Oscar Pistorius: Die Karriere des Blade-Runner
Oscar Leonard Carl Pistorius wurde 1986 in Südafrika geboren und gilt es bekanntester Behindertensportler der Welt. Sich selbst bezeichnet er nicht als behindert, sondern nur als "ohne Beine".
Durch einen Gendefekt fehlten ihm bei der Geburt die Wadenbeine und die äußere Seite der Füße. Er hatte somit nur zwei Zehen, die Knochen auf der Innenseite des Fußes und die Ferse. Im Alter von elf Monaten wurden ihm die Beine unterhalb der Knie amputiert. Durch speziell für ihn angefertigte Prothesen aus Karbon ist er in der Lage zu laufen.
Pistorius nahm an drei Paralympics teil. 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London. Insgesamt gewann er dabei sechs Goldmedaillen. 2012 in London startete für die 4-mal-400-Meter-Staffel Südafrikas er als erster beidseitig amputierter Athlet bei Olympischen Sommerspielen.
Vorausgegangen war eine lange Diskussion, ob Pistorius überhaupt starten darf. Angeblich würden ihm seine Prothesen Vorteile verschaffen. So verpasste er die Olympischen Spiele von Peking 2008.
All diese Leistungen machten ihn in seiner Heimat Südafrika (hier bei einem Empfang mit Nelson Mandela) zu einem Volkshelden.
Nicht nur für Menschen mit Behinderungen auf der ganzen Welt war Pistorius immer ein großes Vorbild und Mutmacher.
Die BBC widmete ihm sogar einen Film mit dem Titel: "The Fastest Man on No Legs". Pistorius gilt als der erste Popstar des Behindertensports und ist auch für Werbeindustrie längst eine riesige Marke.
Ein Höhepunkt und besondere Wertschätzung seiner sportlichen Leistungen: In London führte er 2012 bei den Paralympics sein Land als Fahnenträger an.