Diese Sportlegenden traten überraschend zurück Karriereende aus dem Nichts – überraschende Rücktritte im Sport
Mit der Bekanntgabe seines Karriereendes überraschte Martin Hinteregger die gesamte Fußballwelt. "Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier sein würde", sagte der Profi. Er absolvierte 136 Partien für Eintracht Frankfurt – fiel aber zuletzt besonders neben dem Platz auf. Der gerade mal 29-Jährige verpasste die Verabschiedung seiner Kollegen und hatte Kontakt zu einem Rechtsextremisten.
"Ich brauche keinen Beifall mehr", mit diesen Worten beendete der nur 29 Jahre alte Andre Schürrle seine Karriere. Unvergessen seine Vorlage zum entscheidenden Tor der deutschen Nationalmannschaft im WM-Finale 2014 gegen Argentinien. Danach ging es für den Flügelspieler allerdings stetig bergab: Nach mittelprächtigen Jahren in der Bundesliga wurde er seit 2018 erst nach England, dann nach Moskau ausgeliehen. Nun löste er seinen Vertrag auf.
Lange Zeit stand Nico Rosberg in der Formel 1 im Schatten von Landsmann und Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel. Bis der heute 35-Jährige endlich selbst zum Champion wurde. Zuvor hatte er sich bei Mercedes mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton harte Kämpfe um den Titel geleistet. 2016 war es schließlich so weit. Nach seinem WM-Erfolg verkündete Rosberg sein sofortiges Karriereende.
Zwei Mal Gold bei Olympia, zwölf Mal Erste bei den Weltmeisterschaften, Karriere-Ende mit 25. Magdalena Neuner war seit 2006 der Stern am Biathlon-Himmel. Doch mit den Erfolgen kamen die Probleme. 2009 und 2010 wurde Neuner Opfer von Stalkern – Fans belagerten den Garten ihres Hauses. 2012 gewann sie noch einmal den Gesamtweltcup – und machte Schluss mit dem Ski-Sport.
"Warum soll ich wie ein Trottel mit den anderen im Kreis fahren?", sagte Niki Lauda 1979. Da hatte er seinen Brabham bereits elf Mal in den letzten dreizehn Rennen vorzeitig abstellen müssen. Zu viel für den zweimaligen Weltmeister, der sich künftig um seine Fliegerei kümmern wollte. 1982 kehrte er noch einmal in die Formel 1 zurück – sehr erfolgreich, denn 1984 holte er mit McLaren den WM-Titel.
In seiner ersten Profi-Saison wurde er beinahe Topscorer, wenige Jahre später folgte der Titel-Hattrick mit den Chicago Bulls – Michael Jordan prägte eine Basketball-Ära, gewann dreimal in Folge die NBA-Meisterschaft. 1993 starb sein Vater – und Jordan hörte auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit dem Basketball auf, um seinem Vater seinen größten Wunsch zu erfüllen: Er wurde Baseballspieler. 1995 kehrte Jordan zurück zum Basketball – und gewann mit den "Bulls" noch drei weitere Meisterschaften.
33 Weltcup-Siege, Doppel-Gold in Südkorea – mehr geht nicht, dachte sich Laura Dahlmeier und beendete ihre Karriere – mit 25 Jahren. Dahlmeiers letzte Saison nach ihren Olympia-Erfolgen verlief ziemlich durchwachsen, nach mehreren Krankheiten und Verletzungen hörte sie 2019 mit dem Sport auf. Nun studiert sie Sportwissenschaften in München.
Bereits im French-Open-Finale 1999 in Paris wird klar, dass eine Wachablösung ansteht: Die 18-jährige Martina Hingis bringt die 29 Jahre alte Steffi Graf an den Rand einer Niederlage: Den "schönsten Sieg ihrer Karriere" nannte Graf den Titel später. Nachdem sie bei einem Turnier darauf verletzungsbedingt aufgeben musste, verkündete sie ihr Karriereende. Für die Tenniswelt ein Schock, ist Graf doch bis heute eine der besten Spielerinnen der Geschichte.
Fünfmal Meister mit den Lakers, Olympia-Gold und Dutzende persönliche Ehrungen. Magic Johnson gehörte zu den besten Basketballspielern des Planeten, ehe 1991 bei einer Routine-Untersuchung seine HIV-Infektion entdeckt wird. Johnson beendete seine Karriere, auch, weil es die unbegründete Sorge gab, Johnson könne seine Mitspieler anstecken. Nach einer hitzigen Debatte kehrte er 1994 erst als Spielertrainer, dann 1996 als Spieler zu den Lakers zurück. Das Engagement dauerte nicht lang – kurz darauf war endgültig Schluss.
Während der deutsche Fußball Anfang der 2000er Jahre am Boden lag, spielte sich ein Wunderknabe in die Herzen der Zuschauer. Sebastian Deisler galt als Versprechen für die Zukunft. Über Mönchengladbach und Hertha wechselte er 2002 schließlich zum FC Bayern. Er wird dreimal deutscher Meister und gewinnt dreimal den DFB-Pokal, ehe er 2007 – mit gerade einmal 27 Jahren – sein Karriereende verkündete. Da war er bereits mehrere Monate wegen seinen Depressionen in Behandlung. Öffentliche Auftritte meidet er bis heute.
Borg, Borg, Borg, Borg: Die Wimbledonsieger 1976 bis 1980 waren keine abwechslungsreiche Angelegenheit. In dieser Zeit dominierte Björn Borg den Tennissport. Nach einer Finalniederlage gegen John McEnroe 1981 entschloss sich der Schwede zu einer Tennis-Auszeit. Als er danach wieder antreten wollte, erklärten ihm die Funktionäre, dass er künftig die Qualifikationsrunden spielen müsse. Borg wollte das nicht und beendete seine Karriere – spätere Comeback-Versuche scheiterten eher kläglich.
Beim FC Bayern und in der Nationalelf hätte man ihn vermutlich noch viele Jahre weiterspielen lassen. Doch Philipp Lahm trat 2017 als Profi-Fußballer zurück: "Mir war einfach klar, dass ich keine weitere Spielzeit lang mehr hätte leisten können", begründete der damals 33-Jährige seinen Entschluss. Lahm hätte aber auch nicht viel mehr gewinnen können: Weltmeister, Champions-League-Sieger, mehrfacher Meister und Pokalsieger war er ja bereits.
49 Kämpfe, 49 Siege, fast alle durch K.o. Die Bilanz des US-Boxers Rocky Marciano ist makellos. Nachdem er 1952 das erste Mal den WM-Titel im Schwergewicht holte, gelang es "Rocky" mehrfach, den Titel zu verteidigen. Nach einem packenden Duell gegen Archie Moore 1955 beendete er seine Karriere. Seine Familie überzeugte ihn davon. Das machte ihn im Boxsport unsterblich: Sein Kampfrekord sollte erst 2017 durch Floyd Mayweather übertroffen werden.