DFB-Team in der Einzelkritik: Sieben Mal Note 2 – aber ein Star enttäuscht
Die deutsche Mannschaft müht sich lange gegen Nordmazedonien, dann aber platzt der Knoten. Dabei können sich gleich mehrere DFB-Akteure auszeichnen. Der Überblick.
Manuel Neuer: Im ersten Durchgang kaum gefordert, nach der Pause mit einem Wackler, als er einen hastigen Rückpass von Thilo Kehrer unter Druck zum Gegner spielte. Danach auch in der zweiten Hälfte beschäftigungslos. Note 3
Lukas Klostermann: Konnte weder defensiv noch offensiv wirklich glänzen – und damit auch nicht Argumente für weitere Einsätze in der Nationalmannschaft sammeln. Solide – aber reicht das? Note 4
Niklas Süle: Oft für Stolperer und Unkonzentriertheiten anfällig, zeigte der Bayern-Verteidiger, dass er auch Sicherheit ausstrahlen kann. Räumte im ungewohnten Duo mit Kehrer ab, was sich in den Strafraum der DFB-Elf wagte. Note 3
Thilo Kehrer: Musste für den angeschlagenen Rüdiger in der Innenverteidigung ran. Wüsste man es nicht besser, man könnte denken: Das ist Kehrers Stammposition. Note 2
David Raum: In der Anfangsphase lief bei den Nordmazedoniern sehr viel über Raums Seite. Suchte auch immer wieder den Weg nach vorn, versuchte sich an vielen Flanken – wenn auch erfolglos. Note 4
Joshua Kimmich: Beim Eckball von einem Laserpointer gestört. Störte danach lieber selbst in gewohnter Weise das Spiel der Gastgeber. Hätte mit einem Kopfball für die frühe Führung sorgen können (2.). Als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive einfach nicht wegzudenken. Note 2
Leon Goretzka (bis 61.): Kam nicht an die Energieleistung seines Nebenmanns Kimmich heran, was ohnehin schwierig, aber für einen Goretzka möglich ist. Rieb sich in Zweikämpfen auf, im Angriff dadurch nicht so präsent wie üblich. Note 3
Serge Gnabry (bis 75.): Scheiterte mit seinem Volley an Nordmazedonien-Keeper Stole Dimitrievski (25.), verstolperte dann eine gute Kontersituation (32.). Leitete aber immerhin mit einem starken Anspiel auf Müller das 1:0 ein. Oft bemüht, seltener in seinen Aktionen erfolgreich als in den bisherigen DFB-Einsätzen des Bayern-Stars üblich. Note 4
Thomas Müller (bis 80.): Links, rechts, in der Mitte – Müller war überall zu finden. Der Antreiber im Offensivspiel. Ging in typischer Müller-Manier in einen Pass der Gastgeber, leitete damit das 1:0 ein. Bereitete dann auch noch das 2:0 vor. Der Fixpunkt im DFB-Team. Note 2
Kai Havertz (bis 61.): Neben Müller der Umtriebigste in der Offensive des DFB. Anspielbar, zweikampfstark, mit Auge für die Nebenleute wie ein echter Spielmacher, wie bei seiner Flanke auf Müller (13.). Dann gedankenschnell und präsent, in der Kontersituation nach Müllers Ballgewinn mitzulaufen – und abgeklärt zum 1:0 einzuschieben (50.). Note 2
Timo Werner (bis 74.): Eine Achterbahnfahrt für den Chelsea-Stürmer. Erst unglücklich im Abschluss, als er erst an Nordmazedoniens Schlussmann Dimitrievski (26.), dann am Pfosten scheiterte (45.+2). Flick ließ ihn nach der Pause trotzdem auf dem Platz – und wurde belohnt. Erst ein wuchtiger Schuss nach Müller-Vorlage, dann ein herrlicher Schlenzer ins lange Eck – Werner wirkte beim Torjubel sichtlich erleichtert. Note 2
Florian Wirtz (ab 61.): Der Leverkusener Teenager ist weiter im Hoch – schon kurz nach seiner Einwechslung an der Entstehung des 2:0 beteiligt (70.), legte Wirtz kurz darauf dann Werners 3:0 selbst auf (73.). Note 2
Karim Adeyemi (ab 61.): Nächster ansprechender Kurzauftritt des Top-Talents. Bereitete mit einem Steilpass das 4:0 durch Musiala vor (83.), hatte zuvor auch selbst die Chance, zu erhöhen. Zog seinen Volleyschuss aber über das Tor (76.). Wie Wirtz auch durchaus belebend für das deutsche Spiel. Note 2
Jonas Hofmann (l.) und Jamal Musiala (ab 74.): Kamen für Serge Gnabry und Timo Werner. Musiala traf in der 83. Minute mit seinem ersten Länderspieltreffer zum Endstand. Beide ohne Note
Florian Neuhaus (ab 80.): Kam für Thomas Müller. Ohne Note