100 Länderspiele: ein exklusiver Kreis
Ulf Kirsten hat genau 100 Mal das Trikot seines Heimatlandes getragen: In 49 Spielen ging er für die DDR auf Torejagd, genau zweimal mehr für die BRD. Insgesamt schoss er in dieser Zeit 34 Tore. Eine sehr gute Quote. Nach seiner aktiven Zeit trainierte der Schwatte unter anderem die Reserve von Bayer Leverkusen.
Hans-Jürgen - genannt Dixie - Dörner hat genauso viele Länderspiele auf dem Buckel wie Kirsten: nämlich 100. Diese absolvierte er allerdings allesamt für die DDR. Der Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn der Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen 1976.
Der nächste im Bunde ist Thomas Hässler. Der gerade einmal 1,66 Meter kleine Edeltechniker streifte sich 101 Mal das Trikot mit dem Bundesadler über und war bei zwei Titelgewinnen hautnah dabei. Die WM 1990 und die EM 1996 erlebte er als Spieler auf dem Platz. Unvergessen bleibt aber sein Tor zum 2:1 gegen Wales in der WM-Qualifikation 1989, das den Weg zur Endrunde in Italien und somit letztlich zum Turniergewinn ebnete.
Joachim Streich hält gleich mehrere Rekorde: Er ist ewiger Oberliga-Rekordtorschütze mit 229 Toren, Rekordnationalspieler der DDR mit 102 A-Länderspielen und A-Länderspiel-Rekordschütze mit 55 Treffern.
Franz Beckenbauer hat gerade einmal ein Spiel mehr als Streich - sein Bekanntheitsgrad ist aber ungleich höher. Der Kaiser gilt noch heute als einer der besten Fußballer, den es in Deutschland je gab. Er ist zudem der einzige, der es schaffte mit der DFB-Elf sowohl als Spieler (1974) als auch als Trainer (1990) Weltmeister zu werden.
Seit der WM 2014 in Brasilien gehört auch Per Mertesacker zum erlesenen Kreis der deutschen Fußballer, die über 100 Länderspiele auf dem Buckel haben. Der 1,98-Meter-Hühne ist der bislang körperlich größte Nationalspieler in der Geschichte des DFB und bringt es auf 104 Länderspiele.
Etwas weniger elegant als Beckenbauer rannte seiner Zeit Jürgen Kohler über den Platz. Der Kokser schaffte es als Manndecker der alten Mannheimer Schule auf 105 Länderspiele. In seiner Karriere gewann er den WM-Titel (1990), wurde Europameister (1996), setzte sich die Champions-League-Krone auf (1997), triumphierte im UEFA-Cup (1993) und holte zudem drei deutsche und eine italienische Meisterschaft.
Von Matthäus ist Bastian Schweinsteiger (im Bild sein Debüt beim 0:2 gegen Ungarn) noch ein gutes Stück entfernt. Momentan steht er bei 108 Länderspielen, kann in den nächsten Jahren aber noch nachlegen.
Kohlers langjähriger Weggefährte Jürgen Klinsmann führte die Nationalelf 1996 zum EM-Titel und bekam den Pokal von Queen Elizabeth höchstpersönlich verliehen. Insgesamt bestritt er 105 Länderspiele. Heute arbeitet er nach einer recht erfolglosen Zeit als Trainer des FC Bayern als Coach der US-Nationalmannschaft.
Philipp Lahm bringt es auf 113 Länderspiele. Nach dem WM-Triumph 2014 in Brasilien trat der Kapitän der Nationalmannschaft überraschend zurück, sonst wären sicher noch einige Partien im DFB-Trikot hinzu gekommen.
Auf Platz drei der Nationalspieler mit den meisten Länderspielen landet der Kölsche Jung Lukas Podolski. Der aktuelle Inter-Profi debütierte bereits 2004 für die DFB-Elf. Elf Jahre nach seinem ersten Match mit dem Adler auf der Brust bringt er es auf erstaunliche 122 Einsätze.
Auch Miroslav Klose beendet mit dem Gewinn des WM-Titels seine Karriere in der Nationalelf. In seiner Karriere kam er auf 137 Länderspiele . Der "ewige" Miro erzielte in dieser Zeit 71 Tore und ist damit Rekordtorschütze der Nationalmannschaft. 16 dieser Treffer gelangen Klose bei Weltmeisterschaften - auch das ist Rekord.
Die meisten Länderspiele hat natürlich Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler stand ganze 150 Mal für Deutschland auf dem Rasen. Der WM-Titel 1990 war sein Meisterstück. Seine Ehefrau zu dieser Zeit hieß übrigens Sylvia.