Handball-EM: Versöhnlicher Abschluss – aber zwei DHB-Stars kassieren eine Fünf
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich mit einem Sieg von der Europameisterschaft verabschiedet. Beim knappen Erfolg gegen Russland wussten zwei Stars jedoch so gar nicht zu überzeugen. Die Einzelkritik.
Johannes Bitter (Archivbild). Kommt in der 21. Minute beim Stand von 11:10 auf die Platte. Kann den anschließenden russischen Siebenmeter nicht entschärfen. Steht in der Schlussphase durchgehend im Kasten. Bleibt jedoch ohne Parade. NOTE 5
Daniel Rebmann (Archivbild): Löst Bitter als Starter zwischen den Pfosten ab. Macht seine Sache vor allem in der ersten Halbzeit gut, wird mit einer Abwehrquote von gut 26 Prozent aber auch nicht unbedingt zum Albtraum der russischen Offensive. NOTE 3
Johannes Golla (Archivbild): Nach der Corona-Infektion Patrick Wienceks Deutschlands einziger Kreisläufer. Trifft in der ersten Viertelstunde gleich drei Mal. Kassiert dann wegen einer Fehlentscheidung Deutschlands erste Zweiminutenstrafe. Entwickelt sich im Laufe der Partie zum treffsichersten und überhaupt wichtigsten deutschen Spieler. Verbaselt sich in der 52. Minute seine 100-Prozent-Wurfquote. Am Ende mit fünf Toren aus sechs Versuchen. Der beste DHB-Akteur beim launigen EM-Abschluss. NOTE 2
Tobias Reichmann (Archivbild): Darf zum EM-Abschluss von Beginn an ran, versenkt direkt seinen ersten Wurf. Muss dann gut 20 Minuten bis zu seinem nächsten Abschluss warten – und vergibt. Verlässt immer wieder die Rechtsaußenposition, um Lücken zu reißen – vergibt dann aber, als er freistehend auf der Kreisläuferposition in Szene gesetzt wird. Startet mit einem Fehlwurf in die zweite Hälfte, trifft kurz darauf jedoch. Ausgewogene Leistung. NOTE 3
Fabian Wiede: Versucht seine Flexibilität so gut wie möglich einzubringen. Agiert als Balldieb und -verteiler sowie Schütze (drei Treffer aus sechs Versuchen). Der geniale Moment, der von ihm immer kommen kann, bleibt aus. NOTE 4
Lukas Zerbe: Hat seinen großen Auftritt beim letzten DHB-Angriff, als er zum spielentscheidenden 30:29 durch Außen-Kollege Patrick Zieker auflegt. NOTE 4
Julian Köster (Archivbild): Markiert den ersten Treffer der Partie. Danach folgt die wohl unauffälligste Leistung des deutschen Senkrechtstarters bei dieser EM. Wirft sich dennoch an beiden Enden der Platte in die Bälle und kommt so immerhin auf drei Treffer. NOTE 3
Philipp Weber (Archivbild): Nimmt sich viele eigene Würfe – und kann sich erneut nicht als Shooter profilieren. Nach seinem ersten Treffer kommen zunächst fünf Fehlwürfe in Folge. Der Frust ist ihm im Gesicht abzulesen. Wird in Halbzeit zwei über weite Phasen von Gislason auf der Bank gelassen. Nach seinem sechsten aufeinanderfolgenden Fehlwurf, markiert er in den letzten fünf Minuten doch noch zwei Treffer. Unter dem Strich eine Leistung, die zur verkorksten EM des Magdeburger Spielmachers passt. NOTE 5
Lukas Stutzke (Archivbild): Kommt in der 40. Minute zu seinem ersten Wurf – und vergibt. Bringt den Ball dann nur wenige Minuten später erstmals unter. Nach seinem zweiten und letzten Treffer kein Faktor mehr im deutschen Kampf um den Abschlusssieg. NOTE 4
David Schmidt (Archivbild): Kommt in der 44. Minute zu seiner ersten Szene, als er mit seinem ersten Wurf direkt trifft. Macht auch in Folge aus relativ wenig Spielzeit relativ viel, am Ende mit drei Treffern. NOTE 4
Patrick Zieker: Sichere Bank auf Linksaußen. Beweist er nicht zuletzt, als er nach Anspiel von Rechtsaußen Zerbe per Kempa den spielentscheidenden Treffer markiert. NOTE 2
Paul Drux: Vergibt seinen ersten Wurf, versenkt seinen zweiten. Leistet sich einen leichtfertigen Ballverlust, als das DHB-Team ohne Torwart in die Offensive geht. Agiert ansonsten vor allem als menschgewordener Maschinenraum, der die deutsche Defensive und Offensive antreibt. NOTE 3