Foto-Show: Die spektakulärsten Radsport-Stürze
t-online.de hat die spektakulärsten und bekanntesten Stürze im Straßenradsport zusammengestellt. Wir beginnen mit einem legendären Sturz der Tour de France 1913, der alle Jahre wieder gerne von den TV-Kommentatoren erwähnt wird. Der Franzose Eugene Christophe stürzt bei der Abfahrt vom Tourmalet und bricht sich die Gabel. Diese muss er nach langem Fußmarsch eigenhändig in einer kleinen Dorfschmiede reparieren. Nach der Einführung des gelben Trikots im Jahr 1919 wird Christophe zum ersten Träger des "Maillot Jaune".
Am 04.06.1919 muss der Italiener Carlo Galetti nach einem Sturz beim Giro d'Italia verletzt aufgeben. Das vordere Laufrad ist auseinander gebrochen. Galetti konnte den Giro 1910, 1911 und 1912 gewinnen.
Der Italiener Pietro Rimoldi liegt nach einem schweren Sturz während der fünften Etappe von Florenz nach Grosseto des Giro d'Italia 1933 im Straßengraben. Im selben Jahr fuhr er bei Mailand - San Remo auf den dritten Platz, sieben Jahre später wurde er beim Klassiker Zweiter.
Einer der tragischsten Stürze in der Tour-Historie ereignet sich 1995 während der 15. Etappe. Auf der Abfahrt des Portet-d'Aspet kommt es zu einem Massensturz, der für den Italiener Fabio Casartelli nach einem Aufschlag mit dem Kopf auf einer Straßenbegrenzung aus Beton tödlich endet. Der Deutsche Dirk Baldinger (im Bild) wird mit Beckenbruch ins Krankenhaus geliefert.
13. Etappe der Tour de France 2001: Jan Ullrich stürzt am Col de Peyresourde über die Leitplanke und landet mit einem Vorwärtssalto in einer Bergwiese. Bei diesem Sturz verliert er seinen Glückspfennig aus der Trikottasche und behauptet später, sein Glück sei aufgebraucht. Wäre Ullrich auf einem Stein gelandet, hätte der Salto fatale Folgen haben können.
Auf der neunten Etappe der Tour de France 2003 ereignet sich der vielleicht bekannteste Sturz in der Tour-Geschichte. Mitfavorit Joseba Beloki rutscht auf einem geschmolzenen Teerflicken in der Abfahrt nach Gap aus und kommt schwer zu Fall. Beobachtet wird das Ganze von seinem Teamkollegen Jörg Jaksche (Nr. 15).
Beloki schreit vor Schmerzen. Er bricht sich den Oberschenkel und kommt nie mehr in die Nähe seiner damaligen Form. Inzwischen hat er seine Karriere beendet.
Diese Szene der Tour 2003 ist in Erinnerung geblieben: Am Anstieg des Luz Ardiden bleibt Lance Armstrong in einer Tasche eines Zuschauers hängen und kommt zu Fall.
Iban Mayo kann nicht mehr ausweichen und stürzt über den Texaner. Jan Ullrich wartet auf seine beiden Konkurrenten um den Toursieg. Armstrong ist nach dem Sturz jedoch nicht mehr aufzuhalten und stürmt wie ein Besessener zum Etappen-Sieg.
Und wieder die legendäre Tour 2003: Niemals kam Ullrich dem US-Amerikaner Armstrong in der Gesamtwertung näher, niemals war Ullrich in besserer Form. Er gewann das erste Einzelzeitfahren und konnte sich im abschließenden Einzelzeitfahren auf der 19. Etappe berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. Ganz Deutschland starrte gebannt auf die Bildschirme, doch zwei Stürze bei strömenden Regen begruben alle Hoffnungen auf den zweiten Tour-Sieg des Deutschen.
Hoher Abflug auf der Bahn: Der Brite Jamie Staff (re.) kommt im Weltcup-Rennen am 21.01.2006 gegen Michael Blatchford aus den USA zu Fall.
Nach der Zieldurchfahrt der ersten Etappe der Tour 2006 liegt der Norweger Thor Hushovd verletzt am Boden. Im Schlusssprint hat er sich an einem scharfen Gegenstand eines Fans am rechten Arm verletzt. Einen Tag zuvor gewann er im Prolog in Straßburg das Gelbe Trikot.
Erik Dekker stürzt auf der dritten Tour-Etappe 2006 und zieht sich schwere Gesichtsverletzungen zu. Der Niederländer beendet daraufhin seine Karriere und wird Sportdirektor seines Teams Rabobank.
Während des 3,8 Kilometer langen Prologs der Tour de Suisse 2007 kommt Janez Brajkovic von der Straße ab und überschlägt sich neben der Fahrbahn.
Nach der Zielankunft auf der achten Etappe der Tour 2007 kollidiert Patrik Sinkewitz bei der Abfahrt in Richtung Teamhotel mit einem Zuschauer und wird per Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Auf der selben Etappe wird dem Hessen Doping nachgewiesen. Daraufhin steigen ARD und ZDF aus der Tour-Berichterstattung aus und das T-Mobile-Team suspendiert Sinkewitz.
Auf der 16. Tour-Etappe 2008 kommt der Barloworld-Fahrer John-Lee Augustyn in aussichtsreicher Position über den Pass am Col de la Bonette. Nach einem Verbremser in der Abfahrt bekommt er jedoch eine Kurve nicht und stürzt einen steilen Abhang hinunter.
Nach einer Kollision mit Theo Bos im Schlusssprint der achten Etappe der Türkei-Rundfahrt 2009 stürzt Daryl Impey ins Absperrgitter, kann die Etappe jedoch noch mit Halskrause beenden.
Schockmoment für die deutschen Radsport-Fans bei der Tour 2009. Während der Abfahrt vom kleinen St. Bernhard in der Schweiz verliert Jens Voigt die Kontrolle über sein Hinterrad und knallt mit seinem Gesicht auf den Asphalt.
Prominente Sturzopfer während des Zielsprints der vierten Etappe der Tour de Suisse 2010. Mark Cavendish (li. unten) und Heinrich Haussler (re. unten) schliddern bereits über die Straße. Im Hintergrund versucht Tom Boonen (3. v. re.) das Schlimmste zu vermeiden.
Mauricio Soler, 2007 Gewinner des Bergtrikots bei der Tour de France, kommt durch einen Zusammenstoß im Zielsprint der sechsten Etappe der Tour de Suisse 2011 zu Fall und verletzt sich schwer. Der Kolumbianer erleidet einen Schädelbasisbruch, einen Bruch des Sprunggelenks, sowie Lungenverletzungen.
Tour 2011: Bitteres Aus für Jurgen van den Broeck auf der neunten Etappe. Der Belgier stürzt zusammen mit anderen Fahrern bei der Abfahrt vom Col du Pas de Peyrol im Zentralmassiv bei nassen Bedingungen in einer Kurve eine Böschung hinab.
Auch für Alexander Winokurow ist nach diesem Massensturz die Tour zu Ende. Der Kasache erlitt einen Oberschenkelbruch. Teamkollegen müssen ihn erst im Wald suchen und zurück zur Straße bringen.
Und wieder die neunte Etappe 2011: Ein Begleitfahrzeug des französischen Fernsehens rammt die Fahrer der Ausreißergruppe um Johnny Hoogerland.
In hohem Bogen fliegt der Niederländer in den Straßengraben.
Das tut schon beim Hinsehen weh: Tiefe Schnittwunden am Gesäß von Johnny Hoogerland.
Auf dem Podium kullern dann die Tränen. Mit seiner Willensleistung hat sich Hoogerland das begehrte Bergtrikot gesichert.
Die erste Woche der Tour 2012 ist von Stürzen geprägt. Auf der sechsten Etappe kommt es zu einer Massenkarambolage: Rund 24 Kilometer vor dem Ziel fordert ein heftiger Sturz seine Opfer im Peloton. So müssen Davide Vigano (links) und Wouter Pouls (rechts vorne) das Rennen aufgeben.
Tom Danielson, der bereits auf der vierten Etappe gestürzt war, geht erneut hart zu Boden. Und diesmal setzt sich der geschundene Amerikaner nicht wieder aufs Rad, sondern beendet die Tour vorzeitig.
An dieses Bild dürften sich noch viele Fans erinnern: Johan van Summeren kommt nur halbbekleidet ins Ziel.
17. Etappe der Tour de France 2012: Der Däne Chris Anker Sörensen (re.) versucht ein Stück verhedderte Zeitung aus seinem vorderen Laufrad zu entfernen und verletzt sich dabei an den Fingern. Die Blutung kann erst nach Etappen-Ende gestoppt werden.