Was wurde aus den "Harry Potter"-Stars?
Als kleinen Zauberschüler mit Nickelbrille und Blitznarbe auf der Stirn kennt man Daniel Radcliffe (* 1989). Doch nach acht Filmen als Harry Potter ist Radcliffe weg vom Image des süßen Zauberlehrlings. Er spielte bereits in mehreren Broadway-Stücken mit, darunter "Equus" und "How to Succeed in Business Without Really Trying". Daneben drehte er zahlreiche Filme, unter anderem die Horrorfilme "Die Frau in Schwarz" (2012) und "Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn" (2015) sowie den Thriller "Kill Your Darlings - Junge Wilde" über die amerikanische Beat Generation (2013). In dem surrealen Streifen "Swiss Army Man" (2016) spielte Radcliffe eine Leiche.
Rupert Grint (* 1988) alias Ronald Weasley steht nach dem Ende der "Potter"-Ära ebenfalls weiterhin vor der Kamera. Die großen Erfolge blieben allerdings bislang aus. 2011 drehte er mit dem deutschen Jungstar David Kross den Antikriegsfilm "Into the White". 2013 war er im Musikfilm "CBGB" zu sehen und spielte in "Lang lebe Charlie Countryman" an der Seite von Shia LaBeouf, Evan Rachel Wood und Mads Mikkelsen. Nach einem Ausflug an den New Yorker Broadway war er 2015 in dem Film "Moonwalkers" zu sehen. Aktuell hat er eine Rolle in der Comedy-Serie "Sick Note" an der Seite von Don Johnson ergattert, die 2017 starten soll.
Die erfolgreichste Karriere hat zweifelsohne Emma Watson (* 1990) alias Hermine Granger hingelegt. Schon während der "Harry Potter"-Reihe schaffte sie es, immer mal wieder Modeljobs unterzubringen - und gilt heute als echte Mode-Ikone. Auch Filme dreht Watson weiterhin fleißig, wie "My Week With Marilyn" (2011), "Vielleicht lieber morgen" (2012), "The Bling Ring" (2013), "Noah" (2014) oder "Colonia Dignidad" (2016) an der Seite von Daniel Brühl. Ihr neuester Film-Coup: Eine Hauptrolle in der Disney-Verfilmung "Die Schöne und das Biest". Die schöne Schauspielerin absolvierte zudem ein Literaturstudium an der Brown University, das sie 2014 erfolgreich abschloss.
Tom Felton (* 1987) alias Slytherin-Fiesling Draco Malfoy ist nach dem Ende der "Potter"-Ära gut im Geschäft. 2011 mimte er in "Planet der Affen: Prevolution" einen sadistischen Aufseher. Außerdem war er 2013 im TV-Mehrteiler "Das verlorene Labyrinth" und der Literaturverfilmung "In Secret - Geheime Leidenschaft" zu sehen. 2016 kam er mit dem Jesus-Film "Auferstanden" ins Kino. Sein neuester Coup: Er ergatterte eine Hauptrolle in der Superhelden-Serie "The Flash". Auch als Musiker versuchte sich Felton schon. Sein Song "If You Could Be Anywhere" schaffte es sogar auf den Soundtrack zum Kinofilm "Türkisch für Anfänger".
Bonnie Wright (* 1991) wurde als Rons Schwester Ginny Weasley berühmt. Nach dem Ende der "Potter"-Reihe studierte Wright zunächst Film- und Fernsehproduktion. Inzwischen hat sie ihren Abschluss und besitzt sogar eine eigene Produktionsfirma. Nebenbei modelt sie, schreibt Drehbücher ("Separate W Come, Separate We Go"), steht vor der Kamera ("The Philosophers") und auch auf der Theaterbühne ("The Moment of Truth"). Im Januar 2016 wurde bekannt, dass Wright bei der Literaturverfilmung "Medusas Knöchel" Regie führen wird.
Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan: Aus Neville-Longbottom-Darsteller Matthew Lewis (* 1989) ist in den letzten Jahren ein echter Mädchenschwarm geworden. Auch über Rollenangebote kann sich der Schauspieler nicht beklagen. Er drehte den Kinofilm "The Sweet Shop", spielte in den britischen TV-Serien "The Syndicate", "Buestone 42" und "Happy Valley" mit und hatte 2012 außerdem ein Theater-Engagement im Londoner West End. 2016 war er an der Seite von Emilia Clarke in der Bestseller-Verfilmung "Ein ganzes halbes Jahr" zu sehen.
Vom ersten bis zum sechsten "Harry Potter"-Film spielte Jamie Waylett den fiesen Slytherin-Schüler Vincent Crabbe. Doch aus der Verfilmung des letzten Bandes der Reihe wurde er gestrichen. Denn Waylett geriet 2009 in die Schlagzeilen, als Marihuana und Cannabis-Pflanzen bei ihm entdeckt wurden. Er wurde zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. 2012 schließlich wurde Waylett zu zwei Jahren Haft verurteilt: Er hatte bei den Krawallen in London im Sommer 2011 randaliert und Diebesgut mitgehen lassen.
Evanna Lynch (* 1991), die die leicht durchgeknallte Luna Lovegood spielte, tat sich mit dem Ruhm der "Harry Potter"-Reihe überaus schwer. "Was sollte ich mit meinem Leben anfangen?", fragte sie sich. Die Antwort lautete: weitermachen mit der Schauspielerei. 2015 hatte die junge Irin die Hauptrolle in dem Independent-Drama "My Name is Emily". Im gleichen Jahr spielte sie im BBC-Film "Danny and the Human Zoo" an der Seite von James und Oliver Phelps, die einst die Weasley-Zwillinge Fred und George mimten. Privat ist Lynch glücklich mit dem Schauspieler Robbie Jarvis, der in einer "Harry Potter"-Szene den jungen James Potter spielte.
Katie Leung (* 1987), die Harry Potters erste Freundin Cho Chang spielte, hat ihre Probleme mit dem frühen Ruhm, wie sie dem "Independent" sagte. "Ab und zu werde ich erkannt, die Leute fragen: 'Bist du das Mädchen aus 'Harry Potter'? Manchmal sage ich 'ja', manchmal 'nein'. Ich finde die ganze Sache immer noch sehr komisch." Sie studierte Schauspiel in Glasgow und arbeitet auch heute als Darstellerin, vor allem im TV-Miniserien und auf der Theaterbühne. 2016 drehte sie mit Jackie Chan und Pierce Brosnan den Action-Thriller "The Foreigner".
Harry Melling (* 1989) spielte in der "Harry Potter"-Saga Dudley Dursley, Harrys unsympathischen und übergewichtigen Cousin. Kurz vor dem siebten Film nahm Melling so stark ab - knapp 30 Kilogramm - dass er darin einen Fat-Suit tragen musste. "Ich finde es wundervoll, dass die Leute mich jetzt nicht mehr erkennen", sagte Melling einst im Interview mit dem "Independent". "Nachdem ich eine so vulgäre, fette, verhasste Person gespielt hatte, wollte ich etwas anderes machen." Und das tut er nun auch: Melling spielt jetzt Theater. 2016 stand er in dem Stück "Hand of God" auf einer Londoner Bühne.
Die "Twilight"-Filme machten Robert Pattinson (* 1986) zum weltberühmten Teenie-Schwarm. Doch über seine Rolle als Vampir Edward Cullen gerät oft in Vergessenheit, dass Pattinson zuerst einen Zauberschüler spielte: In "Harry Potter und der Feuerkelch" (2005) mimte er Cedric Diggory, der mit Harry das Trimagische Turnier gewann und durch Voldemort getötet wurde. Daneben war Pattinson in zahlreichen weiteren Filmen zu sehen, etwa neben Reese Witherspoon in "Wasser für die Elefanten" (2011), in der Literaturverfilmung "Bel Ami" (2012) oder an der Seite von Nicole Kidman und James Franco in "Königin der Wüste" (2015).
Clémence Poésy (* 1982) spielte in "Harry Potter und der Feuerkelch" (2005) sowie in den letzten beiden Teilen der Reihe die feenhaft schöne Zauberschülerin Fleur Delacour. Auch sonst ist die Französin sehr gefragt: In "Brügge sehen … und sterben?" (2008) war sie ebenso zu sehen wie in der Teenie-Serie "Gossip Girl", dem Bergsteigerdrama "127 Hours" (2010) und dem Liebesdrama "Mr. Morgan's Last Love" (2013). Ganz nebenbei modelt die hübsche Blondine auch noch. Seit Februar 2016 steht sie mit Geoffrey Rush für den Film "Final Portrait" vor der Kamera.
Als Fred und George Weasley sorgten Oliver und James Phelps (* 1986) in der Zauberfilmreihe für jede Menge Lacher. Doch inzwischen sind die beiden Darsteller erwachsen geworden und versuchen, in Hollywood durchzustarten - bislang allerdings mit mäßigem Erfolg. James hatte Rollen im Horrorstreifen "Ward 3" und dem Kurzfilm "The Turn" (beide 2012). Daneben waren beide Zwillinge 2015 im TV-Film "Danny and the Human Zoo" an der Seite ihrer einstigen Filmschwester Bonnie "Ginny Weasley" Wright zu sehen.
