Vier Mal die Note 4 – die DFB-Elf in der Einzelkritik
Gegen die Schweiz setzte der Bundestrainer mal wieder auf eine Viererkette. Doch auch in diesem System offenbarte die Defensive eklatante Schwächen. Die Nationalspieler in der Einzelkritik. | Von Noah Platschko
Manuel Neuer: Verhinderte in der 5. Minute zunächst stark gegen Shaqiri den frühen Rückstand, beim anschließenden Kopfballgegentor von Gavranovic dann machtlos. Hatte Glück, dass sein Aussetzer nach einer Viertelstunde nicht bestraft wurde. Ansonsten gewohnt sicher. Kurz vor Abpfiff aufmerksam, als er rechtzeitig aus seinem Tor eilte. Note 3
Robin Gosens: War mit wichtigen Ballgewinnen immer ein Störfaktor für die Schweizer, in der Rückwärtsbewegung aber noch mit Luft nach oben. Hatte nach toller Kombination mit Werner die große Chance auf den Ausgleich zum 2:2. Sah in der 35. Minute gelb für sein rüdes Foul, hob zudem kurz vor dem 2:3 das Abseits auf. Musste direkt danach für Halstenberg weichen. Note 4
Antonio Rüdiger: Seine erste Aktion war gleich ein Fehlpass, dazu erneut mit ausbaufähigem Stellungsspiel (23.). Dazu zu langsam beim Zurücklaufen vor dem 0:2. Auch sonst zu weit weg von seinen Gegenspielern. Die fehlende Spielpraxis war dem Chelsea-Verteidiger anzusehen. Note 5
Matthias Ginter: Machte den Ginter. Irgendwo zwischen solide, gelangweilt und Bausparvertrag. Nach vorne mit wenig Impulsen. Stand, wie seine Defensivkollegen, des Öfteren auf verlorenem Posten. Note 4
Abwehr: Lukas Klostermann (RB Leipzig)
Joshua Kimmich: Hob beim frühen Rückstand das Abseits auf. Ansonsten gewohnt bissig, forderte die Bälle und war bemüht darum, Verantwortung zu übernehmen. Zudem stark in der Defensivarbeit, wie Toni Kroos aber mit zu vielen Schlampigkeiten im Aufbauspiel. In der zweiten Halbzeit etwas ruhiger und auch insgesamt defensiver eingestellt. Note 3
Toni Kroos: Absolvierte sein 100. Länderspiel. In der ersten Halbzeit immer wieder mit Abschlüssen aus der Distanz, versuchte den Taktgeber im Mittelfeld zu geben, was ihm nur halbwegs gelang. Sein Fehlpass in der 28. Minute führte zum 0:2. Note 4
Leon Goretzka: Hatte nach drei Minuten den ersten Abschluss der Partie, dieser ging aber weit übers Tor (3.). Versuchte sonst, den Raum hinter den Spitzen zu füllen, konnte aber aus dieser Kreativposition wenig Akzente setzen. In der zweiten Halbzeit besser. Note 3
Kai Havertz (bis 77.): Leitete Deutschlands Anschlusstreffer durch Werner mit ein. Ansonsten vor allem auffällig durch die Personalrochaden mit Werner und Gnabry sowie einem Beinschuss, der verpuffte. Hatte nach der Pause nach schöner Einzelaktion die Chance aufs 2:2, scheiterte aber an Sommer. Kurz darauf dann mit starker Balleroberung und schönem Solo zum Ausgleich. Auch sonst besser drin im Spiel, behauptete gut die Bälle und war anspielbereit. Note 3
Timo Werner: Hing zunächst etwas in der Luft, hatte es gegen tiefstehende Schweizer als hängende Spitze aber auch schwer. In der 25. Minute stark von Kroos in Szene gesetzt, verspielte seine Topchance allerdings leichtfertig. Brachte die DFB-Elf dann durch seine tolle Einzelaktion (29.) zurück ins Spiel. Bereitete den Ausgleich durch Gnabry stark vor. Note 2
Serge Gnabry: Von Beginn an engagiert und aggressiv in den Zweikämpfen, rotierte nach einer Viertelstunde verstärkt mit Timo Werner und wich von Der Spitze auf die Flügel aus. Absolutes Highlight: Sein Hackentor zum 3:3-Ausgleich. Note 3
Marcel Halstenberg (ab 58. für Gosens): Konnte in seiner guten halben Stunde Einsatzzeit nicht größer auf sich aufmerksam machen. Machte seine linke Seite aber dicht. Note 3
Emre Can (ab 77.): Kam für Ginter und durfte sich über seinen 30. Länderspieleinsatz freuen.
Julian Draxler (ab 77.): Hatte in der 82. die Chance aufs 4:3, traf aber nur das rechte Außennetz. Ohne Note