Gala gegen Armenien: Drei DFB-Stars stechen heraus
In der WM-Qualifikation gegen Armenien überzeugte das DFB-Team über die volle Distanz. Dabei konnten sich besonders drei deutsche Spieler auszeichnen. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer: Hellwach in der 14. Minute, als Rüdigers Rückpass etwas zu kurz geriet. Ansonsten nichts zu tun. Spielte zu Null, war auch bei dem ein oder anderen schlampigen Rückpass zur Stelle. Job erfüllt. Note 3
Thilo Kehrer (bis 83. Minute): Rutschte im Vergleich zum Liechtenstein-Spiel von der Innenverteidigung auf die Gosens-Position auf der linken Seite. Erstmals offensiv aktiv, als er eine Reus-Ecke per Kopf auf die Oberkante der Latte setzte (5. Minute). Gute Tacklings (24. Minute), sonst etwas defensiver eingestellt als sein Gegenüber Hofmann. Ordentlicher Auftritt. Note 2
Antonio Rüdiger: Bei seinem "Heimspiel" (Rüdiger ist Ex-Stuttgarter) mit einem guten Auftritt. Klärte wichtig bei einem Angriff der Armenier (13. Minute), auch sonst sehr seriös. Wurde vom Publikum mit "Toni"-Sprechchören immer wieder gefeiert. Note 3
Niklas Süle: Startete mit einem verunglückten Abspiel (3. Minute), wirkte anfangs auch etwas steif, als er durch den Strafraum irrte. Ließ allerdings wenig anbrennen. Fing gut den Ball ab, als er Mkhitaryan vor der Abwehrkette stoppte (42. Minute). Note 3
Jonas Hofmann: Der Gladbacher ließ sich nach wenigen Sekunden überlaufen (1. Minute), auch sonst liefen einige Angriffe der Armenier in der Anfangsphase über seine Seite. Sonst solide mit regelmäßigen Offensivaktionen. Startete im zweiten Durchgang ambitioniert und erzielte per Distanzschuss seinen ersten Länderspieltreffer (52. Minute). Wohl sein bestes Länderspiel. Note 2
Leon Goretzka: Nach der Einwechslung gegen Liechtenstein von Flick wieder in die erste Elf berufen. Rechtfertigte diese Maßnahme von Anfang an. Seine Vorbereitung zum 1:0 auf Werner: Prädikat Weltklasse (6. Minute). Kurz darauf mit einem torgefährlichen Distanzschuss, der knapp über die Latte rauschte (8. Minute). Mit enorm viel Zug nach vorne, bereitete vor Halbzeitpfiff auch noch das 4:0 vor. Richtig gute Partie des 26-Jährigen. Note 1
Joshua Kimmich (bis 61.): Unauffälliger Auftritt des Ersatzkapitäns aus dem Liechtenstein-Spiel. Musste aber gar nicht so viel machen, da sein Nebenmann Goretzka den offensiven Part in der Zentrale übernahm. Genialer Chipball auf Goretzka (44. Minute) vor dem 4:0. Erfüllte seinen Job als Stratege und Ballverteiler super. Note 2
Leroy Sané (bis 61.): Wie gegen Liechtenstein von Beginn an agil, nach elf Minuten mit einem ersten Abschluss, der knapp links vorbeiging. Auch sonst stark im 1:1 und griffig in den Zweikämpfen. Scheiterte mit einem strammen Rechtsschuss an der Latte (22. Minute), machte auf der linken Seite auch sonst eine Menge Betrieb. Verdiente sich damit die Bestnote. Note 1
Marco Reus (bis 61.): Stand zum ersten Mal seit Oktober 2019 wieder in der Startelf der Nationalmannschaft. Bereitete gleich das 2:0 vor. Geniale Aktion mit der Hacke, als er Sanés Lattenknaller vorbereitete (22. Minute). Belohnte sich 13 Minuten später mit einem eigenen Treffer. Toller Auftritt des BVB-Stars. Note 2
Serge Gnabry (bis 71.): Super Start für den gebürtigen Stuttgarter, als er mit einem satten Rechtsschuss die deutsche Mannschaft früh in Führung brachte (6. Minute). Neun Minuten später dann erneut erfolgreich, als Werner zuvor im Zentrum verpasste. Hat nun die starke Quote von 18 Toren in 28 Länderspielen. Feuerte mit Goretzka die meisten Torschüsse ab. Hätte auch noch mehr Treffer erzielen können. Stark. Note 1
Timo Werner: Durfte an alter Wirkungsstätte wieder von Anfang an auflaufen, fiel im Vergleich zu seinen Sturmpartnern zunächst etwas ab. Unglücklich, als er vor dem 2:0 den Ball verpasste (15. Minute). Stand zudem im Schussweg Gnabrys (35. Minute). Umso besser seine Vorarbeit vor dem 3:0 (36. Minute), als er genial auf Reus ablegte. Durfte dann doch noch sein Tor machen (44. Minute). Am Ende schon ein gutes Spiel des Chelsea-Stürmers. Note 2
Jamal Musiala (ab 61.): Sofort voll drin in der Partie, machte gehörig Alarm auf der linken Seite. Nicht so auffällig wie Sané, was aber auch dem klaren Spielstand geschuldet war. Note 3
Florian Wirtz (ab 61.): Wie Musiala sofort in die Offensivaktionen miteinbezogen. Es stand nur eben schon 5:0, sodass das DFB-Team nicht mehr mit dem ganz hohen Tempo agierte. Ließ sein Potenzial aber immer wieder mit spritzigen Antritten aufblitzen, vor allem bei seiner tollen Vorarbeit auf Adeyemi vor dem 6:0. Note 2
Ilkay Gündogan (ab 61.): Führte ein paar gelungene, knackige Zweikämpfe im Mittelfeld. Durfte aber erneut nicht auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen spielen, wie er es im Klub bei Manchester City gewohnt ist. Note 3
Karim Adeyemi (ab 71.): Feierte sein Debüt im Nationalteam. Erzielte in der Nachspielzeit nach toller Kombination mit Wirtz auch gleich seinen ersten Länderspieltreffer. Kam aber zu spät für eine Bewertung. Ohne Note
David Raum (ab 83.): Auch der Hoffenheimer mit seinem ersten Einsatz für die A-Nationalmannschaft. Ohne Note