DHB-Team in der Einzelkritik: Abgezockter Köster führt Deutschland zum Gruppensieg
Deutschlands Handballer ziehen als Gruppensieger in die Hauptrunde ein. In einer von der deutlich verbesserten DHB-Defensive geprägten Partie gegen Polen wusste sich ein Zweitliga-Talent in Szene zu setzen. Die Einzelkritik.
Johannes Bitter: Nach den positiven Corona-Befunden Till Klimpkes und Andreas Wolffs nachgerückt und Deutschlands letzter und einziger gesunder Torhüter im Aufgebot. Hält ein Viertel aller auf sein Tor abgefeuerter Würfe – eine ordentliche Quote. Die wichtigste Leistung: Er geht fit aus der Partie. Note 3
Johannes Golla (Archivbild): Der Kapitän wird wieder einmal gut von der gegnerischen Defensive zugestellt, was immer wieder zu Ballverlusten führt. Wenn er mal frei am Kreis vor dem Schlussmann erscheint, kompromisslos im Abschluss. Beendet die Partie mit sechs Toren. Note 3
Patrick Wiencek (Archivbild): Kassiert sehr früh Deutschlands erste Zweiminutenstrafe. Kurz vor Schluss der ersten Halbzeit dann bereits die zweite. Schafft es, die zweite Halbzeit ohne Rote Karte über die Bühne zu bringen. Belohnt sich kurz vor Schluss auch noch mit einem Treffer. Note 4
Sebastian Heymann (Archivbild): Vergibt seinen ersten Wurf mit einem für ihn untypischen Unterarmwurf. Scheitert auch danach mit seinen Abschlüssen. Verbringt darauf den Rest der Partie auf der Bank. Enttäuschender Abend für den Shooter. Note 5
Julian Köster: Kommt nach gut 20 Minuten erstmals auf die Platte. Nimmt sich sofort ein Herz - und trifft und trifft und trifft. Am Ende mit perfekter Trefferquote und sechs Toren. Zeichnet sich zudem mit guter Übersicht aus, etwa beim Anspiel auf Golla, der zur ersten Sechs-Tore-Führung erhöht. Zahlt aber auch Lehrgeld, etwa als ein Anspiel an den Kreis misslingt und Polen nach Tempogegenstoß trifft. Unter dem Strich jedoch eine bemerkenswert abgezockte Leistung für einen 21-jährigen Zweitligaprofi. Note 1
Lukas Zerbe: Macht aus relativ wenig Einsatzzeit viel. Setzt Sekunden vor Schluss mit seinem dritten Treffer den Schlusspunkt der Partie. Note 3
Djibril M'Bengue: Ackert sich in der Defensive an Polen Kreislauf-Riesen Syprzak ab. Erhält dafür von der Bank Sonderlob. In Halbzeit zwei kaum auf der Platte. Beendet die Partie wegen einer Zweiminutenstrafe auf der Bank. Note 4
Philipp Weber (Archivbild): Der Stratege wirkt gegen Polen deutlich angriffslustiger, sucht den Körperkontakt mit den Gegenspielern und trifft nach gut 13 Minuten mit einem sehenswerten Sprungwurf. Sein nächster Versuch landet jedoch in der polnischen Deckung. Lässt sich durch den Fehlversuch nicht entmutigen. Bleibt auch in der zweiten Hälfte mutig. Am Ende vier Treffer aus sieben Abschlüssen. Note 3
Rune Dahmke: Der Nachrückler scheitert mit seinem ersten offenen Wurf am polnischen Schlussmann Zembrzycki. Trifft erst in der 47. Minute mit seinem dritten Versuch das erste und einzige Mal das Tor. Durchwachsene Leistung für einen Außen. Note 4
Christoph Steinert (Archivbild): Tritt in Abwesenheit Marcel Schillers als Siebenmeterschütze auf – und verwandelt alle sechs Versuche. Trifft zudem in der 17. Minute sensationell, als er sich aus der gegnerischen Umklammerung herausdreht und aus der Bewegung heraus den Ball im Tor Polens unterbringt. Bringt es am Ende auf starke neun Tore. Note 2