Nach Hitze-Kollaps in Doha Geher Brembach: "WM-Vergabe hatte rein politische Gründe"
Bei der Leichtathletik-WM in Doha erlitt der deutsche Geher Nils Brembach einen Hitze-Kollaps und musste den Wettkampf abbrechen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio erwarten ihn noch härtere Bedingungen.
Bei der Europameisterschaft im Vorjahr belegte Nils Brembach einen starken fünften Platz. Der gebürtige Berliner wollte bei der Weltmeisterschaft in Doha an seine Leistung anknüpfen. Doch nach etwa Dreiviertel der Strecke brach er zusammen und musste das Rennen abbrechen.
"Ich habe mich über drei Monate lang sehr intensiv auf solche harten Bedingungen vorbereitet", sagt der Geher in einem Interview mit den "Potsdamer Neuesten Nachrichten". Sogar ein spezielles Hitzetraining habe er absolviert. Doch dann kam der Tag des Rennens und die Vorbereitungen brachten bei Brembach nicht den gewünschten Erfolg.
"Es war, als stünde ich in Flammen"
"Ich fühlte mich plötzlich wie vor einer Feuerwand", beschreibt Brembach das Gefühl, welches ihn kurz vor seinem Zusammenbruch beschlich. "Es war, als stünde ich in Flammen", berichtet der Akteur des SC Potsdam weiter. Bereits kurz zuvor wurde ihm einmal schwarz vor Augen. Doch da hatte er eine Wasserflasche in der Hand und konnte sich kühlen, daraufhin ging es eineinhalb Kilometer normal weiter.
Verärgert zeigt sich Brembach über die WM-Vergabe an Doha. Der Sportler unterstellt, dass die Vergabe rein politische Gründe hatte und beklagt die fehlende Rücksicht auf die Athleten. "Alle haben denselben äußeren Rahmen und wer am besten damit klarkommt, gewinnt. Aber irgendwann muss eine Grenze gezogen werden", fordert der Berliner.
Blick auf Olympia 2020 in Tokio
Zumindest körperlich hat sich Nils Brembach mittlerweile erholt. "Allerdings kratzt so etwas stark am Ego", gibt er zu. Den Blick richtet er nun aber nach vorne, denn im nächsten Sommer steht sein persönliches Karriere-Highlight an: Die Olympischen Sommerspiele in Tokio. "Olympia ist das Größte für einen Geher wie mich", zeigt er sich vorfreudig auf die Spiele.
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Kritik am Austragungsort Tokio möchte Brembach aufgrund der noch härteren Bedingungen aber nicht äußern. Vielmehr möchte er sich auf seine eigenen Aufgaben konzentrieren und sich "keine negativen Gedanken machen, die mich selbst ausbremsen könnten".
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