WM 2014: Was uns das Fernsehen nicht zeigte
Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit schaffte es im Finale zwischen Deutschland und Argentinien ein Flitzer auf den Platz. Auf seine Brust hatte er geschrieben: "Ein geborener Witzbold". Die FIFA fand das gar nicht witzig.
Bei dem Flitzer handelte es sich um Vitaly Zdorovetskiy, ein bekannter russisch-amerikanischer Comedian. Er versuchte, Benedikt Höwedes einen Schmatzer zu verpassen, doch der Abwehrspieler wehrte sich nach Kräften. Kurz danach postete Zdorovetskiy dieses Bild bei Facebook mit den Worten: "Ich hab's geschafft!"
Während der Mann unsanft abgeführt wurde, bekamen die Fernsehzuschauer Wiederholungen der vorangegangenen Strafraumszenen zu sehen.
Gib fünf! Bei der Partie Deutschland gegen die USA klatschte sich dieser Fan während des Spiels mit dem deutschen Kapitän Philipp Lahm ab. Obwohl Lahm die Aktion sichtlich gelassen nahm, zeigten die TV-Bilder jubelnde Fans auf den Rängen.
Im selben Spiel gab es Ärger zwischen deutschen Fans und den Ordnungskräften. Die Fans mussten auf Anweisung der Ordner ihre mitgebrachten Banner wieder abhängen, weil sie angeblich Sponsoren-Flächen der FIFA verdeckten. Der Verband sprach im Nachhinein von übereifrigen Ordnungskräften. Gezeigt wurden die Bilder trotzdem nicht im TV.
Botschaften aller Art, auch die unverfänglichen, sind der FIFA ein Dorn im Auge. So wurde auch dieser "Supermann" beim Spiel der USA gegen Belgien nicht im TV gezeigt. "Ich rette Kinder aus den Favelas", steht auf dem blauen T-Shirt.
Dieser brasilianische Junge wollte seinen Idolen direkt nach der Viertelfinalpartei Brasilien gegen Kolumbien ganz nah sein.
Die FIFA und die lokalen Ordnungskräfte in Fortaleza fanden diese Aktion nicht lustig.
Beim Vorrundenspiel zwischen Chile und Spanien versuchten sich hunderte chilenische Fans ohne Tickets Zutritt ins Maracana zu verschaffen. Viele probierten, durch das Pressezentrum ins Stadion zu gelangen. Ordner konnten im letzten Moment verhindern, dass die Anhänger in den Innenraum gelangten. Der Fernsehzuschauer bekam davon nichts mit.
In der Partie zwischen Deutschland und Ghana riss sich ein polnischer Flitzer die Oberbekleidung vom Leib. Auf seinen Oberkörper hatte er eine Telfonnummer und eine Mailadresse gepinselt. Nach eigenen Aussagen wollte er lediglich Geld für seinen Rückflug sammeln. Da es fast niemand mitbekam, dürfte wohl kaum genug Geld zusammen gekommen sein.
Die Viertelfinalpartie zwischen Uruguay und Kolumbien verlief nicht ganz so friedlich, wie es den Fernsehzuschauern präsentiert wurde. Auf den Rängen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern der südamerikanischen Rivalen. Die Sicherheitskräfte mussten mehrfach eingreifen.
Mit gemaltem Schnurrbart und dem Oberkörper in den französischen Farben verschaffte sich dieser Flitzer bei der Partie zwischen Frankreich und der Schweiz unerlaubten Zutritt zum Spielfeld. Außerhalb des Stadions bekam diese Bilder niemand zu sehen.
Kurz vor dem Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien machte ein Kind mit indianischer Abstammung per Banner auf die Ausgrenzung seines Stammes aufmerksam. Statt dieser Szene bekamen die Fernsehzuschauer aufgewärmte Bilder aus der Eröffnungsfeier zu sehen, wo eben dieser Junge eine Friedenstaube in den Himmel steigen ließ.
