Tennis-Legende hört auf Roger Federer: Seine größten Siege, seine bittersten Niederlagen
Roger Federer hört auf. Nach 24 Jahren und 20 Grand-Slam-Titeln beendet der "Maestro" seine große Tennis-Karriere. In seiner Laufbahn erlebte der Schweizer viele Höhen, aber auch einige Tiefen.
Federer im Jahr 2001: Beim Indoor-Turnier in Mailand kann er sich gegen Julien Boutter im Finale durchsetzen und seinen ersten Einzeltitel auf der ATP-Tour gewinnen.
Wimbledon 2001: Als Nummer 15 der Welt ist Federer Tennis-Fans schon ein Begriff. Seinen internationalen Durchbruch feiert er jedoch, als er im Achtelfinale von Wimbledon den siebenmaligen Champion Pete Sampras in einer packenden Fünfsatz-Partie bezwingt. Zwar verliert er im Viertelfinale gegen Tim Henman. Dennoch ist es der Auftakt zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte.
Wimbledon 2003: Zwei Jahre nach seinem Durchbruch gegen Pete Sampras, führt Federers Weg bis in Wimbledon-Finale. Dort kann er sich glatt in drei Sätzen gegen den Australier Mark Philippoussis durchsetzen und gewinnt seinen ersten Grand-Slam-Titel.
Australian Open 2004: Zum Auftakt der Saison 2004 gewinnt Federer seinen ersten Titel bei den Australian Open und den zweiten Grand-Slam seiner Karriere. Mit dem Final-Erfolg über den Russen Marat Safin übernimmt er zudem erstmals die Führung in der Weltrangliste.
Wimbledon 2007: Mit einem Fünfsatz-Sieg gegen seinen Rivalen Rafael Nadal gewinnt Federer das Wimbledon-Turnier zum fünften Mal in Folge. Damit stellt er den Rekord von Björn Borg ein.
Olympia 2008: Zusammen mit Landsmann Stanislas Wawrinka gewinnt Federer olympisches Gold im Doppel. Eine Gold-Medaille im Einzel gehört zu den wenigen Titeln, die Federer nie gewinnen konnte.
Roland Garros 2009: Nach drei Finalniederlagen in Folge (alle gegen Nadal), schafft es Federer bei den French Open 2009 wieder ins Endspiel. Dort fegt er Nadal-Bezwinger Robin Söderling glatt in drei Sätzen vom Platz und darf erstmals den "Coupe des Mousquetaires" küssen – der letzte noch fehlende Grand-Slam-Titel in seiner Sammlung. Mit seinem insgesamt 14. Grand-Slam-Titel stellt er zudem den Rekord von Pete Sampras ein.
Wimbledon 2009: In einem außergewöhnlich langen Wimbledon-Finale setzt sich Federer im fünften Satz mit 16-14 durch. Mit seinem 15. Grand-Slam-Titel bricht er den Rekord von Pete Sampras.
Davis Cup 2014: An der Seite von seinen Teamkollegen Marco Chiudinelli, Stanislas Wawrinka und Michael Lammer kann Federer angeleitet von Coach Severin Lüthi auch einen Erfolg für sein Land verbuchen. Im Finale setzt sich die Schweizer Mannschaft gegen Frankreich durch und holt nach 1992 zum zweiten Mal den Davis Cup.
Australian Open 2017: Den Großteil der Saison 2016 hat Federer mit einer Knieverletzung verpasst. Bei den Australian Open 2017 gibt er sein Comeback auf der großen Bühne. Keiner erwartet, dass es der alternde Star weit schafft. Doch Federer erreicht das Finale. Trotz Rückstandes im fünften Satz kann er die Partie gegen seinen ewigen Rivalen Rafael Nadal noch drehen und gewinnt seinen 18. Grand Slam.
Australian Open 2018: Nachdem er auch Wimbledon 2017 für sich entschieden hat, verteidigt Federer bei den Australian Open 2018 seinen Titel. Es ist sein 20. und letzter Grand-Slam-Erfolg.
Wimbledon 2008: Doch Federer hat in seiner langen Karriere auch schmerzhafte Niederlagen zu verkraften. So unter anderem beim Wimbledon-Finale 2008. Bei einbrechender Dunkelheit verliert der Schweizer den fünften Satz gegen Rafael Nadal. Nach fünf Titeln in Folge verlässt Federer den berühmten Centre-Court erstmals wieder als Verlierer.
Australian Open 2009: Rafael Nadal, wer sonst? In fünf Sätzen, was sonst? Erneut unterliegt Federer seinem Rivalen in einem spannenden Match und ist bitterlich enttäuscht. Während der Siegerehrung bricht er in Tränen aus, muss seine Rede unterbrechen – und wird von Nadal getröstet.
Olympia 2012: Nachdem er sich beim Wimbledon-Turnier 2012 noch im Finale gegen Andy Murray durchsetzen konnte, findet auch das olympische Tennis-Turnier wenig später auf dem heiligen Rasen statt. Dieses Mal muss sich Federer dem Schotten im Endspiel geschlagen geben – und Gold im Einzel bleibt ihm mal wieder verwehrt.
Wimbledon 2019: Fünf Sätze, 4 Stunden und 57 Minuten Spielzeit – und an Ende heißt der Gewinner Novak Djokovic. In seinem zwölften Finale auf dem heiligen Rasen hat Federer mehrere Matchbälle, aber kann sie nicht nutzen.
Wimbledon 2021: Mit 39 Jahren erreicht Federer nochmal das Viertelfinale. Angeschlagen verliert er gegen Hubert Hurkacz glatt in drei Sätzen. Kurz danach muss er sich erneut am Knie operieren lassen. Was er und seine Fans zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Es wird sein letzter Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier gewesen sein.