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Lost Places: Verlassene Olympiastätten und ihre Geschichten


So sehen sie heute aus
Gespenstisch: So verfallen die Olympiastätten der Vergangenheit


Aktualisiert am 09.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Letzte Überbleibsel der Spiele: Die olympischen Ringe erinnern an die Wettkämpfe von 1936.Vergrößern des Bildes
Letzte Überbleibsel der Spiele: Die olympischen Ringe erinnern an die Wettkämpfe von 1936 in Berlin. (Quelle: Maja Hitij)

Enorme Geldmengen fließen in die Vorbereitung der Olympiastätten, doch nach den Spielen verfallen sie oft – Einblicke in gespenstische Orte.

Alle vier Jahre werden sie zur Kulisse für die Sportwettkämpfe der Olympioniken – Unterkünfte, Hallen und Sportstätten im Gastgeberland der Olympischen Spiele. Millionen fließen in die Vorbereitung und Herrichtung der Austragungsorte – doch was geschieht mit ihnen, wenn das Spektakel vorüber ist?

In der Vergangenheit wurden Orte, die für einen Moment in der Geschichte im Rampenlicht des olympischen Feuers standen, nicht immer für eine andere Nutzung umgestaltet. So entstand im Laufe der Jahre eine Ansammlung verlassener olympischer Stätten – sogenannte Lost Places. Die kuriosesten Orte, ihre Geschichten und wo Sie sie bestaunen können.

Das Olympische Dorf in Berlin von 1936

Wer schon einmal in Berlin war, kennt wahrscheinlich das Olympiastadion. Das Olympische Dorf liegt allerdings etwa 18 Kilometer westlich davon im brandenburgischen Elstal. Jahrzehnte später lassen sich die Spuren der Sportwettkämpfe nur noch erahnen: das verlassene 25-Meter-Becken in der Schwimmhalle oder ein heruntergekommenes Pauschenpferd in der Turnhalle.

54 Hektar groß ist das Gelände, welches zur NS-Zeit mit rund 150 Gebäuden anlässlich der sechsten Olympischen Sommerspiele unter dem Namen "Dorf des Friedens" erbaut wurde. Die Weiterverwendung für militärische Zwecke plante die Wehrmacht jedoch schon im Vorhinein.

Ein geschichtsträchtiger Ort

Nach den Spielen nutzte die Wehrmacht das Grundstück bis 1945 als Infanterieschule und Lazarett. Als der Zweite Weltkrieg endete, zog die sowjetische Armee in das gut erhaltene Gebäude und blieb bis 1992. Ohne weitere Zuwendung und Bewohner verfiel das Olympische Dorf über dreizehn Jahre, bis sich schließlich ab 2005 die DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement in den Folgejahren um die Erhaltung kümmerte. Sie sorgte unter anderem für die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Anlage und bot Führungen durch die einzelnen Räumlichkeiten an.

Heute wohnen nach einigen Sanierungsarbeiten wieder Menschen im damaligen "Speisehaus der Nationen". Führungen durch die originale Turn- und Schwimmhalle sowie eines der Unterkunftsgebäude und die Ausstellung im Speisehaus können jedoch noch immer von Interessierten unter vorheriger Anmeldung gebucht werden.

Die verlassenen Olympia-Anlagen von Athen

Auch in Griechenland sind bis heute die Spuren des internationalen Wettkampfs zu sehen. Bei den 28. Olympischen Sommerspielen konkurrierten 2004 rund 10.000 Athleten und Athletinnen in Athen. Hellinikon – so taufte man die Olympia-Anlage – verfiel jedoch schon nach wenigen Jahren wieder wegen fehlender Instandhaltung. Grund dafür: die einsetzende Finanzkrise, mit der Griechenland zur damaligen Zeit sehr zu kämpfen hatte. Hinzu kam, dass die Spiele weitaus teurer waren als ursprünglich geplant.

Heute gelten die Ruinen von Hellinikon in Athen als beliebte Touristenattraktion. Wo einst Fahnen wehten und Fans jubelten, schmücken heute Palmen, Gräser und Graffiti die ehemalige Beachvolleyball-Arena.

Das Schicksal des Olympiaparks in Sarajevo (1984)

Verfallene Schanzen, bemalte Mauern und bewachsener Beton: Es ist lange her, dass in dieser Sportstätte olympische Wettkämpfe ausgetragen wurden. Vor 40 Jahren fanden die Winterspiele im damals jugoslawischen Sarajevo (heute Bosnien und Herzegowina) statt. Aufgrund des Bosnienkrieges acht Jahre später wurden Teile der olympischen Anlage zerstört. Das ehemalige Olympische Dorf wurde zum Schauplatz einer Tragödie – die Einschusslöcher sind teils noch heute sichtbar.

Während die Skisprunganlagen bis heute abgesperrt sind, restaurierte man andere Sportstätten im Laufe der Jahre – etwa die 1992 zerstörte Zatra-Eishalle. Interessierte können die Ruinen von Sarajevo und das Olympiamuseum im Rahmen einer Führung besichtigen.

Von Peking bis nach Rio de Janeiro

Neben den genannten Lost Places gibt es noch einige weitere verlassene olympische Stätten – überall auf der Welt. So verfällt auch in Peking seit den Spielen 2008 die einst für viel Geld errichtete Olympia-Anlage. In Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, und auch in Rio de Janeiro erobert sich die Natur Stück für Stück das Land zurück, auf dem die ehemaligen Arenen und olympischen Ringe verfallen.

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