Auftaktsieg gegen Frankreich Ein Bundesliga-Profi überstrahlt alle NBA-Stars – das DBB-Team in der Einzelkritik
Angepeitscht von 19.000 Fans gelingt den deutschen Basketballern der Coup gegen favorisierte Franzosen. Dabei drängt sich ein Bankspieler in den Mittelpunkt. Die t-online Einzelkritik.
Dennis Schröder (PG): Der erste Wurfversuch des Superstars verkommt zum Airball – ein schlechtes Omen. Kann keinen seiner sechs Dreierversuche versenken, zudem fünf Turnover, die auch fünf Assists kaum aufwiegen. Lässt im letzten Viertel zumindest einmal kurz seine ganze Klasse aufblitzen, als er mit einem Fake die gesamte französische Defense in Rente schickt. NOTE 4
Nick Weiler-Babb (SG): Traf nur einen von drei Dreierversuchen – eine magere Ausbeute bei fast 19 Minuten Spielzeit für den Guard. NOTE 4
Franz Wagner (SF): Der 20-Jährige gibt keinen Ball leichtfertig verloren, reibt sich an der französischen Defense auf, landet kurz vor Schluss einen schön anzusehenden Nowitzki-Gedächtnis-Fadeaway, da ist noch Luft nach oben bei nur 8 Punkten. NOTE 3
Johannes Voigtmann (PF): Der Big Man konzentriert sich vor allem auf Defensivarbeit. Sechs Rebounds, davon zwei offensive, wiegen mehr als seine sechs erzielten Punkte. NOTE 3
Johannes Wohlfahrth-Bottermann (C): Kassiert schon in den ersten Spielzügen zwei Fouls, muss deshalb früh raus. NOTE 5
Maodo Lo (PG): Beweist von der Bank, warum er der wohl beste Point Guard der BBL ist. Ruhe im Aufbau, sehenswerte Handles und immer den Blick für den besser postierten Mitspieler. Wird von Bundestrainer in Halbzeit zwei zusammen mit Schröder aufs Parkett geschickt – und läuft dem NBA-Profi den Rang als Playmaker ab. 13 Punkte, 63 Prozent Treffgenauigkeit. Absolut verdient als Spieler des Spiels ausgezeichnet. NOTE 1
Andreas Obst (SG): Trifft nichts (0/3), was bei ihm als Shooting Guard nicht passieren darf. Wirft sich dafür zumindest defensiv rein, etwa als Luwawu-Cabarrot frei auf den Korb zuläuft und Obst ihn mit beherztem Dazwischenspringen zum Offensivfoul zwingt. Deshalb immerhin: NOTE 4
Niels Giffey (SF): Legt in Halbzeit eins in weniger als neun Einsatzminuten sieben Punkte auf bei 63 Prozent Trefferquote. Am Ende 13 Punkte in unter 19 Minuten, dazu vier Rebounds – eine echte Waffe von der Bank. NOTE 2
Johannes Thiemann (PF): Sorgt für die erste größere Eruption in der Halle, als er an Frankreichs Superstar Gobert vorbei- und das Foul für das Dreipunktspiel zieht. Zieht insgesamt fünf Punkte aus Freiwürfen, holt zudem sechs Rebounds. Fast schon mit Jokicesker Fußarbeit unterm Korb. Gut drei Minuten vor Schluss mit fünf Fouls raus, nichtsdestotrotz und wegen seiner 14 Punkte, die ihn zum Topscorer krönen: NOTE 2
Daniel Theis (C): Zu Beginn Schröders liebste Anspielstation, versenkt Deutschlands ersten Dreier. Danach mit durchwachsener Trefferquote. Starke sechs Rebounds. NOTE 3