Nationalmannschaft: Acht Mal die Note 5 bei historischem DFB-Debakel
Die deutsche Nationalmannschaft erlebte beim 0:6 in Sevilla eine historische Pleite. Dabei enttäuschten alle Spieler, sowohl defensiv als auch offensiv. Das Löw-Team in der Einzelkritik.
Manuel Neuer: Absolvierte sein 96. Länderspiel und ist nun Rekordnationaltorhüter. Parierte früh stark gegen Ramos (7. Minute), bekam beim 0:1 die Arme nicht rechtzeitig hoch (17.). Verhinderte mit Weltklasseparaden (30., 47) einen noch höheren Rückstand. Trotzdem: Sechs Gegentore sind eine Bank. Note 3
Philipp Max: Beackerte in seinem dritten Länderspiel erneut die linke Seite, hatte defensiv deutlich mehr Probleme als noch gegen die Ukraine oder Tschechien. Ließ sich immer wieder überlaufen und konnte nach vorne keinerlei Akzente setzen. Note 5
Robin Koch: Machte zu Beginn eine bessere Figur als Süle. Traute sich zunächst, früh zu attackieren und aus der Viererkette auszubrechen. Stellte diese Ausflüge aber schleunigst ein, nachdem sich die DFB-Elf stark überfordert zeigte. Sah in der 37. Minute die gelbe Karte, verlor kurz nach der Pause leichtfertig den Ball. In Summe heute überfordert. Note 5
Niklas Süle: Unkonzentriert zu Beginn. Hatte Glück, dass sein überhasteter Pass auf Goretzka (30.) nicht zum 0:2 führte. Konnte seine Führungsrolle auch sonst nicht angemessen ausfüllen, beim 0:2 zu weit weg vom Gegenspieler. In Summe eine mehr als enttäuschende Vorstellung des Bayern-Verteidigers. Musste zur Pause raus. Note 5
Matthias Ginter: Tat sich auf der rechten Außenverteidigerposition erneut schwer. Sein Fehlpass ins Nichts (25.) unterstrich diesen Eindruck. Stand bei der Flanke vor dem 0:2 zu weit weg von Koke. Rückte vor dem 0:4 zu früh raus. Wie für alle ein gebrauchter Tag. Note 5
İlkay Gündoğan: Hatte noch Glück, dass sein ungestümes Einsteigen (6.) nur Freistoß und nicht Elfmeter gab. Ließ beim 0:3 Rodri laufen und war nicht in der Lage, das Spiel aus dem defensiven Mittelfeld heraus zu strukturieren. Note 5
Toni Kroos: Gegen die Ukraine noch gelbgesperrt, versuchte Kroos in seinem 101. Länderspiel, das Spiel an sich zu reißen – was ihm nicht gelang. Der Madrilene war wie seine Mitspieler nur Mitläufer und musste zusehen, wie sich seine spanischen Kollegen den Ball zuschoben. Enttäuschender Auftritt. Note 5
Leon Goretzka: Gute Balleroberung (3. Minute) zu Beginn, tauchte mit zunehmender Spieldauer aber immer mehr ab. Mit Werner noch einer derjenigen, die sich in die Zweikämpfe warfen. Offensiv harmlos, wurde nach einer knappen Stunde erlöst. Note 4
Serge Gnabry: Verschätzte sich beim frühen Gegentreffer, als er Morata hinter seinem Rücken aus den Augen verlor. Auch sonst offensiv in der ersten Halbzeit nicht sichtbar. Verzeichnete in der 77. Minute (!) den ersten Torschuss der deutschen Mannschaft. Dennoch schwach und kaum zu sehen. Note 5
Timo Werner: Fiel in der Anfangsphase durch viel Defensivarbeit auf. Sonst galt dasselbe wie für Gnabry: offensiv nicht präsent. In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild. Note 4
Leroy Sané: Tat sich wie die gesamte deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit schwer, versuchte sich immer wieder an Dribblings, aber blieb offensiv wirkungslos. Note 5
Jonathan Tah (ab 46.): Kam zur Pause für Süle: Fügte sich unglücklich ein, als er in aufgerückter Position leichtfertig den Ball gegen Morata verlor (50.). Wie die gesamte deutsche Defensive überfordert. Note 5
Florian Neuhaus (ab 61.): Ersetzte Goretzka, konnte das sich fortführende Debakel aber nicht verhindern. Note 4
Luca Waldschmidt (ab 61.): Sollte für Entlastung sorgen, war aber wie Sané, für den er in die Partie kam, auf verlorenem Posten. Note 4
Benjamin Henrichs (ab 76.): Ersetzte Stürmer Werner für die letzte Viertelstunde. Suchte auf Rechts nach Anspielstationen, fand aber kaum welche. Ohne Note
