Wim Wenders' große Filme

Wim Wenders, 1945 in Düsseldorf geboren, ist Regisseur, Fotograf, Hochschul-Professor. Mit seinen Filmen und seinem Engagement bei Filmfestspielen beeinflusst er die internationale Filmszene.

"Paris, Texas" war Wim Wenders' Durchbruch und kommerziell eines seiner erfolgreichsten Werke. Dieser Film erhielt 1984 in Cannes die Goldene Palme. Doch dem deutschen Publikum blieb der heutige Klassiker lange vorenthalten. Erst nach einem langwierigen Streit um die Verleihrechte, kam der Film 1985 in die deutschen Kinos. Zuvor konnte das deutsche Publikum den Film nur auf den Internationalen Hofer Filmtagen sehen, denen Wenders seit seinen ersten Arbeiten verbunden ist.

Mit seinem Dokumentarfilm "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado ist Wenders 2015 für einen Oscar nominiert.

Dieser Film ist eine Hommage an die Stadt Lissabon. "Lisbon Story" entstand 1994, als die Metropole Kulturhauptstadt Europas war und das Kino seinen hundertsten Geburtstag feierte. Bemerkenswert ist die ausdrucksstarke Filmmusik, die es sogar in die Hitparaden schaffte.

Auch in "Buena Vista Social Club" spielt die Musik eine der Hauptrollen. Die Musiker-Dokumentation aus dem Jahr 1999 bescherte Wenders eine Oscar-Nominierung und den Europäischen Filmpreis und der kubanischen Son-Musik ein Revival.

"Buena Vista Social Club" wurde zum Welterfolg, ebenso die porträtierten Musiker wie die inzwischen verstorbenen Ruben Gonzales, Ibrahim Ferrer und Company Segundo, die auf weltweite Tourneen gingen.

Wim Wenders' poesievoller Film "Der Himmel über Berlin" (1987) mit Peter Falk, Bruno Ganz und Otto Sander gewann zahlreiche Preise: 1988 den Deutschen Filmpreis in Gold, den Bayerischen Filmpreis und den Europäischen Filmpreis, auf dem Filmfestival Cannes 1987 den Preis für die beste Regie, auf dem Filmfestival in São Paulo 1988 den Publikumspreis. Neben "Paris, Texas" einer der erfolgreichsten Filme von Wenders.

Der Thriller "Am Ende der Gewalt" erzählt von den Spielarten der Gewalt und der Entfremdung der Menschen durch moderne Computer- und Überwachungstechnologien. Mit Schauspielerin Traci Lind spielt das Stuntgirl Cat.

"Der amerikanische Freund" (1977) nach einer Vorlage von Patricia Highsmith machte Wenders auch in den USA bekannt. In diesem Film spielten Bruno Ganz (links) und Dennis Hopper rechts) mit.

"Don't come Knocking" (2005) ist die Geschichte eines alternden Westernstars und eine weitere Zusammenarbeit mit Sam Shepard, der das Drehbuch zu "Paris, Texas" geschrieben und hier die Rolle der Hauptfigur Howard Spencer übernommen hatte.

Immer wieder arbeiteten Wim Wenders und die "Toten Hosen" in Filmen und in der Musik zusammen. Die Rolle des erfolgreichen Fotografen in "Palermo Shooting", der in Sizilien eine Auszeit nimmt, hatte Wenders Campino auf den Leib geschrieben.

In "Palermo Shooting" (2008) spielte Campino, der Sänger der "Toten Hosen", neben Dennis Hopper und Giovanna Mezzogiorno eine der Hauptrollen. Für die Toten Hosen drehte Wenders das Musikvideo "Warum werde ich nicht satt?".

"Pina" ist Wenders Hommage an die Ballett-Legende Pina Bausch und sein erster 3D-Film. "Pina" war für den Oscar 2012 als beste Dokumentation nominiert und erhielt den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, während Wenders als bester Regisseur nominiert war.

Regie-Legende Francis Ford Coppola holte Wim Wenders 1977 in die USA, um für seine Produktionsfirma einen Film zu drehen.

Schriftsteller Peter Handke und Wim Wenders arbeiteten immer wieder zusammen. Handkes Gedicht "Lied vom Kindsein" rahmt die Handlung von "Der Himmel über Berlin" ein. Der Lyriker schrieb auch an dem Drehbuch mit.

Wim Wenders, der Altmeister des Neuen Deutschen Films, erhält 2015 höchste Berlinale-Ehren: Goldener Ehrenbär für sein Lebenswerk.