Einzelkritik zur Frankreich-Pleite Nur ein Spieler überzeugt – zweimal die Fünf
Im Topspiel gegen Frankreich setzte es für die deutsche Handball-Nationalmannschaft die erste Niederlage bei der Heim-EM. Dabei konnte nur ein Spieler annähernd überzeugen, zwei enttäuschten auf ganzer Linie und bekommen die Note fünf. Das DHB-Team in der Einzelkritik.
Andreas Wolff: Brachte die Arena gleich zu Beginn mit drei Paraden in Folge zum Kochen. Nach sieben Minuten bei fünf Paraden von sechs Würfen. Danach etwas durchwachsener. Am Ende immer noch mit einer guten Quote von 36 Prozent. Hielt das Team speziell in wichtigen Momenten in der Partie. Note 2
David Späth: Bekam den undankbaren Job, nur für fünf Siebenmeter der Franzosen eingewechselt zu werden. Konnte zwei davon entschärfen. Blieb sonst außen vor. Note 3
Timo Kastening: Kam nach zehn Minuten für den schwachen Steinert. Konnte in Hälfte eins auf einer schwachen rechten Seite aber auch nicht für große Inspiration sorgen. Vergab in der 20. Minute einen freien Wurf. In der zweiten Hälfte dann mit einzelnen starken Szenen, deshalb: Note 3
Lukas Mertens: In den ersten 15 Minuten unauffällig. Danach immerhin besser als seine Gegenüber auf rechts. Ebenfalls in der zweiten Hälfte verbessert und auch defensiv hellwach. Drei Treffer, aber ein Fehlwurf in der 58. Minute begruben die letzten Hoffnungen auf das Comeback. Note 3
Julian Köster: Zunächst mit guten Kreisanspielen. Erzielte früh drei Treffer in Folge, glich damit jeweils eine französische Führung aus. Defensiv aber ein Mitgrund dafür, dass Frankreich immer wieder über die Mitte gefährlich wurde. In der zweiten Hälfte komplett glücklos. Note 4
Kai Häfner: Durfte von Anfang an ran. Mit ganz schwacher erster Hälfte, entsprechend im Verlauf von Halbzeit eins durch Uščins ersetzt. In Hälfte zwei dann offensiver Teil der Rotation mit Steinert. Übernahm Verantwortung und erzielte vier Treffer bei sieben Versuchen. Note 3
Juri Knorr: Sehr schwierige Partie für den deutschen Spielmacher. Musste von Frankreichs Defensive immer wieder einstecken. In der Anfangsphase mit guten Kreisanspielen, die in der Folge immer weniger gelingen wollten. Mit acht Treffern bester Schütze, aber nur eine Quote von 50 Prozent. Gerade seine berühmten Schlagwürfe kamen dieses Mal überhastet und oft ungefährlich. Note 3
Johannes Golla: Zu Beginn immer wieder der Abnehmer von Knorrs und Kösters Kreisanspielen. Insgesamt offensiv mit fünf Treffern bei fünf Versuchen höchst effizient. Defensiv stets bemüht, aber mit Köster im Mittelblock ungewohnt wackelig. Note 3
Sebastian Heymann: Kam ab Minute zehn in der ersten Hälfte defensiv für Knorr ins Spiel. In der zweiten Hälfte dann als Entlastung für Köster auf der Platte. Konnte defensiv nicht überzeugen. Offensiv mit drei Treffern bei sechs Versuchen. Note 4
Christoph Steinert: Durfte auf Rechtsaußen von Anfang an ran. Sollte wohl defensiv mehr Stabilität geben, agierte aber zu übermotiviert. Holte sich innerhalb kürzester Zeit eine gelbe Karte und zweimal zwei Minuten ab. Dann durch Kastening ersetzt. In Hälfte zwei der defensive Part in Rotation mit Häfner und Kastening, ohne wirkliche Verbesserung. Note 5
Renārs Uščins: Im Verlauf der ersten Hälfte immer wieder in der Rotation. Ersetzte gegen Ende den glücklosen Häfner. Konnte eine schwache rechte Seite aber auch nicht beleben. In der zweiten Hälfte außen vor. Note 5
Jannik Kohlbacher: Bekam nur in Hälfte eins vereinzelt Minuten. Ein Tor. Zu wenig Spielzeit für eine Bewertung. Keine Note
Philipp Weber: In der zweiten Hälfte für einige Minuten die Entlastung für Knorr. Zu wenig für eine Bewertung. Keine Note.
Justus Fischer (im Bild), Martin Hanne, Rune Dahmke: Blieben allesamt ohne Einsat. Daher: Keine Note.