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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eröffnungsspiel der WM 2022 Katar komplett unterlegen: Ecuador siegt ohne Probleme
Die Fußball-WM hat begonnen, eine Überraschung blieb aus: Favorit Ecuador schlug Gastgeber Katar mit fast schon unverschämter Leichtigkeit.
Katar kann sich dann wohl doch nicht alles mit Geld kaufen: Der Gastgeber verliert das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft klar und deutlich mit 0:2 gegen Ecuador. Altstar Enner Valencia schnürte für die Südamerikaner einen Doppelpack (16. Minute/Strafstoß, 31.). Wäre dem Stürmer vom türkischen Topklub nicht bereits in der dritten Minute ein Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung zurückgepfiffen worden, wäre ihm ein lupenreiner Hattrick gelungen. So kamen hoffnungslos unterlegene Kataris noch mit einem blauen Auge davon.
So lief das Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador
Das wohl größte Spiel der bisherigen Fußballhistorie Katars begann mit einem frühen Schock, schon in der dritten Minute zappelte der Ball im Netz: Nach einem Freistoß Ecuadors auf dem Halbfeld irrte Torhüter Saad El Sheeb völlig planlos durch den eigenen Strafraum, erreichte trotz mehrerer Hüpfer den Ball nicht. Nach einigem Gestochere landete die Kugel bei Kapitän Valencia, der einschob. Schiedsrichter Daniele Orsato (Italien) entschied nach Rücksprache mit dem Videoassistenten auf Abseits. Angeblich stand Valencia bei seinem Schuss näher am Tor als der vorletzte Abwehrspieler Katars. Eine diskussionswürdige Entscheidung, da der Ball eher durch Zufall und nicht ein direktes Zuspiel seines Teamkollegen bei ihm landete.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich Valencia dann doch in die Torschützenliste eintrug. In der 15. Minute wurde der Angreifer unsanft von El Sheeb von den Beinen geholt – ein klarer Strafstoß, entschied der Unparteiische völlig zurecht. Valencia trat selbst vom Elfmeterpunkt an und schob den Ball fast schon unverschämt lässig ins rechte untere Eck ein.
Partie plätschert vor sich hin, Zuschauer flüchten aus dem Stadion
Nach dem Premierentor der Wüsten-WM flachte das Spielniveau merklich ab – was zur Folge hatte, dass Katars Unzulänglichkeiten nur noch deutlicher wurden. Schon die einfachsten Passstafetten überforderten die Spieler des Gastgebers. Ecuador ließ derweil den Ball belanglos und ohne echten Druck des Gegners durch die eigenen Reihen laufen.
So entstand das 2:0 auch vor allem, weil Katar nicht konsequent ins Pressing ging. Ecuador verlagerte das Spiel auf den rechten Flügel und schlug eine perfekte Flanke auf Valencias Kopf, der mustergültig einköpfte. Katar, so viel stand schon nach einer guten halben Stunde fest, ist kein ernstzunehmender Gegner für die Südamerikaner.
Nichtsdestotrotz kam der Gastgeber durchaus zu Torannäherungen - etwa in der 45.+5 Minute, als Almoez Ali eine Flanke antizipierte, dann jedoch zu wenig Druck hinter den Ball kriegte. Ecuadors Schlussmann Hernan Galindez musste nicht eingreifen.
In der zweiten Hälfte plätscherte die Partie auf einem äußerst überschaubaren Niveau dahin, während ein Großteil des Publikums im über 60.000 Zuschauer fassenden Al-Beyt-Stadion eben jenes bereits weit vor Abpfiff verließ. Fast hätten die Voreiligen sogar noch das 2:1 verpasst: in der 86. Minute nahm Mohammed Muntari einen langen Ball aus der eigenen Abwehrreihe auf und schloss nach einem kurzen Zwischenschritt wuchtig aus dem Lauf ab. Der Ball senkte sich jedoch erst knapp hinter der Latte aufs Netz.
So blieb es beim 2:0, das Ecuador im Kampf ums Weiterkommen noch teuer zu stehen kommen könnte. Schließlich wäre diese Partie gegen chancenlose Kataris die perfekte Möglichkeit gewesen, die eigene Tordifferenz aufzupolieren.
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