Die Einzelkritik zum DFB-Spiel gegen Argentinien
Die deutsche Nationalmannschaft kam am Mittwoch nicht über ein 2:2 gegen Argentinien hinaus. t-online.de hat die DFB-Spieler einzeln bewertet.
Marc-André ter Stegen: Erst in der 70. Minute durfte ter Stegen seine erste Parade zeigen. Dass er am Ende machtlos zwei Gegentreffer kassierte, zugleich aber im gesamten Spiel kaum eine Chance hatte sich auszuzeichnen, ist bitter für ihn. Stark: seine Präzision im Spielaufbau. Note 3
Abwehr: Lukas Klostermann (24 Jahre, Rasenballsport Leipzig, acht Länderspiele)
Emre Can: Viele hatten mit dem Juventus-Profi im zentralen Mittelfeld gerechnet, doch Can begann rechts innen in einer Dreier- bzw. Fünferkette. Dort empfahl er sich auch gleich für weitere Einsätze: Körperlich präsent, gut in der Spieleröffnung – und immer wieder auch mit dynamischen Dribblings ins Mittelfeld. Ein Tor verpasste er bei seinem mutigsten Vorstoß (54.) knapp. Note 2
Marcel Halstenberg: Der Leipziger Linksverteidiger kassierte in der Anfangsphase vom Bundestrainer mehrere Ermahnungen, weil er körperliche Duelle gegen Robert Pereyra zu leicht verlor. Auch danach in der Defensive nicht immer sicher. Bei seinem Freistoß ans Lattenkreuz (36.) fehlten aber nur Zentimeter zum nächsten Länderspiel-Tor. Note 4
Niklas Süle: Der Abwehrchef musste besonders in der zweiten Hälfte einige Male in höchster Not retten, blieb ansonsten aber gewohnt stabil und größtenteils fehlerfrei. Einziger Makel: Die Abstimmung mit Nebenmann Halstenberg passte auf der für ihn ungewohnten linken Seite nicht. Note 3
Robin Koch: Der Freiburger Innenverteidiger profitierte von den vielen Ausfällen im DFB-Team und durfte gleich in der Innenverteidigung beginnen. Beim 2:1 kam er nicht an die Flanke, Alario entwischte in seinem Rücken – und traf. Unter dem Druck der Argentinier hatte er in der Schlussphase vermehrt Probleme. Note 4
Joshua Kimmich: Nachdem die deutsche Elf zehn Minuten lang kaum einmal in Ballbesitz gekommen war, setzte der Kapitän ein Zeichen – und kassierte für ein zu hartes Einsteigen im Mittelfeld die Gelbe Karte. Doch sein Einsatz wirkte, wenig später fielen die ersten beiden Treffer und das DFB-Team war viel besser im Spiel. Kimmich war auch darüber hinaus der Anführer mit vielen Balleroberungen und starken Pässen. Note 2
Kai Havertz (bis 83.): Das 2:0 aus kurzer Distanz war das erste Länderspiel-Tor für das Supertalent von Bayer Leverkusen. Ansonsten unglaublich ballsicher auch unter Druck und mit vielen guten Ideen im Angriff. Eine überzeugende Bewerbung für mehr Einsatzzeit. Note 2
Julian Brandt (bis 66.): Vor heimischer Kulisse war der BVB-Profi an vielen Kontersituationen beteiligt, wie so oft blieb er den entscheidenden Pass oder gar ein Tor aber schuldig. Stattdessen schlichen sich für einen Spieler mit seinem Talent noch zu häufig Fehler ein. So kommt er vom Status als Talent noch nicht weg. Note 4
Luca Waldschmidt: Der Freiburg-Stürmer deutete in seinem ersten Länderspiel eine seiner Stärken an – nämlich dann, wenn er sich die Bälle tief im Mittelfeld abholte und dann von dort aus das deutsche Spiel beschleunigte. Seine zweite Stärke, den Abschluss, konnte er beim Debüt allerdings noch nicht ausspielen. Note 4
Serge Gnabry (bis 71.): Der vielleicht aktuell auffälligste deutsche Spieler bestätigte seine atemberaubende Form mit dem Tor zum 1:0 und der Vorlage zum 2:0. Seine ständigen Läufe hinter die Abwehrkette bekam Argentinien lange Zeit nicht gestoppt. Note 1
Nadiem Amiri: Nadiem Amiri: Startete mit Mut und einem starken Dribbling in die Partie, an entscheidenden Szenen war er aber nicht mehr beteiligt. Note 4
Suat Serdar: Der Schalker Debütant verlor den Ball vor dem 2:2, bis dahin hatte er einen couragierten Auftritt gezeigt. Ohne Note
Sebastian Rudy: Kam kurz vor Schluss in die Partie – und blieb unauffällig. Ohne Note