Einzelkritik zum Hauptrundenfinale Ein DHB-Star auf Weltklasse-Niveau – ein anderer schwach
Gegen Norwegen setzte es für das DHB-Team die erste Niederlage bei der Weltmeisterschaft. Dabei kamen nur wenige Deutsche an ihre Normalform heran, während einer überragte. Die Einzelkritik zum Hauptrundenfinale.
Joel Birlehm, Tor: Das war nicht der Tag des Keepers von den Rhein-Neckar Löwen. Birlehm erhielt den Vorzug vor Andreas Wolff – und durfte von Anfang an spielen. Er hatte aber große Probleme, die ersten sieben Würfe Norwegens waren alle drin. Die Bälle waren teilweise auch haltbar. Nach neun Minuten war Schluss, Wolff übernahm. Note 5
Andreas Wolff, Tor: Die deutsche Mauer in der Halle von Kattowitz. Wolff kam nach neun Minuten ins Spiel und hielt überragend. Direkt der erste Wurf konnte pariert werden. Auch danach spitze, hielt zwei Siebenmeter, einen davon mit dem Fuß auf Kopfhöhe gegen Norwegen-Star Sander Sagosen. Note 2
Rune Dahmke, Linksaußen: Spielte etwas überraschend von Beginn an. Warf das erste deutsche Tor, traf aber freistehend nicht beim Spielstand von 1:3. Dahmke war dennoch die ganze Zeit gut im Spiel. Kurz vor Schluss scheiterte aber auch er an Norwegens Torwart Torbjorn Bergerud. Note 2
Philipp Weber, Rückraum links: Kam ins Spiel und holte direkt einen Siebenmeter inklusive einer Zeitstrafe für Norwegen raus. Hatte nicht viel Spielzeit, insgesamt unauffällig. Note 3
Julian Köster, Rückraum links: Holte früh eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Sagosen raus, weil er ins Gesicht geschlagen wurde. Bei einer Abwehraktion schmiss sich Köster in den Ball und verhinderte einen Gegentreffer. Der Abwehrblock mit Johannes Golla war allerdings nicht so gut wie gegen die Niederlande. Note 4
Juri Knorr, Rückraum Mitte: Er ist und bleibt der überragende Akteur im DHB-Team. War von Anfang an richtig gut im Spiel, hatte nach 20 Minuten eine Torquote von 100 Prozent, alle sieben Würfe saßen. Traf häufig ansatzlos aus dem Rückraum und bewies, dass er schon ein Führungsspieler ist. Gegen Ende wurde er etwas schwächer, mit acht Toren aber bester deutscher Werfer. Note 1
Kai Häfner (l.), Rückraum rechts: War offensiv gut dabei, verkürzte wuchtig auf 9:10. Insgesamt aber zu unauffällig. Note 3
Christoph Steinert, Rückraum rechts: Agierte von Beginn an nicht so treffsicher und verwarf die erste Chance nach der Halbzeit – insgesamt eine schwächere Leistung des 33-Jährigen. Note 4
Luca Witzke, Rückraum Mitte/links: Kam zur Pause rein und erlebte eine turbulente Partie. Nach fünf Minuten knickte Witzke um, konnte aber nach kurzer Pause weiterspielen. Traf dann zum 20:20-Ausgleich, ein Treffer des Willens. Kurz vor Schluss sah er die Rote Karte, weil er sein Bein leicht rausstellte und der Gegenspieler die Einladung annahm – fragliche Entscheidung des Schiedsrichters. Note 3
Djibril M'Bengue, Rückraum rechts: Bekam wieder Minuten, nachdem er gegen die Niederlande nur auf der Bank saß. Scheiterte recht häufig am starken Norwegen-Schlussmann. Note 3
Patrick Groetzki, Rechtsaußen: Begann sehr umtriebig, erzielte in der zehnten Minute sein 400. Länderspieltor. An die starke Anfangsphase konnte Groetzki nicht anknüpfen, verwarf gegen Ende einige entscheidende Bälle – unter anderem vergab er freistehend das 20:20. Note 3
Johannes Golla, Kreis: Ähnlich wie bei Groetzki: starke Anfangsphase, wurde dann aber schwächer. Längst nicht so treffsicher wie in den Spielen zuvor, auch in der Abwehrarbeit mit einigen Wacklern. Note 4
Jannik Kohlbacher, Kreis: Kam rein für Golla und traf zur ersten deutschen Führung – 25:24. Konnte ansonsten aber den Leistungsabfall gegen Ende des Spiels nicht verhindern. Note 4