Handball-EM 2020: Chancenlos gegen Spanien – Die Einzelkritik der DHB-Spieler in der Fotoshow
Andreas Wolff: Der erste Torwart des DHB-Teams erwischt keinen guten Tag. Nach zwölf Minuten wird Wolff ausgewechselt, Bitter ersetzt ihn. Bekommt zu Beginn der zweiten Halbzeit eine zweite Chance, kann auch diese nicht nutzen. Das ist jedoch nicht nur seine Schuld. Wurde von der Verteidigung oft allein gelassen. Hat im gesamten Spiel nur eine Parade. Note: 5.
Johannes Bitter: Kommt schon nach zwölf Minuten für den enttäuschenden Wolff ins Spiel. Zeigt bis zur Halbzeit einige Paraden, mit denen er die deutsche Mannschaft zumindest halbwegs im Spiel hält. Nachdem Wolff die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs spielte, kam Bitter wieder ins Tor – und konnte der Mannschaft keine Sicherheit verleihen. Note: 4.
Uwe Gensheimer: Der 33-Jährige erzielt die ersten beiden Tore für Deutschland, bringt die Mannschaft damit ins Spiel. Gensheimer trifft die ersten beiden Siebenmeter, verwirft danach jedoch auch zwei. Der Kapitän muss zur Halbzeit raus. Auf der Bank hadert er mit sich selbst und lässt seine Wut an seiner Trinkflasche aus. Note: 5.
Tobias Reichmann: Reiht sich nahtlos ein in die schwache Leistung des DHB-Teams. Ist in Abschnitt eins kaum zu sehen, verwirft einige Chancen aus aussichtsreicher Lage. In der zweiten Halbzeit wirft er die Siebenmeter mit durchwachsener Bilanz. Zweimal trifft er, zweimal verwirft der Spieler des MT Melsungen. Erzielt nicht einen Treffer aus dem Spiel heraus. Note: 5.
Timo Kastening: Der Debütant kommt mit Beginn der zweiten Halbzeit ins Spiel. Kastening wirkt belebend für das Offensivspiel, leitet direkt ein Tor ein und erzielt direkt danach selbst einen Treffer. Note: 3.
Patrick Zieker: Kommt in der zweiten Halbzeit ins Spiel. Der Spieler des TVB Stuttgart findet aber keinen Zugriff. Fiel zu Ende der zweiten Halbzeit lediglich durch ein kurioses Missverständnis auf, als Kreisläufer Kohlbacher ihm einen „No-Look-Pass“ durchstecken wollte. Zieker dachte aber, dass Kohlbacher abschließen würde, lief bereits zurück in die deutsche Hälfte. Der Ball kullerte ins Aus und eine deutsche Großchance wurde vergeben. Note: 5.
Fabian Böhm: Beginnt wie das gesamte Team sehr nervös, leistet sich vor allem am Anfang viele Fehlpässe. Böhm zeigt aber zumindest die richtige Einstellung, erzielt kurz vor der Pause willensstark ein Tor. Wird mit der Zeit etwas besser. Note: 4.
Philipp Weber: Traut sich einiges zu, kommt vor allem in der ersten Halbzeit häufig zum Abschluss und erzielt so zwei Treffer. Doch dann finden die Spanier ihre Mittel gegen ihn. Danach kaum noch zu sehen. Note: 4.
Kai Häfner: Der Spieler des MT Melsungen kann nicht an seine starke Leistung gegen die Niederlande anknüpfen. Von seinen ersten drei Würfen findet keiner den Weg ins Tor. Zum Ende des Spiels steigert er sich ein wenig, was dann aufgrund des klaren Resultats auch nicht mehr viel bringt. Note: 5.
David Schmidt: Hatte wenig Spielzeit und wirkte wie ein hilfloser Versuch des Bundestrainers, Variabilität in das deutsche Spiel zu bringen. Wirkte überhastet und schloss in seinen Aktionen zu früh mit dem Wurfversuch ab. Note: 4.
Julius Kühn: Wird nach 20 Minuten eingewechselt und erzielt direkt das wichtige Tor zum zwischenzeitlichen 9:10. Trifft nach seiner Einwechslung gute Entscheidungen in der Offensive. Hatte zwar kaum Spielzeit, erzielte aber dennoch zwei Tore. Note: 4.
Paul Drux: Auch Drux startet nervös, leistet sich einige Ballverluste, die oftmals zu Gegentoren führen. Zeigt sich durchsetzungsstark und erzielt so zumindest einen Treffer. Ansonsten ist auch er gegen die starke spanische Abwehr ohne Chance. Note: 4.
Hendrik Pekeler: War einer der Lichtblicke im deutschen Team. War mit fünf Treffern der Topscorer des DHB-Teams und vergab – im Gegensatz zu vielen seiner Teamkameraden – keinen Wurfversuch. Als vorderer Abwehrspieler in der 3-2-1-Deckung konnte er den Spielaufbau der starken Spanier zeitweise einbremsen. In vielen Situationen fehlte es aber an Abstimmung mit den Abwehrpartnern Wiencek und Drux. Note: 2.
Jannik Kohlbacher: Wurde von den Spaniern nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Bot sich immer wieder an, doch stand aufgrund der offensiven spanischen Deckung oft zu weit von den Passgebern Drux, Häfner oder Böhm entfernt. Note: 3.
Patrick Wiencek: Gab im Mittelblock alles und warf sein gesamtes Gewicht gegen die ebenso wuchtigen Spanier. Erhielt schon früh in der Partie die gelbe Karte und eine Zwei-Minuten-Strafe und musste ab da vorsichtiger agieren. Gehörte zu den Besseren des Abends, doch da seine Teamkollegen vorne kaum erfolgreich waren, änderte seine Abwehrleistung nichts an der Niederlage. Note: 3.
