"Hangover" und Co.: filmreif abgestürzt
Den schlimmsten "Filmriss" der Kinogeschichte erleiden Alan (Zach Galifianakis), Phil (Bradley Cooper) und Ed (Stu Price, v. li.) in "Hangover". Der Junggesellenabschied in Las Vegas ihres Freunds Doug (Justin Bartha) verläuft so feuchtfröhlich, dass sich keiner an irgendwelche Einzelheiten der vergangenen Nacht erinnern kann. Warum hat Stu einen Zahn verloren? Woher kommt der Tiger im Bad der völlig verwüsteten Suite? Wer hat das Baby im Schrank deponiert? Und vor allem: Wo bitteschön ist Doug?
Und weil's so schön war, passiert Alan, Phil und Stu in "Hangover 2" dasselbe Debakel ein zweites Mal. Dabei sollte es nach den Erlebnissen in Las Vegas nun ganz anders. Stus Hochzeit steht an, und die soll in einem Luxushotel in Thailand gefeiert werden - ohne Alkohol, versteht sich. Ein unspektakulärer Brunch vor der Hochzeitsreise soll als Junggesellenabschied genügen. Doch schließlich lässt sich Stu zwei Tage vor der Hochzeit zu einem gemeinsamen Bierchen überreden. Ein großer Fehler...
So einen fiesen Kater haben die vier Kumpel Nick (Craig Robinson), Lou (Rob Corddry), Adam (John Cusack) und Jacob (Clark Duke, v.li.) noch nie erlebt: Nach einem Zechgelage, das in einem Whirlpool endete, befinden sich die Männer am nächsten Morgen mit reichlich Kopfscherzen urplötzlich im Jahr 1986 wieder. Denn, so steht es schon im Untertitel von "Hot Tub": "Der Whirlpool.... ist 'ne verdammte Zeitmaschine!"
Auf einen "Männertrip" der ganz besonderen Art geht Aaron Green (Jonah Hill, 3.v.li.) im gleichnamigen Film. Aaron arbeitet für eine Plattenfirma und soll in deren Auftrag den ehemaligen britischen Rock-Superstar Aldous Snow (Russell Brand, mi.) von London zu dessen Comeback-Konzert nach LA befördern. Das Problem: Aldous möchte nonstop bei Feierlaune gehalten werden, und so bleibt Aaron nichts anderes übrig, als es ebenfalls mächtig krachen zu lassen.
Und noch ein Junggesellenabschied in Las Vegas: Im Gegensatz zu "Hangover" geht es in "Very Bad Things" aber bösartig zu. Denn die ausufernde Party von Kyle Fisher (Jon Favreau, re.) und seinen vier besten Freunde nimmt eine drastische Wendung, als es im Badezimmer zu einem unglücklich verlaufenden Stelldichein mit einer Prostituierten kommt. Fortan überschlagen sich die absurden Ereignisse und keiner der Beteiligten kann dem unerbittlich zuschlagenden Schicksal entrinnen.
Die gediegene Form eines Junggesellenabschieds erleben Weinliebhaber Miles (Paul Giamatti, li.) und sein bester Freund Jack (Thomas Haden Church) in "Sideways". Sie verbringen eine Woche in den Weinanbaugebieten Kaliforniens, ehe Jack anschließend heiraten wird. Dabei lernen Miles und Jack neben flaschenweise hervorragendem Rotweinen auch die Kellnerin Maya (Virginia Madsen) und Weinhändlerin Stephanie (Sanda Oh) kennen, was zu allerhand Verwicklungen führt.
Wenn Männer im gesetzten Alter versuchen, ihre Jugend noch einmal aufleben zu lassen, dann ist das Chaos vorprogrammiert. In "Old School" zieht der von seiner Frau betrogene Mitch (Luke Wilson, li.) aus und um in ein Haus auf dem Uni-Campus. Und da dauert es nicht allzu lange, bis seine Kumpel Frank (Will Ferrell, re.) und Beanie (Vince Vaughn) ebenfalls das schöne Studentenleben für sich wiederentdecken.
Um einiges jünger sind die Protagonisten in "Road Trip". Josh Parker (Breckin Meyer) durchquert mit drei Freunden die halbe USA, um bei seiner Freundin ein verhängnisvolles Videoband abzufangen, das er ihr versehentlich per Post geschickt hat. Dabei gerät das Quartett unter anderem auf die Party einer afroamerikanischen Studentenverbindung, auf der nach einigen Bier vor allem der schüchterne Kyle (DJ Qualls, Foto) zu ganz großer Form aufläuft.
Einem erstklassigen Silvester-Absturz wohnt Hotelpage Ted (Tim Roth, li.) in "Four Rooms" bei. Nachdem er dem Hollywood-Millionär Chester Rush (Quentin Tarantino, re.) und seinen Partygästen neben Nachschub an teurem Champagner auch seltsame Utensilien wie Eis, Holzbrett und ein Hackebeil in die Penthouse-Suite gebracht hat, wird er zum Vollstrecker einer obskuren Wettschuld ernannt, die Chesters angeheitertem Freund Norman (Paul Calderon) den kleinen Finger kostet.
Las Vegas, die Stadt der unkontrollierten Abstürze - aber keiner hat den Kanal so voll wie der Journalist Raoul Duke (Johnny Depp) in "Fear and Loathing in Las Vegas". Zwar soll er nur vom legendären Autorennen "Mint 400" berichten, jedoch führen Unmengen mitgebrachter Drogen zu absolut grenzwertigen Eskapaden. Zum Glück hat Raoul seinen Anwalt (Benicio del Toro) im Schlepptau, der allerdings ebenfalls zu exzessiven Ausfällen tendiert.