Opern- und Klassik-Stars
Montserrat Caballé (Jahrgang 1933) gilt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Die Sopranistin sang an allen großen Opernhäusern der Welt. Schwerpunkte ihres Repertoires bilden die Opern von Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini. Zudem arbeitete sie auch mit Künstlern anderer Genres zusammen. Am bekanntesten ist "Barcelona", ihr Duett mit Freddie Mercury.
Andrea Bocelli ist der Tenor mit den meisten verkauften Tonträger weltweit. 1996 wurde er mit "Time To Say Goodbye" schlagartig berühmt. Denn das Duett mit Sarah Brightman lief als Abschiedslied für Henry Maske bei dessen letztem Kampf - danach kannte ganz Deutschland den blinden Opernsänger. Bocelli sang vor vier US-Präsidenten, zwei Päpsten, der britischen Königsfamilie sowie bei Zeremonien für die Olympischen Spiele und der Fußball-WM.
Bassbariton Thomas Quasthoff, der mit einer Contergan-Schädigung geboren wurde, zählt zu den profiliertesten Konzertsängern weltweit. Im Januar 2012 gab der Liedinterpret jedoch bekannt, dass er sich nach fast 40 Jahren aus dem Konzertleben zurückziehen wird. Seine Gesundheit erlaube es ihm nicht mehr, dem Anspruch, den er an sich selbst und an die Kunst stelle, gerecht werden zu können.
Der spanische Tenor José Carreras ist einer der herausragendsten Opernstars des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Plácido Domingo und dem inzwischen verstorbenen Luciano Pavarotti bildete er ein legendäres Operntrio. Die drei Tenöre traten unter anderem bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien auf.
Carreras' Landsmann und Kollege Plácido Domingo gilt als einer der vielseitigsten Tenöre der Welt. 134 verschiedene Rollen hat er bisher gesungen und ist an allen großen Opernhäusern und bei allen großen Festspielen aufgetreten.
Die russisch-österreichische Sopranistin Anna Netrebko hatte ihren großen Durchbruch 2002 bei den Salzburger Festspielen, als sie die Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni" sang. Der Hype um die hübsche Brünette ist seitdem groß: Netrebko gilt als ein Popstar der Opernszene, auch wenn sie keine Kompromisse eingeht und ausschließlich klassische Musik und keine Crossover-Songs singt.
Seit 2007 ist Netrebko mit dem uruguayischen Bassbariton Erwin Schrott liiert, ein Jahr später bekamen die beiden einen Sohn. Doch nicht nur privat sind Netrebko und Schrott ein Paar, sondern auch auf der Bühne: Sie gehen zusammen auf Tour und treten auch bei anderen Gelegenheiten gemeinsam auf, etwa 2011 bei "Wetten, dass..?".
Wie Netrebko und Schrott ist auch Jonas Kaufmann einer der jüngeren Stars der Opernszene und stand mit dem Paar 2011 für drei Konzerte gemeinsam auf der Bühne. 2010 wurde der Münchener mit einem Echo Klassik als bester Sänger des Jahres ausgezeichnet.
Tenor Rolando Villazón steht häufig an der Seite von Anna Netrebko auf der Bühne. 2005 etwa spielte er an ihrer Seite bei den Salzburger Festspielen in einer Aufführung von Giuseppe Verdis "La Traviata" mit, 2008 drehte er mit ihr eine Verfilmung der Puccini-Oper "La Bohème". Seit 2006 zwingen gesundheitliche Probleme - wie eine Zyste an den Stimmbändern - den Tenor immer wieder zu pausieren.
Seine Berühmtheit verdankt der britische Tenor Paul Potts seiner Teilnahme bei der Castingshow "Britain's Got Talent", der englischen Variante des RTL-"Supertalents". Seine Version der Puccini-Arie "Nessun dorma" begeisterte die Jury, Potts gewann den Wettbewerb und wurde dadurch vom Handy-Verkäufer zum Opernstar.
Mehr Popstar als klassischer Musiker ist Stargeiger David Garrett. Der Deutsch-Amerikaner wurde von Yehudi Menuhin als "größter Violinist seiner Generation" bezeichnet, ist aber vor allem auch als Frauenschwarm bekannt. Er erhielt im Laufe seiner Karriere schon diverse Auszeichnungen, unter anderem einen Echo als bester Künstler Rock/Pop national, eine Goldene Kamera und mehrere Platin-Schallplatten.
Die Violinistin Anne-Sophie Mutter debütierte bereits als 13-Jährige unter dem legendären Dirigenten Herbert von Karajan. Unter ihm wurde sie in den 80er Jahren durch Konzerte mit den Berliner Philharmonikern weltberühmt.
Nigel Kennedy war der Violinist der 80er Jahre. Allerdings hat der Brite seinen Ruhm nicht nur seinem Talent zu verdanken, sondern auch seinem Aussehen. Denn Kennedy wurde vor allem dank seiner provozierenden Punkfrisur auch außerhalb der Klassikszene bekannt. Der Geiger findet sich sogar im "Guinness-Buch der Rekorde": Seine 1989 veröffentliche Einspielung von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" ist mit über drei Millionen Exemplaren das meistverkaufte Klassikalbum aller Zeiten.
Die britische Geigerin Vanessa Mae hatte 1998 mit dem Album "The Violin Player" ihren großen Durchbruch in Deutschland. Damals war sie gerade 17 Jahre alt. Zuletzt sorgte Mae jedoch für Negativschlagzeilen, als sie 2011 auf der Geburtstagsfeier des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow auftrat, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Die amerikanische Violinistin Hilary Hahn war ein echtes Wunderkind: Schon mit sechs Jahren hatte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt, mit zehn gab sie ihr erstes abendfüllendes Solokonzert. Mit 32 Jahren kann Hahn deshalb schon auf eine lange Karriere blicken, im Laufe derer sie viele Preise abräumte, unter anderem zwei Grammys. Zudem war der von ihr eingespielte Soundtrack zum Film "The Village" für einen Oscar nominiert.
Sol Gabetta ist nicht nur eine begnadete Cellistin, sondern auch Fernsehmoderatorin. Die argentinisch-französische Musikerin mit russischen Wurzeln moderiert das sonntägliche Musikmagazin "KlickKlack" im Bayerischen Rundfunk. Zudem hat die 30-Jährige ihr eigenes Kammermusikfestival ins Leben gerufen: Seit 2005 gibt es das Festival "SOLsberg" im schweizerischen Olsberg, wo die Cellistin seit 2009 auch wohnt.
Noch keine dreißig Jahre alt ist der chinesische Pianist Lang Lang - doch er ist bereits einer der ganz Großen der Klassikszene. Für großes Aufsehen sorgte 2003 sein Solodebüt in der ausverkauften New Yorker Carnegie Hall. Seither absolvierte Lang Lang viele Konzertreisen und trat unter anderem 2008 bei der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen in Peking und bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama 2009 auf.
Der gebürtige Westerwälder Martin Stadtfeld hatte 2002 seinen Durchbruch als Pianist, als er den Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewann. Ein Jahr später erschien seine Debüt-CD "Goldberg-Variationen", die auf dem ersten Platz der Klassik-Charts landete. 2004 wurde er mit einem Echo Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet und seitdem geht es steil bergauf mit seiner Karriere.