Foto-Show: Die Tops und Flops der WM-Endrunde 2014
Top: Was für ein Fußball-Rausch! Deutschland krönt sich gegen Argentinien durch einen 1:0-Erfolg nach Verlängerung zum Weltmeister. Schon zuvor machte das DFB-Team durch ein 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien die schweren Tage nach dem Zittersieg gegen Algerien vergessen. Das schwarz-rot-goldene Glücksgefühl ist grenzenlos.
Top: Manuel Neuer unterstrich in Brasilien, dass er der beste Torwart der Welt ist. Der Bayern-Schlussmann spielte eine irre Weltmeisterschaft. Auf der Linie und als Libero.
Flop: Mit dem ersten Torwartwechsel vor einem Elfmeterschießen in der WM-Geschichte gelang Louis van Gaal beim 4:3 gegen Costa Rica der entscheidende Geniestreich. Dennoch wird uns Elfmeterheld Tim Krul wohl als Flop in Erinnerung bleiben. Der Grund: Krul spielte vor den Elfmetern der Costa Ricaner Psychospielchen mit den Schützen, verhielt sich schlichtweg grob unsportlich.
Top: Hand aufs Herz. Wer kannte vor der WM James Rodriguez? Jetzt kennt den Sunnyboy aus Kolumbien die ganze Fußball-Welt. Sechs Tore erzielte der Youngster, darunter das Traumtor gegen Uruguay.
Flop: Ständig Gezeter, Geschrei und Geheule. Und dann das 1:7-Desaster im Halbfinale gegen Deutschland. Rekordchampion Brasilien fand bei der Heim-WM nie richtig ins Turnier und war der große WM-Verlierer. Nix war's mit Hexacampeão - dem WM-Titel Nummer 6.
Top: Was für eine Stimmung, was für eine Fußball-Freude. Die Fans machten diese WM zu einem Fest in vollen Stadien und auf den Prachtstraßen von Rio bis São Paulo. Stimmgewaltig, friedlich und farbenfroh.
Flop: Es hätte eine schöne WM sein können für die FIFA. Doch dann deckte die Polizei Machenschaften auf - und eine Spur führte direkt zum FIFA-Partner Match AG: Illegaler Tickethandel! Kurz vor dem WM-Finale steckte der Weltverband wieder einmal mitten in einem Skandal.
Top: Costa Rica legte eine phänomenale WM hin. In der Vorrunde schalteten die Lateinamerikaner mit Italien, England und Uruguay gleich drei Weltmeister aus - und feierten somit den ersten Achtelfinal-Einzug seit 1990. Dort setzte sich das Überraschungsteam sogar noch gegen Griechenland (5:3 i.E.) durch. Erst im Viertelfinale musste sich der Außenseiter geschlagen geben. In einem dramatischen Elfmeterschießen verlor Costa Rica mit 3:4 gegen die Niederlande.
Flop: Eigentlich genießt der russische Keeper Igor Akinfejew in seiner Heimat Heldenstatus. Im WM-Vorrundenspiel gegen Südkorea konnte sich der Torwart bei einem total harmlosen Fernschuss der Asiaten nicht zwischen Fausten und Fangen entscheiden und kassierte ein schier unfassbares Gegentor. Von der brasilianischen Presse bekam er anschließend den unrühmlichen Spitznamen "Hühnerfänger".
Flop: Die FIFA reglementierte bei der WM so ziemlich alles, was zu reglementieren war. Dass der Weltverband wirklich überall mitreden will, zeigte sich beim Spiel der deutschen Elf gegen Ghana. FIFA-Ordner entfernen aufgehängte Fan-Banner und sorgten so für Unmut unter den Anhängern. Die Begründung blieb zunächst unklar, nach dem Spiel teilte die FIFA mit, dass man davon ausgegangen sei, dass die Transparente die zulässige Größe überschritten hätten. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Im nächsten Spiel der deutschen Nationalelf (gegen die USA) durften die Plakate wieder aufgehängt werden.
Top: Die WM 2014 war auch in den sozialen Netzwerken DAS Thema. Ein ganz großer Trend bei Facebook, Twitter, Instagram und Co. waren in diesem Jahr die sogenannten "Selfies", vorzugsweise aus der Kabine. Nach dem 4:0-Erfolg der deutschen Mannschaft gegen Portugal verbreitete sich ein Schnappschuss der deutschen Elf mit Angela Merkel wie ein Lauffeuer. Auch das "Selfie" von Poldi mit der Kanzlerin wurde unzählige Male geteilt.
Flop: Die Schiedsrichter gaben bei der WM 2014 in Brasilien keine gute Figur ab. Nicht alle, aber auch nicht wenige. Gleich beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien waren alle Augen auf Yuichi Nishimura gerichtet. Der Japaner zeigte eigentlich eine gute Leistung - bis er einen spielentscheidenden Fehler beging. Nach einer harmlosen Berührung zwischen Kroatiens Dejan Lovren und dem Brasilianer Fred zeigt der Referee zum Entsetzen der Kroaten auf den Elfmeterpunkt. Neymar verwandelte zum 2:1, Brasilien siegte am Ende 3:1.
Top: Sie sind die legitimen Nachfolger von Gerhard Delling und Günter Netzer. Matthias Opdenhövel (li.) und Mehmet Scholl analysiereten in der ARD die Spiele in einer angenehmen, selbstironischen Weise. Zudem scheute sich das Duo nicht, Missstände klar zu benennen. In Zeiten der oft unkritischen Berichterstattung eine angenehme Abwechslung.
Flop: Noch nie ist ein WM-Titelverteidiger bereits nach zwei Spielen ausgeschieden - doch die Spanier feierten eine unrühmliche Premiere. Der Spott hielt sich danach trotzdem in Grenzen, vielmehr wurde der K.o. als Abschluss einer Ära gesehen, die einmal zu Ende gehen musste. Schließlich haben die Iberer in den letzten Jahren alles gewonnen und begeisternden Fußball gezeigt.
Top: Die WM war auch ein Turnier der Jokertore, es gibt so viele Treffer durch Einwechselspieler wie nie zuvor. In Perfektion zeigten dies die Belgier, die ihre ersten drei Tore allesamt durch Joker erzielen (hier trifft Divock Origi in der 88. Minute zum 1:0-Sieg gegen Russland). "Ich beschäftige mich immer besonders mit denen, die nicht spielen", sagte der belgische Coach Marc Wilmots anschließend.
Flop: Nach seinen zwei Treffern gegen England wurde Luis Suarez noch gefeiert, gegen Italien zeigte der Liverpool-Angreifer dann sein anderes Gesicht. Zunächst biss er Gegenspieler Giorgio Chiellini vom Schiedsrichter unbemerkt in die Schulter, danach wälzte er sich theatralisch am Boden und hielt sich den Mund. Doch die FIFA eröffnete ein Verfahren und sperrte Suarez schließlich für neun Spiele.
Top: Nie wieder Wembley! Danke, FIFA! Beim 3:0-Erfolg Frankreichs gegen Honduras kam die Torlinientechnik zum ersten Mal zum Einsatz - und bestand den Härtetest. Keiner hätte das Frankreich-Tor gegen Honduras erkannt. Auch die zweite Neuerung, das Freistoß-Spray, überzeugte.
Flop: Südkorea (im Bild) und Japan galten vor dem Turnier als sichere Kandidaten für die K.-o.-Runde. Doch beide asiatischen Teams, gespickt mit Legionären aus den europäischen Top-Ligen, enttäuschten auf voller Linie und fanden nie zu ihrem Spiel. Dementsprechend mussten beide Mannschaften früh die Heimreise antreten.
Top: Die Niederlande absolvierte eine starke WM. Die Elftal marschierte in der Vorrunde durch die schwere Gruppe mit Spanien, Chile und Australien mit drei Siegen und 10:3 Toren. In der K.-o.-Runde setzte man sich gegen Mexico (2:1) und Costa Rica (4:3 i.E.) durch. Gehörigen Anteil daran haben Arjen Robben (li.) und Robin van Persie, die sich in absoluter Topform präsentieren. Erst im Halbfinale endete für die Mannschaft von Louis van Gaal, die sich Argentinien im Elfmeterschießen (2:4) geschlagen geben musste, der Traum vom WM-Titel.
Flop: Wie schon 2010 in Südafrika musste Italien nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Gianluigi Buffon und die Squadra Azzurra enttäuschten nach dem gewonnenen Auftaktspiel gegen England in den darauffolgenden Partien gegen Costa Rica und Uruguay. Trainer Cesare Prandelli (re.) zog die Konsequenzen und nahm seinen Hut.
Top: "Wie eine Bulldogge auf Speed" titelte die "Süddeutsche" über Mexikos Trainer Miguel Herrera. Und das mit Recht, denn der Aktionsradius des eigenwilligen Coachs war größer als der von manchen Spielern. Herrera tanzte, wedelte mit den Armen, warf seine Spieler zu Boden und vieles mehr. Letztlich half auch Herreras enormer Einsatzwille nichts. Mexiko verabschiedete sich nach einer 1:2-Niederlage gegen die Niederlande im Achtelfinale von der Weltmeisterschaft.