Stars der Italo-Disco-Ära
"I Like Chopin" von Gazebo war 1983 einer der ersten großen Italo-Disco-Hits und in Deutschland auf Platz eins der Charts. Mit "Lunatic" gelang Paul Mazzoloni, so Gazebos bürgerlicher Name, noch ein zweiter Hit, bevor er aus den Hitparaden verschwand. Dennoch veröffentlichte er weiterhin Platten. Auch Live ist der 50-Jährige noch zu erleben.
Ebenfalls 1983 stürmten Righeira mit dem Single "Vamos a la playa" die Charts. Dass die beiden Italiener Stefano Rota und Stefano Righi spanisch sangen, störte dabei kein bisschen. Genauso wenig, dass der Sommerhit von den Folgen einer Atombombenexplosion handelt. 1984 folgte noch der Hit "No tengo dinero", dann sank der Stern des Duos. 2007 nahmen Righeira das Album "Mondovisione" auf.
Fabio Roscioli, besser bekannt als Ryan Paris, sang 1983 "Dolce Vita" und landete damit einen Welthit. Wie so vielen der Italo-Disco-Vertreter blieb aber auch ihm ein zweiter großer Hit verwehrt. In den 1990er Jahren arbeitete Ryan Paris verstärkt als Produzent, unter anderem für die Werbemusik von Coca Cola. Heute lebt der Musiker in der Nähe von Mainz und tritt noch immer bei Achtziger-Jahre-Partys auf.
Hätten die beiden größten Hits der italienischen Band Scotch nicht so einprägsame Intros gehabt, wer weiß ob sie so erfolgreich geworden wären. Aber das markante Husten bei "Disco Band" sowie das Lalala bei "Delirio Mind" sind bis heute unverwechselbar. 1984 und 1985 reichte das für Top-10-Platzierungen. Doch 1987, nach dem zweiten Album, verlor sich die Spur der Band. 2003 erschien "Disco Band" noch einmal als neue Version.
Die beiden großen Hits der Sängerin Spagna, "Easy Lady" (1986) und "Call Me" (1987), läuteten schon das Ende der Italo-Disco-Ära ein. Und dennoch glückte ihr mit letzterem der größte Erfolg einer italienischen Künstlerin in Großbritannien (Platz zwei). Bis heute veröffentlicht Spagna regelmäßig neue Alben in ihrem Heimatland, wo sie zu den erfolgreichsten nationalen Künstlerinnen zählt.
Auch deutsche Bands gerieten dank ihrer eingängigen und tanzbaren Popmusik in den Italo-Disco-Strudel. Silent Circle hatten 1986 mit "Touch In The Night" einen Top-20-Hit. Es folgten viele TV-Auftritte und ausgedehnte Tourneen, die das Trio in die DDR (Foto) und nach Taiwan führten. In den 1990er Jahren wurde es ruhiger um die Band, die aber bis heute weiter tourt und Musik produziert.
"Slice Me Nice", "Chinese Eyes", "Lady of Ice", "Flames Of Love" - Fancy hatte von 1984 bis 1988 einige Hits in den Charts und war ein Garant für volle Tanzflächen in den Discos. 2000 tauchte der Deutsche mit dem bürgerlichen Namen Manfred Alois Segieth nach einigen stilleren Jahren als Teilnehmer beim Vorentscheid zum Grand Prix wieder auf und wurde Fünfter.
Und noch ein deutscher Künstler im Italo-Disco-Pool. Mike Mareen hatte 1985 mit "Dancing In The Dark" und 1986 mit "Love Spy" seine größten Hits. Dabei war er schon in den 1970er Jahren als Schlagersänger aktiv. Nach einer längeren Pause folgte 2004 das Comeback mit Konzerten und modernen Versionen der alten Songs. Außerdem entwirft Mareen heute Ledermode.