Deutschland in der Einzelkritik: Viermal Note 2 – diese DFB-Stars überzeugten gegen die Ukraine

3:1 gegen die Ukraine: Die deutsche Nationalmannschaft siegte am Ende deutlich, tat sich aber zeitweise schwer mit den Gästen. Trotzdem können sich gleich einige DFB-Stars auszeichnen. Die Einzelkritik.

Manuel Neuer: Absolvierte sein 95. Länderspiel und ist nun mit Sepp Maier Rekordnationaltorhüter. Hielt seinen Kasten nur bis zur 12. Minute sauber, war beim Gegentreffer durch Yaremchuk aber machtlos. Leistete sich zuvor einen bösen Fehlpass (7.), der ohne Folgen blieb. In der 35. Minute erstmals mit der Hand am Ball. Sonst wenig beschäftigt. Hatte gleich drei Mal Glück (52., 75., 82.), als der Pfosten für ihn rettete. Note 3

Matthias Ginter: Lief als Rechtsverteidiger auf, was nicht seine angestammte Position ist – und das merkte man auch. Offensiv zu statisch, defensiv mit zu großen Abständen zu Innenverteidiger Süle. Bereitete immerhin das 3:1 (64.) vor. Trotzdem Luft nach oben beim Gladbacher. Note 4

Niklas Süle: Dem nach seinem positiven Corona-Test nachträglich angereisten Münchner fiel die Rolle des Abwehrchefs in einer Fünferkette zu, die aufgrund Robin Kochs offensivem Spiel praktisch mehr eine Viererkette war. Hatte es zusammen mit Antonio Rüdiger nicht immer leicht, den ukrainischen Kontern entgegenzutreten. Machte seinen Job in Summe aber ruhig und abgeklärt, wie man es von ihm kennt. Note 3

Robin Koch: Sehr offensiv eingestellt, rückte immer wieder vor und agierte als Libero. Sein Offensivdrang führte zu gefährlichen Kontern der Ukrainer, zahlte sich aber auch aus, als er beim 2:1 (33.) vor dem Sechzehner stand und mit genialer Übersicht auf Leon Goretzka passte. Koch macht Spaß und empfiehlt sich immer mehr für die EM. Note 2

Antonio Rüdiger: Rückte beim Gegentor unnötig aus der Abwehrkette heraus. Rettete wichtig bei einem gefährlichen Ukrainer Konter (14.). Sah in der 28. Nach taktischem Foul gelb und ist damit gegen Spanien gesperrt. Rüdiger braucht Spielpraxis – nicht nur im Nationalteam. Note 4

Philipp Max: Begann in seinem 2. Länderspiel stark. Kluge Vorarbeit, als er überlegt auf Goretzka zurücklegte (2.). Dazu mit schnittigen Flanken (4., 6.). Wusste sich auch defensiv aus der Bedrängnis zu befreien. Beim 0:1 etwas unglücklich, aber nicht schuldig. Tauchte im Laufe der ersten Halbzeit etwas ab, kam nach der Pause aber wieder stärker zurück. Note 3

Leon Goretzka: Hatte nach zwei Minuten das 1:0 auf dem Fuß, verzog aber deutlich. Leitete mit seinem Ballgewinn gegen Zinchenko (22.) und seinem tollen Steilpass das 1:1 stark ein. Schöner Distanzschuss (26.), dazu eine fantastische Ballannahme vor dem 2:1, als er stark auf Timo Werner auflegte. Mit seinen beiden Torvorlagen einer der Hauptgaranten für den Sieg, auch sonst sehr präsent. Note 2

Ilkay Gündogan: Wie schon im Testspiel gegen Tschechien zunächst mit einer unauffälligen Performance. Überließ Goretzka den offensiveren Part, versuchte seiner Rolle als Ballverteiler im defensiven Mittelfeld gerecht zu werden und Bälle zu erobern. Gelang ihm von Minute zu Minute besser. Stark sein Einsatz und seine Übersicht beim 3:1. Note 2.

Serge Gnabry: Tauschte mit den Sturmspitzen Werner und Sané immer wieder die Positionen. Hatte die große Chance auf das 1:0 (10.), Sané stand aber zuvor angeblich (es gab keinen Videobeweis) im Abseits. Kombinierte gut mit seinen Teamkollegen, kam allerdings selten selbst in gefährliche Abschlusspositionen. Note 3

Timo Werner: Zum ersten Mal seit September 2018 stand der Ex-Leipziger wieder mit Gnabry und Sané in der Startelf. Hatte Glück, dass sein schlampiger Fehlpass (21.) keine Konsequenzen hatte. Stand beim 2:1 goldrichtig im Fünfmeterraum und köpfte ein zu seinem 14. Länderspieltor, ehe er im zweiten Durchgang erneut an alter Wirkungsstätte traf. Mit zwei Toren der Matchwinner. Note 2

Leroy Sané: Kam zunächst über rechts und erzielte so auch mit einem kurzen Wackler und strammem Linksschuss sein sechstes Tor im 24. Länderspiel zum 1:1 für die DFB-Elf. Verdribbelte sich aber auch immer mal wieder, was zu gefährlichen Kontern und Chancen für die Shevchenko-Elf führte. Note 3

Julian Brandt (ab 76.): Ersetzte Werner für eine Viertelstunde. Hatte in der 85. einen kleinen Aussetzer, als ihm gefährlich der Ball versprang. Ohne Note

Luca Waldschmidt (86.): Der Ex-Freiburger kam kurz vor Schluss für Sané. Ohne Note