Foto-Show: "Im Bazar der Geschlechter"

Die junge Generation im Iran bricht mit alten Tabus und hat mit der Zeit-Ehe die "Sexuelle Revolution" herbeigeführt. Gebildete Frauen können sich mit der Rolle als Nur-Hausfrau und Mutter nicht mehr identifizieren.

Aber nicht nur für die Frauen ist die "Zeit-Ehe", auch "Lust-Ehe" genannt, ein Gewinn, denn sie kann von einer Stunde bis zu 99 Jahren dauern. Somit ist sie für viele Männer eine Form der legalisierten Prostitution.

Neben seinen vier regulären Ehefrauen kann ein Mann gleichzeitig unbegrenzt viele Zeitehen eingehen, während eine Frau nach Ablauf einer Zeit-Ehe eine zweimonatige Abstinenzfrist einhalten muss.

Die Zeitehe wird gegen eine kleine Gebühr vor dem Mullah, einem schiitischen Geistlichen geschlossen. Während außerehelicher Sex im Iran mit der Steinigung bestraft wird, legitimiert die Zeitehe die außereheliche Beziehung für die Dauer des Ehevertrages.

Für eine Großzahl der geschiedenen, alleinerziehenden Mütter ist die Zeitehe die einzige Möglichkeit sich wirtschaftlich über Wasser zu halten, denn der Mann muss der Frau ein Brautgeld zahlen.

Doch das ist für die Frauen nicht immer einfach, denn viele Männer nutzen die Zeitehe nur, um sich eine Mätresse zu halten und dann später eine Jungfrau zu heiraten.

Es gibt allerdings auch Zeitehen, die auf Dauer halten und in einer richtigen Ehe enden. Auch wenn die "Genussehe" den Menschen im Iran ein Stück Freiheit gewährt, werden Liebe und Sexualität immer noch vom Staat kontrolliert.