Foto-Show: Deutsche in der NBA
1985 fand der von den Dallas Mavericks verpflichtete Detlef Schrempf seine Heimat in der NBA und konnte am Ende auf eine 16 Spielzeiten andauernde Karriere zurückblicken. 1989 wechselte "Det the Threat" zu den Indiana Pacers, blieb dort meist Bankspieler, wenn auch ein wertvoller. Erst bei den Seattle Supersonics blühte er vollends auf. Gemeinsam mit Shawn Kemp und Gary Payton sorgte der Forward für erfolgreiche Zeiten der Sonics und stand 1996 als erster Deutscher in einer NBA-Finalserie.
Dirk Werner Nowitzki (li.), geboren am 19. Juni 1978 in Würzburg, spielt seit 1998 in der Profiliga NBA bei den Dallas Mavericks. In der Saison 2006/07 bekam Nowitzki als erster Europäer den Most Valuable Player Award (MVP) für den wertvollsten Spieler der Saison verliehen. Über Handball und Tennis kam Nowitzki erst mit 13 Jahren zum Basketball. 2011 erfüllte er sich den Traum vom NBA-Titel.
Die Philadelphia 76ers zogen sich Christian Welp 1987 in der NBA an Land. Welp hatte sich zuvor einen Namen in Seattle gemacht, als er am College gemeinsam mit Detlef Schrempf unter dem Spitznamen "Berlin Wall" auflief. Ähnlich wie bei Blab, für den er später im Austausch von den Spurs zu den Warriors ging, war seine Zeit in der NBA begrenzt. Dies beruhte vor allem auf einer schweren Knieverletzung. Welp war übrigens bis 2006 Assistenztrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft.
Einer der ersten Deutschen in der NBA, Uwe Blab (Mitte, hier im Länderspiel Deutschland gegen Jugoslawien von 1984), konnte sich nie in der US-Profiliga durchsetzen. Der "Burning Skyscraper", der brennende Wolkenkratzer, so Blabs Spitzname, wurde als der 17. Spieler 1985 von den Dallas Mavericks rekrutiert (Draft). Weitere Stationen bei den Golden State Warriors und den San Antonio Spurs kamen hinzu. Nach fünf Jahren als Profi-Basketballer in der NBA ist Blab heute Software-Entwickler.
Peter Fehse wurde bereits 2002 in der zweiten Runde von den Seattle Supersonics in der NBA gedraftet, kam aber weder bei Seattle noch beim Nachfolgeteam Oklahoma City Thunder zum Einsatz. Fehse selbst spielt derzeit bei den BSW Sixers, einer Mannschaft der Regionalliga Nord. Dorthin wurde er vom Mitteldeutschen Basketball Club ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Nach Spielzeiten bei den Skyliners und den Phantoms aus Braunschweig hatte er viel Verletzungspech.
Ademola Okulaja, in Nigeria geboren, zog mit drei Jahren nach Berlin und kam über Rugby und Streetball zum Basketball. Seine Karriere begann erst 1989 im Alter von 14 Jahren bei der DTV Charlottenburg. "The Warrior" wurde 1995 zur EM in Griechenland in die Deutsche Basketball-Nationalmannschaft berufen. In der Saison 2000/2001 wechselte er zum NBA-Team Philadelphia 76ers, bekam dort aber keine Spielzeit. Nach einer Krebserkrankung beendete er seine Karriere 2010.
Ernest Maurice III "Kiki" Vandeweghe (links, mit NBA-Legende Larry Bird als Gegenspieler im Bild), brachte es 1980 bei den Dallas Mavericks auf 810 NBA-Spiele und 15.980 Punkte - bis 2009 verdiente er als Coach der New Jersey Nets seine Brötchen. Sein Geburtsort Wiesbaden verrät dabei auch etwas über seinen Vater Ernie, der ebenfalls in der NBA spielte und nebenbei studierte: Dieser wurde nach seiner Karriere Arzt bei der Air Force und diente in Deutschland.
Chris Kaman (re.), wurde aufgrund seiner deutschen Urgroßeltern eingebürgert und war acht Jahre als Center bei den Los Angeles Clippers aktiv. Kaman spielt seit der Saison 2003/04 in der NBA. Sein endgültiger Durchbruch gelang erst in der Saison 2007/2008, die er als drittbester Rebounder der NBA mit 12,7 Rebounds pro Spiel abschloss. 2010 wurde Kaman zudem erstmalig in das All-Star-Team gewählt. Nach einem Jahr bei den New Orleans Hornets wechselte der 2,13-Meter-Mann 2012 zu Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks.
Der "Stormin´ Mormon" Shawn Paul Bradley wurde in Landstuhl als Sohn eines US-Soldaten geboren. Mit einer Körpergröße von 2,29 m agierte er als Center für die Dallas Mavericks in der NBA. Er bekam 2001 den deutschen Pass und spielte mit seinem Teamkollegen Dirk Nowitzki bei der Basketball-Europameisterschaft 2001 in der Türkei für Deutschland. Dabei belegte er mit der Nationalmannschaft den vierten Platz. Danach wurde er nicht wieder für die Nationalmannschaft nominiert.
Der in München geborene Donté Greene wurde beim NBA-Draft 2008 von den Memphis Grizzlies ausgewählt, wechselte jedoch sofort zu den Houston Rockets, mit denen er die Sommervorbereitung absolvierte. Im Juli 2008 kam er als Teil einer Ablöse für Lakers-Star Ron Artest zu den Sacramento Kings. In seiner ersten Saison wurde er in 55 Spielen eingesetzt und erzielte im Schnitt 3,8 Punkte.
Tim Ohlbrecht, geboren am 30. August 1988 in Wuppertal, ging 2012 den mutigen Schritt aus der Basketball-Bundesliga in die NBA Development League, der Farm-Liga für NBA-Teams. Nur wenige Monate später konnte Ohlbrecht einen Vertrag bei den Housten Rockets unterzeichnen und bereits eine Woche später im Spiel gegen die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki und Chris Kaman die ersten Spielminuten in der NBA schnuppern.
Dennis Schröder gilt als das hoffnungsvollste deutsche Talent auf der Spielmacherposition. Der 19-Jährige hatte vor seinem Wechsel zu den Atlanta Hawks zwei Jahre in der Bundesliga für die Braunschweig Phantoms gespielt. Von den Hawks wurde er an 17. Stelle gedraftet.
