Heiner Lauterbach in "Harms"

Heiner Lauterbach taucht im Kinofilm "Harms" tief ein in die Knacki-Szene und die Subkultur der deutschen Gangsterszene. Die Geschichte: Ex-Knacki Harms will nach seiner Freilassung die Bundesbank überfallen.

"Harms": Kinostart ist am 12. Juni. Gelingt es Heiner Lauterbach mit diesem Film, das Genre des Gangsterfilms in Deutschland zu etablieren?

Bekannte Namen, ungewöhnliches Genre. Statt Komödie diesmal Gangsterfilm: Friedrich von Thun spielt den "Knauer", Heiner Lauterbach den "Harms".

Keine Komödie - in "Harms" geht es gemein und brutal zu.

Valentina Sauca spielt Jasmin, die Hure, für die er nicht zahlen muss. Rauchen im Film nervt den Ex-Raucher Lauterbach: "Schon als ich noch Raucher war, hat mich das total genervt, dass man nicht rauchen konnte, wenn man wollte, sondern wenn man musste." Die Zigaretten immer wieder auf eine bestimmte Länge herunterrauchen sei für Raucher schon unangenehm - und für Nichtraucher erst recht. Ex-Knacki Harms greift ständig zur Zigarette.

Harms heuert nach 16 Jahren Knast seine alten Freunde für den ganz großen Coup an. Sie wollen die Bundesbank überfallen.

Axel Prahl ist als Menges dabei.

Nach 16 Jahren Haft in Freiheit. Heiner Lauterbach musste nicht viel recherchieren. Knast kennt er privat.

Gangsterfilme wie "Harms" sind eher selten in Deutschland.

Der Gangsterfilm "Harms" zeigt harte Charaktere. André Hennicke als Wettke.

Lauterbach über das Film-Experiment: "Vom Fahrer bis zum Produzenten hat jeder 1000 Euro die Woche bekommen. Aber dass erst mal jeder das Gleiche bekommen hat, hatte eine Super-Auswirkung, mit der ich so auch nicht gerechnet hatte. Diese Leute, die das seit Jahrzehnen machen, haben sich bereiterklärt, erst mal quasi umsonst zu arbeiten, im Winter im Schlamm und Dreck und Schnee zu stehen... Bei mir kam so etwas wie ein junger Pioniergeist durch und bei uns allen ein gewisser, von Herzen kommender, kommunistischer Geist. Beim Drehen verschmilzt man immer zu einer großen Familie - und bei diesem Film war das vielleicht noch ein bisschen mehr der Fall."

Heiner Lauterbach spielt die Titelrolle "Harms". An seiner Seite haben spontan weitere Schauspielergrößen wie Friedrich von Thun, Axel Prahl, Helmut Lohner, Martin Brambach und André Hennicke zugesagt an dem Experiment mitzuwirken.

Lauterbach verspricht einen packenden Gangsterfilm mit großartiger Besetzung. Ein Genre- und Milieufilm, wie man ihn in der deutschen Filmlandschaft bisher selten gesehen hat. Mit dabei ist Friedrich von Thun.

Kaum wieder zu erkennen: Heiner Lauterbach in seiner Rolle als "Harms". Den Film hat er gemeinsam mit Nikolai Müllerschön (Buch und Regie) produziert.

Zum Vergleich - Heiner Lauterbach im normalen Leben. Der heute 61-Jährige begann seine Karriere in der berüchtigten Reihe "Schulmädchen-Report". Der Durchbruch kam 1985 mit Doris Dörries Komödie "Männer". Es folgte die ZDF-Krimiserie "Faust", der Fünfteiler "Der Schattenmann" und Helmut Dietls Persiflage "Rossini". Jahrelang galt er aufgrund seiner Partyexzesse als Enfant Terrible der Branche, heute lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern am Starnberger See. Alkohol und Zigaretten hat er abgeschworen. Dafür geht er fünfmal in der Woche joggen und isst viel Salat.