DDR-Bands
Die Puhdys: 1969 gegründet, stammen unzählige Hits wie "Geh zu ihr", "Alt wie ein Baum", "Melanie" oder "Rockerrente" von ihnen. 1989 aufgelöst, kamen die Musiker 1992 wieder zusammen und sind seitdem aus der gesamtdeutschen Musikszene nicht wegzudenken. Am 31. Dezember 2015 wollen die Rocker jedoch in Berlin ihr letztes gemeinsames Konzert geben.
Mit "Über sieben Brücken musst du gehen" gelingt Karat schon zu Zeiten der deutschen Teilung ein gesamtdeutscher Hit. 1980 covert Peter Maffay den Song und macht ihn im Westen berühmt. Ein weiterer großer Hit der 1975 gegründete Band ist "Der blaue Planet". Als Sänger Herbert Dreilich 2004 stirbt, übernimmt sein Sohn Claudius diesen Part.
Die Klaus Renft Combo, oft auch nur Renft genannt, wird schon 1958 gegründet und in den 1960ern erstmals verboten. 1967 wieder zugelassen, steigt die Popularität der Combo dank Lieder wie "Nach der Schlacht" und "Wer die Rose ehrt" schnell. Doch 1975 folgt das erneute Verbot wegen eines Liedes über eine missglückte DDR-Flucht. Einige Musiker werden ausgebürgert. 1990 finden sie wieder zusammen. Bandgründer Klaus Renft stirbt 2006.
1972 gegründet, werden City 1977 mit dem Lied "Am Fenster" schlagartig bekannt. Auch im Westen kommt der Song gut an. Zehn Jahre später veröffentlichen sie das Album "Casablanca" mit überraschend offenen und doppeldeutigen Texten. Bis heute ist die Band aktiv.
"Hallo Erde, hier ist Alpha" - als 1978 mit dem DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn der erste Deutsche ins All fliegt, haben Berluc den passenden Song parat. Dieser und Titel wie das Friedenslied "No Bomb" bringen ihnen den Vorwurf der Angepasstheit ein. In den 1980ern verjüngt sich die Band und schlägt musikalisch immer mehr die Heavy-Metal-Richtung ein.
Mit "Montklamott" gelingt Silly 1983 ein großer Hit und macht die Band mit der charismatischen Sängerin Tamara Danz sehr beliebt. Weitere Hits sind "Bataillon d’Amour" und "Verlorne Kinder", mit denen die Gruppe in der Wendezeit als eine der wenigen etablierten DDR-Bands kaum etwas von ihrer Popularität einbüßt. Tamara Danz stirbt 1996 an Brustkrebs. Heute singt Schauspielerin Anna Loos (Foto) bei Silly.
Schon 1964 gegründet, wechseln bei der Stern-Combo Meißen Stil und Personal recht häufig. So ist bis 1970 Veronika Fischer die Sängerin der Band. Anfang der 1980er lässt man das "Combo" weg und engagiert den jungen Ralf Schmidt als Sänger (3.v.l.). Der startet ab 1985 als "IC" eine erfolgreiche Solokarriere und hat 1989 den Hit "Dein Herz". Stern Meißen traten nach der Wende nur noch sporadisch auf, feierten aber 2014 ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum mit einer umfangreichen Konzerttour.
Aus ehemaligen Musikern der verbotenen Gruppe Renft gebildet, wurden Karussell schnell zu einer der beliebtesten DDR-Bands. Mit "Autostop" oder "Ehrlich will ich bleiben" gelangen der Band große Hits. Im Gedächtis bleiben Karussell aber vor allem durch den Song "Als ich fortging" aus dem Jahr 1987. Nach Auflösung und einem ersten Neustart kurz nach der Wende, spielt die Band seit 2007 wieder in fester Besetzung. 2011 veröffentlichten Karussell ein neues Album.
1969 gegründet, zählen Electra zu den ältesten aktiven Bands im gesamten Deutschland. In den 1970er Jahren machten sich die Dresdner einen Namen durch elektronisch unterstützte Adaptionen klassischer Musik und Progressive Rock. Später wandte man sich poppigeren Klängen zu. Die bekanntesten Songs sind "Tritt ein in den Dom", "Die Sixtinische Madonna" und "Nie zuvor".
In den 1980ern gehören Pankow zu den angesagtesten Bands der DDR. Ihre frechen Songs wie "Die wundersame Geschichte von Gabi", "Er will anders sein" und "Langeweile" treffen den Nerv der Fans. Nach der Wende verfolgen die Musiker verschiedenste Projekte und haben 2011 mit "Neuer Tag in Pankow" wieder ein neues Album am Start.
Mit ihren unbeschwerten Texten wie "Bonbons und Schokolade" werden Rockhaus in den 1980ern zu einer der beliebtesten Bands in der DDR. Ihren Erfolg krönten sie 1988/89 mit den Hits "I.L.D." und "Mich zu lieben". Mit "Wohin" (1990) liefern sie einen Song zur Wende und den letzten Hit des Jahres im Osten. Nach einer Auflösung spielt die Band seit 2006 wieder zusammen.
Schon 1980 gegründet, erlangt Keimzeit erst 1988 größere Bekanntheit als ihre Songs ins Radio kommen. "Irrenhaus" ist einer ihrer ersten Hits und erscheint 1990 auf dem ersten Album der Band. Anders als viele andere Ostbands starten Keimzeit nach der Wende erst richtig durch. Weitere Alben folgen, dazu tourt die Truppe fast ununterbrochen durch die neuen und später auch erfolgreich durch die alten Bundesländer.