Foto-Show: Rudolph Moshammer
Rudolph Moshammer und seine Daisy am 25. Dezember 2004 bei der Premiere des Winterprogramms des Circus Krone in München. Nur drei Wochen später, am frühen Morgen des 14. Januar 2005, wurde der Modezar im Alter von 64 Jahren in seiner Wohnung erdrosselt.
Zahlreiche Journalisten warteten bereits am nächsten Morgen vor Moshammers Haus. Hinten rechts steht der Rolls Royce, mit dem er den damals 25-jährigen Täter mit nach Hause genommen hatte.
Dieser hatte das Geld seiner Freundin verspielt und war in der Hoffnung auf schnelle Euros in den Rolls-Royce gestiegen. Angeblich wollte Moshammer dann den geforderten Lohn nicht zahlen - der Freier nahm ein Kabel und erdrosselte ihn. Die Polizei fasste ihn nach nur zwei Tagen über seine DNA-Spur - ein spektakulärer Erfolg, der die Debatte um eine Ausweitung der DNA-Speicherung anheizte. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Anteilnahme in der Bevölkerung am Tod Moshammers war groß. Unzählige Menschen standen am 22. Januar 2005 in der Maximilianstraße in München, als der Konvoi mit seinem Leichnam an dessen Geschäft vorbeifuhr.
Viele Menschen strömten einen Tag nach der Beerdigung auf den Ostfriedhof, um das Mausoleum zu sehen. An der Rückseite des Grabes standen die Schaulustigen an, um durch die Gittertür einen Blick in die Grabkammer zu erhaschen
Moshammers Leben wurde als TV-Dokumentation verfilmt, kam als Oper und Musical auf die Bühne, Bücher erschienen. Sein Chauffeur Andreas K. machte sich ans Werk und verfasste "Mosi, Daisy und ich".
Daisy hatte nach dem Tod Moshammers bei K. gelebt. Als die Hündin am 24. Oktober 2006 starb, sorgte dies ebenfalls für großen Medienrummel.
Zwischen Auftritten am Roten Teppich - mit Daisy und bis zu ihrem Tod auch mit Mutter Else - vergaß Moshammer seine Herkunft nie. Jenseits des Rummels kümmerte er sich um Obdachlose, an Weihnachten besuchte er sie unter den Isar-Brücken und brachte Geschenke, auch im Testament bedachte er sie. Sein Vater war obdachlos gestorben.
Moshammers drei Rolls-Royce-Karossen wurden nach seinem Tod zu Gunsten der Obdachlosen-Hilfe versteigert.
Auch zehn Jahre nach Moshammers Tod werden im Internet Fotos, Sterbebildchen und Bücher wie "Mama und ich" gehandelt - große Summen werden nicht geboten. "Mosi" bleibt unvergessen. In dem Verein "Licht für Obdachlose", der die Obdachlosen-Zeitung "BISS" und andere Einrichtungen unterstützt, wirkt sein soziales Werk weiter.
