Vor Löw-Verabschiedung: Das sind die Highlights des Ex-Bundestrainers
Bei der Heim-WM 2006 ging der Stern von Joachim Löw auf. Als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann führte er die Nationalmannschaft mit berauschendem Offensivfußball zum dritten Platz. Klinsmann hatte eher die Rolle als Motivator inne, Löw war der Taktikfuchs.
Nach der Weltmeisterschaft übernahm Löw den Cheftrainer-Posten von Jürgen Klinsmann. Sein erstes Spiel als Hauptverantwortlicher der DFB-Elf stieg am 16. August 2006. Deutschland schlug Schweden im Rahmen eines Freundschaftsspiels deutlich mit 3:0. Die Treffer erzielten Bernd Schneider und zweimal Miro Klose.
Das erste Turnierspiel für den gebürtigen Schwarzwälder fand am 08. Juni 2008 statt. Sein Turnier-Debüt gab Löw bei der Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich. Zum Auftakt gewann die DFB-Elf mit 2:0 durch einen Doppelpack von Lukas Podolski. Bei der EM scheiterte die Löw-Auswahl erst im Finale mit 0:1 gegen Spanien. Für die Iberer traf Fernando Torres.
Spätestens bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika erreichte Jogi Löw die Herzen der Fans. Der große Triumph blieb erneut knapp verwehrt. Deutschland wurde – wie schon 2006 – WM-Dritter. 4:0 gegen Australien, 4:1 gegen England, 4:0 gegen Argentinien – Deutschland schoss sich während des Turniers zum Favoriten, scheiterte aber erneut an den abgeklärten Spaniern.
Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine kam Deutschland zwar auch ins Halbfinale, wusste aber im gesamten Turnierverlauf nicht so zu überzeugen wie bei der WM in Südafrika 2010. Im Halbfinale war Schluss für die Löw-Elf, die keine Mittel gegen den extrovertierten Italien-Star Mario Balotelli fand. Der Italiener schoss Deutschland mit einem Doppelpack aus dem Turnier.
Eines der denkwürdigsten Spiele in der Löw-Ära. Deutschland haut den Gastgeber Brasilien mit einem unfassbaren 7:1 aus dem Turnier. Für die DFB-Auswahl trafen Thomas Müller, Miro Klose, Sami Khedira und jeweils zweimal Toni Kroos und Andre Schürrle.
Ein legendäres Bild von Bundestrainer Joachim Löw mit Mario Götze. Der damalige Bayern-Spieler wurde beim Spielstand von 0:0 im WM-Finale eingewechselt. Löw schickte ihm folgende Worte mit auf den Weg: "Zeig der Welt, dass Du besser bist als Messi". Es kam, wie es kommen musste – in der 114. Minute traf Götze zum 1:0 für Deutschland, der gleichbedeutend mit dem WM-Gewinn war. Und der sorgte für großen Jubel...
...Löws Höhepunkt in seiner 15-jährigen Amtszeit als Bundestrainer: Der Gewinn des WM-Titels im Maracana.
Auf den Höhepunkt folgt der Tiefschlag. Der 13. November 2015 ist wohl der schwärzeste Tag in der Amtszeit von Joachim Löw als Bundestrainer – und das nicht aus sportlichen Gründen. In dieser Nacht sprengten sich vor dem Stade de France, in dem Deutschland ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich bestritt, drei Menschen in die Luft. Kurze Zeit später überfielen islamistische Terrorgruppen die Pariser Konzerthalle Bataclan. Insgesamt starben 150 Menschen in der Schreckensnacht.
Nach der WM ging Deutschland auch bei der EM 2016 in Frankreich als Favorit ins Turnier. Doch dieser Erwartungshaltung wurde die Löw-Elf nicht gerecht. Im Halbfinale war gegen den starken Gastgeber Endstation. Mit einem Doppelpack schoss Antoine Griezmann die DFB-Elf aus dem Turnier.
Das erste enttäuschende Turnier unter der Leitung von Jogi Löw. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland funktionierte bei der deutschen Mannschaft wenig. In einer Vorrundengruppe mit Mexiko, Schweden und Südkorea holte Deutschland nur drei Punkte. Und schied sang- und klanglos nach der Vorrunde aus. Bis dahin kam die DFB-Elf unter Löw bei jedem Turnier mindestens bis ins Halbfinale.
Die paneuropäische Europameisterschaft 2021 sollte Löws letztes Turnier werden. Viel besser als die desaströse WM 2018 verlief es nicht. Zwar setzte sich die DFB-Elf in der Gruppenphase mit Portugal, Frankreich und Ungarn durch. Aber mit dem ersten K.o.-Spiel gegen England war Schluss. Das Achtelfinale gegen die "Three Lions" unter der Leitung von Gareth Southgate war somit auch das letzte Spiel als Bundestrainer für Jogi Löw.