Einzelkritik nach Serbien-Krimi Dieser Bankspieler lässt Handball-Deutschland jubeln
Deutschland steht nach einem echten Krimi gegen starke Serben vorzeitig in der WM-Hauptrunde. Am Ende wuchs vor allem ein Handballer über sich hinaus. Die Einzelkritik.
Andreas Wolff (Tor, Archivbild): Erste Parade beim Stand von 8:6, bis zur Halbzeit kam nur eine weitere dazu, kehrte in der zweiten Hälfte nicht in den Kasten zurück. Note 4
Joel Birlehm (Tor, Archivbild): Kam nach 25 Minuten erstmals auf die Platte – und blieb bis zum Schluss. Parierte direkt zu Beginn der zweiten Hälfte den ersten Ball, lief eine Viertelstunde vor Schluss heiß: mit starker Parade, als Serbe freistehend vom Kreis abschloss, wehrte danach einen weiteren freien Wurf, diesmal von Rechtsaußen, ab, danach direkt auch noch einen Siebenmeter, am Ende mit acht Paraden der entscheidende Erfolgsfaktor für die DHB-Auswahl. Note 1
Lukas Mertens (Linksaußen): Brachte Deutschland kurz vor Halbzeit mit einem Wechselfehler und der damit einhergehenden Zwei-Minuten-Strafe in doppelte Unterzahl, offensiv aber eine Bank. 7/7, 100 Prozent Wurfgenauigkeit. Note 1
Rune Dahmke (Linksaußen, Archivbild): Keine drei Minuten auf der Platte. Ohne Note
Paul Drux (Rückraum links): Keine sieben Minuten auf der Platte. Daher: Ohne Note.
Philipp Weber (Rückraum links, Archivbild): Erzielte Deutschlands ersten Treffer, überhaupt zu Beginn mit mehr Spielanteilen als noch gegen Katar, schaltete sich viel mehr in den Spielaufbau ein, kassierte in der zweiten Hälfte eine Zwei-Minuten-Strafe für ein Foul, das im Fußball als Notbremse geahndet worden wäre und die Gemüter bei den Serben verständlicherweise erhitzte (45.), fiel in den zweiten 30 Minuten qualitativ ab. Note 3
Julian Köster (Rückraum links): Durchwachsene Partie des jungen Gummersbach-Kapitäns. Technische Fehler, Zwei-Minuten-Strafen, Wurfgenauigkeit von 60 Prozent. Ihm dürfte eine Verschnaufpause gegen Algerien gerade recht kommen. Note 3
Juri Knorr (Rückraum Mitte, Archivbild): Verwandelte Deutschlands ersten Siebenmeter sicher zum 14:10, schwächelte ansonsten im Abschluss (nur 44 Prozent Wurfgenauigkeit), riss die Mannschaft aber mit seinem spielerischen Mut mit – elf Vorlagen sind der Beweis dafür. Note 2
Simon Ernst (Rückraum Mitte, Archivbild): Keine zwei Minuten auf der Platte, daher: Ohne Note
Kai Häfner (Rückraum rechts, Archivbild): Sehr solide Partie des Routiniers. Mit vier Treffern und vier Vorlagen wichtiger Antreiber und ständiger Unruheherd der deutschen Offensive. Note 2
Christoph Steinert (Rückraum rechts, Archivbild): Verwertete das Kempa-Anspiel von Mertens sehenswert zum 13:10, erzielt zwei weitere Treffer, im Vergleich zu etwa Häfner jedoch mit blassem Gesamteindruck. Note 3
Patrick Groetzki (Rechtsaußen): Stand fast 55 Minuten auf der Platte, wurde aber kaum ins Spiel eingebunden. Nahm am Ende einen Wurf – und traf. Note 4
Johannes Golla (Kreis): Der Kapitän als offensiver Fels in der serbischen Brandung: sechs Treffer bei acht Versuchen, darunter ein Highlighttor zum 26:21, als er mit dem Rücken zum Tor und fallend den Ball in den Maschen unterbringt und auch noch die Zwei-Minuten -Strafe für den Gegner provoziert. Note 1
Jannik Kohlbacher (Kreis, Archivbild): Wenig Spielzeit, großer Einfluss: Wichtiger defensiver Ballgewinn bei Stand 32:29, zudem 100-prozentige Wurfgenauigkeit – vier Tore. Note 2