Die Bad Boys der NBA
Dennis Rodman, Spitzname "The Menace" ("Der Bösewicht"), führte sich öfter als Rüpel auf. Vor allem gegenüber seinen Gegenspielern. Doch auch ein Kameramann gehörte zu seinen Opfern: In der Saison 1996/97 landete er nach einem Hechtsprung auf einem Medienvertreter. Über diesen Kameramann regte er sich so sehr auf, dass er ihm mit voller Wucht zwischen die Beine trat. Rodman bekam eine Sperre von elf Spielen.
Lakers-Star Kobe Bryant arbeitete immer ein seinem Saubermann-Image. Doch doch die glatte Oberfläche bekam 2003 Kratzer: Eine Frau zeigte ihn wegen Vergewaltigung an. Zu einem Urteil gegen den heute 32-Jährigen kam es nicht. Es wird vermutet, dass die Frau wegen der Zahlung einer hohen Geldsumme nicht gegen Bryant aussagte.
Die Spieler der Portland Trailblazers haben das Kunststück fertiggebracht, den Ruf des Klubs vollständig zu ruinieren. Durch zahlreiche Vergehen brachten sie dem Verein den Spitznamen "Jail Blazers" ein, da einige Spieler im Gefängnis einsaßen. Der Gipfel: Damon Stoudamire (li.) und Rasheed Wallace wurden 2002 in einem völlig verrauchten Auto von der Polizei befragt, ob sie im Besitz von Marihuana seien. Wallace konnte verneinen: "Nein, wir haben gerade alles aufgeraucht."
Vernon Maxwell (li.) war ein Bad Boy und sehr leicht reizbar, was ihm den Spitznamen "Mad Max" einbrachte. Einmal verprügelte Maxwell sogar während eines Spiels einen Fan. Er erhielt zehn Spiele Sperre und 20.000 Dollar Geldstrafe.
Jason Williams erwies sich gegenüber den Fans ebenfalls als Bad Boy. Einen chinesischen Zuschauer schrie der Aufbauspieler mit den Worten an: "Ich werde euch alle erschießen! Genau wie im Vietnam-Krieg!"
Allen "The Answer" Iverson (Mi.) war ein genialer Basketballspieler, gilt aber auch als sehr schwieriger Charakter. Iverson brachte das Kunststück fertig, wegen 14 Verbrechen gleichzeitig angeklagt zu werden. Mit einer Waffe brach er in die Wohnung seines Cousins ein, wohl um seine Frau zu suchen. Da aber keiner gegen ihn aussagen konnte oder wollte, kam Iverson ungestraft davon.
Die Diskriminierung homosexueller Sportler ist schon seit langem ein Problem. Ex-Basketballer John Amaechi traute sich immerhin nach seiner Karriere, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen. Tim Hardaway, ehemaliger Spieler bei den Miami Heat sagte dazu: "Ich hasse Schwule. So einen möchte ich nicht im Team haben." Der Ausraster löste einen Sturm der Entrüstung aus.
Charles Barkley ist einer der charismatischsten Basketballer aller Zeiten. Doch auch "Sir Charles" war einst ein Bad Boy: Nachdem er 1990 bei einem Spiel von einem Fan rassistisch beleidigt wurde, versuchte Barkley, ihn anzuspucken. Doch er verfehlte sein Ziel und traf ein achtjähriges Mädchen. Er musste 10.000 Dollar Strafe zahlen und entschuldigte sich bei dem Mädchen. Heute arbeitet Barkley beim amerikanischen Fernsehen und scheint, wie das Foto oben zeigt, gutes Essen zu mögen.
Es gibt alle anderen Bad Boys der NBA, und es gibt Ron Artest. Er war schon immer als impulsiver Spieler bekannt. Aber 2004 stand er Mittelpunkt einer der größten NBA-Skandale überhaupt. Beim Spiel mit seinen Indiana Pacers bei den Detroit Pistons prügelte er sich zunächst mit seinem Gegenspieler Ben Wallace, um dann auf die Tribüne zu springen und sich mit einem Zuschauer zu schlagen...
Artest wurde daraufhin für 86 Spiele gesperrt und verlor dadurch etwa fünf Millionen Dollar Gehalt. Außerdem musste Artest 60 Sozialstunden ableisten und einen Kurs zur Aggressionsbewältigung absolvieren. Auch andere Spieler waren am "Malice at the Palace" beteiligt: Zehn Spieler wurden für insgesamt 146 Spieler gesperrt. Heute spielt Artest bei den Los Angeles Lakers.
Latrell Spreewell ging als "Würger von Oakland" in die Basketball-Geschichte ein. Der Guard ging 1997 seinem damaligen Trainer bei den Golden State Warriors, P.J. Carlesimo, nach einem Streit an die Gurgel und drohte, ihn umzubringen. Er musste eine Sperre von sieben Monaten absitzen.
Hier sind Spreewell (li.) und sein "Opfer" P.J. Carlesimo zu sehen.