Foto-Show: Nordische Ski-WM: Das sind die deutschen Medaillenhoffnungen
Für Edelmetall könnten in Falun vor allem die Kombinierer sorgen. Ob Eric Frenzel (v. li. n. re.), Björn Kircheisen, Johannes Rydzek und Fabian Rießle die lange Durststrecke im Team-Wettbewerb beenden? Zuletzt gab es bei Olympia 1988 Gold, in Sotschi 2014 sprang Silber heraus. "Wir greifen wieder an, haben Chancen. Norwegen ist aber brutal stark", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Auch die DSV-Adler sind heiße Medaillenkandidaten. Bundestrainer Werner Schuster sieht sein Team - hier Richard Freitag (v. li. n. re.), Marinus Kraus, Michael Neumayer und Severin Freund - gerüstet für den Showdown im hohen Norden Europas, bei dem mindestens zwei Medaillen herausspringen sollen. "Eine im Einzel und eine in der Mannschaft", formulierte Schuster das Ziel. "Es ist aber auch mehr möglich mit dieser Mannschaft."
Das Trumpfass der deutschen Skispringer ist natürlich Severin Freund. Mit dem Weltcupsieg im norwegischen Vikersund - dem fünften im WM-Winter - untermauerte der Team-Olympiasieger zuletzt nachdrücklich seine Medaillenambitionen. "Er hat eine super Phase. Für ihn war es noch einmal wichtig zu sehen, dass er mit einer Topleistung ganz vorne ist. Er hat noch einen Schritt vorwärts gemacht und das Zeug für eine Medaille", sagte Bundestrainer Schuster.
Auch Richard Freitag hat bei der Ski-WM Chancen auf Edelmetall. Auf der kleinen Schanze soll der Innsbruck-Sieger zurück zu alter Stärke finden. Der 23-Jährige verzichtete zuletzt auf den Weltcup in Vikersund (Norwegen) und bereitete sich stattdessen in Oberstdorf gemeinsam mit Andreas Wellinger auf die Weltmeisterschaft vor.
Vor zwölf Monaten wurde Carina Vogt die erste Skisprung-Olympiasiegerin - ein Coup für die Ewigkeit. In der laufenden Saison sorgte sie für die ersten beiden deutschen Weltcup-Siege. Und in Falun? Erste deutsche Weltmeisterin? Dem 22-jährigen Sprung-Wunder ist es zuzutrauen.
Kombinierer Eric Frenzel geht mit großen Erwartungen in die nordische Ski-WM. "Ich bin so selbstsicher zu sagen: Wenn ich meine Leistung bringe, habe ich das Potenzial für Gold", sagte der Olympiasieger zuletzt dem "Kicker". Jeder Sportler habe den Anspruch, ganz oben zu stehen, und "das gilt auch für mich". Für Frenzel, schon 2011 und 2013 Weltmeister, bieten sich bei der Ski-WM gleich vier Medaillenchancen.
Für Edelmetall könnte auch Kombinierer Johannes Rydzek sorgen. "Es sind drei, vier Leute bei uns, die immer aufs Stockerl kommen können", schwärmt Bundestrainer Hermann Weinbuch von seinem gut besetzten Kader.
Oder trumpft Fabian Rießle in Falun auf? Der 24-Jährige stellte in diesem Winter schon seine Extraklasse unter Beweis und stand genau wie Frenzel, Rydzek und Tino Edelmann schon bei einem Weltcup auf dem Treppchen.
Auch Langläufer Tim Tscharnke ist eine Medaille zuzutrauen. Allerdings hat kaum ein Weltklasse-Athlet eine derartige Streuung wie der Edeltechniker und Klassik-Spezialist. An schlechten Tagen kann Tscharnke durchaus auf einem Platz jenseits der 70 landen, an guten ganz nach vorne rennen - wie zuletzt Anfang Januar bei seinem Massenstartsieg in Val di Fiemme.
Nicole Fessel sorgte bei der WM-Generalprobe der Langläuferinnen für den einzigen deutschen Lichtblick. Im schwedischen Östersund belegte die DSV-Athletin den sechsten Rang und unterstrich damit, dass mit ihr zu rechnen ist.
Die erfolgreichste deutsche Skilangläuferin der Geschichte wird nach der WM zurücktreten. Wie schon nach ihrem zweiten Olympia-Gold 2010. Und diesmal dürfte es endgültig sein. Vorher aber soll Claudia Nystad in Falun noch einmal in die Rolle der Erfolgsgarantin schlüpfen - mit Ausnahme der WM 2005 in Oberstdorf hat die Oberwiesenthalerin seit 2002 bei jeder Weltmeisterschafts- und Olympia-Teilnahme eine Medaille geholt.