Die Entwicklung bei den Mavs seit dem Titel
Die Dallas Mavericks gewannen 2011 die NBA-Meisterschaft und vor allem Dirk Nowitzki avancierte dabei zu ihrem absoluten Anführer. Nur ein Jahr später war für die Texaner bereits in der ersten Playoff-Runde schluss. Gegen die Oklahoma City Thunder schieden die Mavs sang- und klanglos aus (0:4). Nowitzki ist sichtlich mitgenommen.
Die Gründe für das frühe Ausscheiden sind offensichtlich: Die Verantwortlichen ließen die Schlüsselspieler des Meisterschaftsteams ziehen. Tyson Chandler, das Herz in der Dallas-Zone, nahm seine Talente mit nach New York zu den Knicks, wo er am Ende der Saison als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet werden sollte.
Auch der unorthodoxe Guard J.J. Barea verließ Texas und unterschrieb einen lukrativen Vertrag bei den Minnesota Timberwolves.
Die Mavs machten kein Geheimnis daraus, warum sie das Meisterteam auseinander fallen ließen. Sie wollten Platz auf der Gehaltsliste schaffen, um im Sommer 2012 entweder Center Dwight Howard (li.) oder Point Guard Deron Williams an Nowitzkis Seite zu lotsen. Aber keiner der beiden Stars konnte vom Wechsel nach Dallas überzeugt werden.
Vor allem um den aus Dallas stammenden Williams bemühten sich die Mavs. Im letzten Moment aber entschied dieser sich für einen Verbleib bei den Brooklyn Nets. Mavs-Besitzer Mark Cuban fehlte bei einem Gesprächstermin mit Williams. Stattdessen drehte er eine Fernsehshow. Als der Wechsel geplatzt war, sagte Cuban, dass die Mavs ohne Williams viel besser dran wären. Diese Meinung teilen nicht alle.
Neben dem missglückten Versuch, einen neuen Superstar nach Dallas zu locken, verließen auch noch zwei tragende Säulen die Mavericks: Jason Kidd (li.) wechselte zu den New York Knicks, wo er mit 40 Jahren noch einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb. Den "Jet" Jason Terry zog es zu den Boston Celtics.
Es kam aber sogar noch schlimmer für den Champion von 2011: Dirk Nowitzki musste sich in der Vorbereitung auf die neue Saison einer Arthroskopie am Knie unterziehen lassen. Das bedeutete zunächst sechs Wochen Pause für "Big D". Weil aber Schwellungen am Knie bei Belastung auftraten, verlängerte sich die Abstinenz des Schlüsselspielers auf unbestimmte Zeit.
Jetzt mussten die Mavs handeln. Sie holten O.J. Mayo (li.), der zuvor bei den Memphis Grizzlies spielte. Der Guard ist zwar kein Superstar, aber er übernimmt während der Abwesenheit Nowitzkis die Führungsrolle. Mayo unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag und tritt vor allem als Scorer in Erscheinung: In den ersten 26 Partien legte er 20,2 Punkte auf.
Außerdem heuerte Chris Kaman (in weiß) bei den Mavs an. Der Center spielte bereits in der deutschen Nationalmannschaft an der Seite Nowitzkis.
Als weitere Verstärkung unter dem Korb kam Elton Brand (li.). Auf der Position des Aufbauspielers heuerte Darren Collison an.
Neue Hoffnung in Texas: Kurz vor Weihnachten 2012 vermeldeten die Mavs via Twitter, dass Nowitzki erstmals mit der Mannschaft trainiert hat. Wann der Superstar wieder spielen kann, steht allerdings noch nicht fest. Dallas hofft auf den ersten Einsatz zwischen den Jahren. Und sie brauchen Nowitzki dringend, denn mit zwölf Siegen aus 26 Partien liegt das Team nur auf Platz elf der Western Conference. Um sich für die Playoffs zu qualifizieren, müssen die Texaner Rang acht erreichen.
Dann ging es doch schneller als erwartet. Neun Wochen nach der Arthroskopie stand Dirkules am 23.12.2012 erstmals wieder auf dem Parkett. In 20 Minuten erzielte er acht Punkte und pflückte sechs Rebounds. Sein Team erlebte gegen die San Antonio Spurs dennoch ein 91:129-Debakel.
