Nichtberücksichtigung Topsprinter Ackermann zu Tour-Aus: "Mehr als enttäuscht"
Berlin (dpa) - Der deutsche Sprinter Pascal Ackermann hat mit großem Unverständnis auf seine Nichtberücksichtigung für die am 26. Juni beginnende Tour de France reagiert.
"Ich bin mehr als enttäuscht. Ich versteh’s halt nicht, kann’s leistungstechnisch nicht nachvollziehen", sagte der frühere deutsche Straßenradmeister der "Rheinpfalz". Es sei, wie in ein Loch zu fallen: "Ja kann man so sagen. Es war jetzt erst mal alles umsonst."
Teamchef Ralph Denk vom Bora-hansgrohe-Rennstall hatte die Entscheidung damit begründet, dass Ackermann "im Moment einfach nicht in der Form ist." Damit war Denk davon abgerückt, dass Ackermann in den Jahren 2019 bis 2021 sein Debüt bei der Frankreich-Rundfahrt geben werde. "Es war versprochen. Ich bin von Ralph enttäuscht, dass er sein Wort nicht hält. Bisher hat er das immer getan", sagte Ackermann.
Verständnis vom Teamchef
Denk versteht Ackermanns Enttäuschung. "Ja, es gab dieses Versprechen, aber immer auf der Grundlage der sportlichen Leistung. Ich habe die Verantwortung für das Team. Ich muss die besten Acht nominieren, und da gehört Pascal derzeit nicht dazu", sagte Denk der "Mediengruppe Münchner Merkur tz".
Ackermann konnte im Gegensatz zu den vergangenen Jahren bisher noch keinen Sieg einfahren. Fünf dritte Plätze stehen beim 27-jährigen Pfälzer zu Buche. Dagegen hat der dreimalige Weltmeister Peter Sagan, der den Vorzug erhielt, wieder zu alter Klasse gefunden. Das war für Denk ausschlaggebend. "So ist der Leistungssport. Am Ende zählen nur die Ergebnisse, gerade bei Sprintern." Es sei aber keine "einfache Entscheidung" gewesen, sagte Denk.
Ackermanns Vertrag läuft zum Jahresende aus. Er wird mit dem UAE Team Emirates in Verbindung gebracht. Eine möglicherweise bereits feste Abmachung wurde als möglicher Grund für die Nichtberücksichtigung ins Spiel gebracht. Denk wollte sich dazu nicht äußern, sieht aber nach wie vor eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit. "Pascal ist immer noch der beste deutsche Sprinter. Ich habe ihm gesagt, er muss beweisen, dass es ein Fehler war, ihn nicht mitzunehmen."