Ski alpin - das deutsche Weltcup-Team um Maria Riesch und Felix Neureuther
Maria Höfl-Riesch ist das Aushängeschild der deutschen Ski-Damen. Im Februar 2010 stieg sie bei Olympia zum absoluten Sportstar auf: In der Superkombination und im Slalom gewann sie die Goldmedaille. Die letzte Saison krönte sie mit dem Gewinn des Gesamtweltcups.
Die 27-Jährige ist eine echte Allrounderin, gehört im Slalom zu den stärksten Fahrerinnen genauso wie in der Abfahrt. Einen deutschen Sieg im Gesamt-Weltcup schafften vor ihr nur Rosi Mittermaier und Katja Seizinger. Hauchdünn setzte sie sich gegen ihre Rivalin Lindsey Vonn aus den USA durch. Bei der heimischen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen fuhr sie zwei Mal - geschwächt durch eine Erkältung - auf den Bronze-Platz.
Die für den SC Kreuth startende Viktoria Rebensburg hat sich inzwischen in der alpinen Weltspitze etabliert. Im Februar 2010 gelang ihr der große Coup und sie feierte völlig überraschend den Olympiasieg im Riesenslalom.
Ihr Können im Riesenslalom zeigte sie über die ganze Saison. Der Lohn: Rebensburg freut sich über den Gewinn des Riesenslalom-Weltcups 2011.
Die 27-jährige Kathrin Hölzl gehört ebenfalls zu den besten Slalom- und Riesenslalomfahrerinnen der Welt. Ihr größter Erfolg bisher: Der Weltmeistertitel 2009 im Riesenslalom von Val d' Isere.
Fast das ganze Jahr 2011 litt Hölzl an einer Stoffwechselerkrankung und konnte nur an wenigen Rennen teilnehmen. Nach einer Auszeit, in der sie sich von der Erkrankung erholt hatte, nahm sie vor Saisonbeginn 2011/2012 das Training wieder auf und hofft auf baldige Rückkehr auf die Weltcup-Bühne.
Susanne Riesch trat 2010 aus dem großen Schatten ihrer Schwester Maria: Die 23-Jährige fuhr in zwei Weltcup-Slaloms auf das Podest (jeweils Rang drei). Bei Olympia 2010 verpasste sie den großen Triumph nur knapp - auf Position vier nach dem ersten Durchgang liegend schied die Partenkirchenerin im zweiten Lauf aus.
Der Schock für Susanne und das DSV-Team kam vor Saisonstart 2011: Bei einer Trainingsabfahrt in Chile stürzte sie schwer und erlitt mehrere Knieverletzungen. Damit ist für die Technik-Spezialistin die Saison gelaufen.
Einen weitere Hiobsbotschaft für den DSV im September 2011: Auch Gina Stechert stürzte bei einem Trainingslauf in Chile. Mit einer schweren Knieverletzung fällt die 24-Jährige ein halbes Jahr aus.
Fanny Chmelar ist mit 1,87 Meter eine der größten Skirennläuferinnen im Weltcup. Im letzten Slalom der Saison 2009 in Are erreichte sie als Zweite ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Damit löste sie das Ticket für Olympia 2010, wo sie im 2. Durchgang des Slaloms ausschied. Bei der WM in Garmisch 2011 fuhr die 26-Jährige auf Rang 15.
Auch Christina Geiger vom SC Oberstdorf gehört zum starken deutschen Frauen-Team: Die 21-Jährige gewann bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2010 Gold im Slalom. Ihren ersten Weltcup-Podestplatz eroberte Geiger im Dezember 2010 beim Slalom in Semmering: Rang drei hinter Teamkollegin Maria Riesch. In der Slalom-Mannschaft setzte sich Geiger intern durch und nahm damit an Olympia 2010 teil. Sie belegte in Vancouver Rang 14, bei der WM in Garmisch schied sie nach dem ersten Lauf aus.
Lena Dürr ist die Tochter des ehemaligen Skirennläufers Peter Dürr. 2009 wurde sie Deutsche Meisterin in der Abfahrt und 2010 Vize-Juniorenweltmeisterin im Riesenslalom. Bei der Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen 2011 belegte sie Rang 18 im Riesenslalom.
Katharina Dürr ist wie ihre jüngere Schwester Lena Mitglied des SV Germering. Ihr bislang bestes Weltcupergebnis erreichte die 21-Jährige im Januar 2010 mit Platz fünf im Slalom von Flachau.
Die 22-jährige Barbara Wirth erreichte gleich zum Saisonauftakt 2011/2012 in Sölden im Riesenslalom Rang 18 - bis dahin ihr bestes Weltcup-Ergebnis.
Ihre erste Top-Weltcup-Platzierung feierte Isabelle Stiepel im Dezember 2009 mit dem zwölften Platz in der Super-Kombination von Val d'Isere. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 verpasste sie in der Abfahrt knapp eine Medaille, wurde aber kurz darauf deutsche Juniorenmeisterin.
Nina Perner ist Spezialistin im Slalom und Riesenslalom und fährt für den Skiclub Rheinbrüder Karlsruhe. Ihr größter nationaler Erfolg war 2010 der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Slalom. Auch im Weltcup sammelte sie bereits ihre ersten Punkte.
Monica Hübner startet in allen Disziplinen. Die 20-Jährige aus Garmisch sammelte im ersten Slalom der Saison 2010/2011 ihre ersten Weltcup-Punkte.
Veronika Staber feierte ihren größten Erfolg bereits 2006 - sie wurde damals als 19-Jährige Deutsche Meisterin im Riesenslalom. Im Februar 2011 fuhr sie im Weltcup-Riesenslalom von Zwiesel auf Rang 12.
Die 20-jährige Veronique Hronek feierte ihr Weltcupdebüt im Dezember 2010 - im Riesenslalom von St. Moritz. Die Allrounderin gewann bereits die deutschen Meistertitel in Abfahrt und Super-G zum Ende der Saison 2010/2011.
Ein weiteres Talent im DSV-Alpin-Kader: Simona Hösl debütierte im Ski-Weltcup im Dezember 2010 - beim Slalom von Semmering.
Felix Neureuther hat das Skifahren bereits in die Wiege gelegt bekommen: Er ist der Sohn der ehemaligen Ski-Stars Rosi Mittermeier und Christian Neureuther. Bei der WM 2009 in Val d'Isère verpasste er mit Rang vier im Slalom nur knapp eine Medaille. In Vancouver bei Olympia 2010 erzielte er im Riesenslalom den achten Platz, schied jedoch in seiner Spezialdisziplin Slalom im ersten Durchgang aus.
Neureuther landete im Weltcup bereits einige Male auf dem Treppchen. Der größte Coup gelang ihm beim Weltcup-Slalom in Kitzbühel 2010: Er schlug die gesamte Weltelite auf dem traditionsreichen Ganslernhang - 31 Jahre nach dem Erfolg seines Vaters an gleicher Stelle.
Der 27-jährige Stephan Keppler ist seit 2003 im alpinen Weltcup am Start, 2006 holte er in Garmisch auf der Kandahar seine ersten Weltcup-Punkte.
Seinen Durchbruch in der Weltklasse schaffte Keppler im Dezember 2010: Erst Platz zwei im Super G, der die WM-Qualifikation sicherte, dann Rang zehn in der Abfahrt. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver gelang ihm jeweils Platz 24 in der Abfahrt und in der Super-Kombination.
Fritz Dopfer sorgte erstmals beim Weltcup-Rennen 2010 in Kranjska Gora für Schlagzeilen. Mit zweitbester Laufzeit im 2. Lauf des Riesenslaloms landete der 22-jährige gebürtige Österreicher am Ende auf dem 17. Platz - seine ersten Weltcup-Punkte.
Die große Überraschung gelang ihm im Riesenslalom von Beaver Creek im Dezember 2011: Platz drei - die erste Podestplatzierung eines Deutschen in dieser Disziplin seit fast 18 Jahren. Diese Saison konnte er sich in Riesenslalom und Slalom weiter steigern und gehört derzeit zu den besten Technikern.
Tobias Stechert ist Spezialist für die Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G. Der Bruder von Gina holte im November 2009 die ersten Weltcup-Punkte im Super-G von Lake Louise. Einen Monat später verletzte er sich schwer am Knie, musste pausieren und gab sein Comeback im November 2010. In der Abfahrt von Gröden fuhr er kurz darauf auf Rang 19.
Der 24-jährige Andreas Strodl startet für den Skiclub Partenkirchen. Im Dezember 2007 belegte er in Gröden Rang 25 in der Abfahrt und errang so seine ersten Weltcup-Punkte. In der Saison 2010/2011 kam das frühe Aus: In Lake Louise zog sich der Spezialist für die Speed-Disziplinen einen Kreuzbandriss zu und verpasste damit die Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen.
Der 19-jährige Stefan Luitz trat erstmals bei der Ski-WM in Garmisch ins Rampenlicht, als er im Teamwettbewerb, Riesenslalom und Slalom für die deutsche Mannschaft an den Start ging. Er gilt als eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen im alpinen Skisport und gewann bei der Junioren-WM 2010 bereits Silber.
Andreas Sander (r., hier zusammen mit Tobias Stechert) gab sein Weltcup-Debüt im März 2008. Der 22-Jährige wuchs im westfälische Ennepetal auf und kommt immer häufiger in Weltcup-Rennen zum Einsatz. Mit Platz 16 in der Abfahrt von Lake Louise ließ er gleich zum Saisonauftakt 2011/2012 aufhorchen. Im Frühjahr 2011 gewann er die Deutsche Meisterschaft in Abfahrt und Super-G.
Ein Mann für den Slalom: Dominik Stehle. Der 22-Jährige startet für den SC Obermaiselstein und gab im Januar 2007 in Kitzbühel sein Debüt im Weltcup. Anschließend musste er wegen Kreuzbandverletzungen immer wieder pausieren. Seit November 2010 nimmt Stehle wieder an Rennen teil.
Der 24-jährige Philipp Schmid holte sich seine ersten Weltcup-Punkte im März 2011 im Slalom von Kranjska Gora. Er startet für den SC Oberstaufen.
Ebenfalls zum A-Kader gehört Dominik Schwaiger vom WSV Königssee. Er gewann im März 2011 seinen ersten deutschen Meistertitel im Riesenslalom.