Einzelkritik gegen Nordirland: Drei DFB-Spieler verdienen sich Urteil "gut"
Die deutsche Nationalelf hat sich durch Tore von Marcel Halstenberg und Serge Gnabry mit 2:0 gegen Nordirland durchgesetzt. Doch beim mühevollen Sieg in der EM-Quali konnten nicht alle DFB-Spieler überzeugen. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer: Erneut ein guter Auftritt des Kapitäns. Er musste in der schwachen ersten Halbzeit sein Team zweimal retten – und tat das bravourös. Note 2
Lukas Klostermann: Der Rechtsverteidiger blieb erneut zurückhaltender als sein Mitspieler auf dem anderen Flügel. Deshalb ist Klostermanns Seite meistens die stabilere – offensiv kam für einen Gegner wie Nordirland aber lange zu wenig. Dann leitete er das Führungstor ein und kam zu zwei Abschlüssen. Note 3
Matthias Ginter (bis 40. Minute): Der Pechvogel musste nach einem Zusammenprall gegen Ende der ersten Halbzeit mit einer Rippenprellung vom Platz. Bis dahin defensiv mit einer soliden Leistung. Wenn ihn die Nordiren unter Druck setzten, hatte er aber immer wieder Probleme im Spielaufbau. Note 4
Niklas Süle: Der neue Abwehrchef konnte gegen Nordirland seine starke Physis voll ausspielen – und blieb dabei, von gelegentlichen Ungenauigkeiten im Spielaufbau abgesehen, weitgehend souverän und fehlerfrei. Note 3
Marcel Halstenberg: Mit seinem starken Tor eröffnete er die zweite Halbzeit und brachte dem DFB-Team die erlösende Führung. Auch danach sehr aktiv im Spiel nach vorne. Einziges Manko: Defensiv stand Halstenberg nicht immer sicher, den Nordiren gelangen einige gute Angriffe über seine Seite. Note 2
Joshua Kimmich: Auch der Mittelfeld-Abräumer litt anfangs unter dem nordirischen Pressing. Im Spiel nach vorne leistete er sich ungewohnte Fehlpässe, defensiv kam er erst mit zunehmender Spielzeit besser in die Zweikämpfe. Gewann dann aber wie die gesamte Mannschaft an Souveränität. Note 3
Toni Kroos: Der Real-Star eröffnete die Partie mit einem schlimmen Fehlpass in der 6. Minute, der den Nordiren fast die frühe Führung ermöglicht hätte. Im weiteren Spielverlauf mit enorm vielen Ballkontakten, die er aber nur vereinzelt für Raumgewinne nutzen konnte. Note 4
Timo Werner (bis 68.): Der Leipziger erarbeitete sich zwar mehrere gute Chancen, die beste Gelegenheit vergab er kurz vor der Pause aus kurzer Distanz. Nutzen konnte er aber erneut keinen seiner fünf Abschlüsse. Note 4
Julian Brandt: Ein Auftritt mit Licht und Schatten. Der BVB-Profi brachte mehr Beweglichkeit und Kombinationsstärke ins Mittelfeld. Gegen die körperlich robusten Nordiren konnte er sich aber auch einige Male nicht durchsetzen. Note 3
Marco Reus (bis 85. Minute): Der BVB-Star kam dreimal selbst zum Abschluss und legte seinen Mitspielern drei Chancen auf. Das klingt gut. Aber: Richtig gefährlich wurde es dabei nie. Reus kann deutlich mehr, als er in diesem Spiel gezeigt hat. Note 4
Serge Gnabry: Zunächst unauffälliger als zuletzt im DFB-Trikot – dann aber mit einer starken zweiten Hälfte und dem Tor in der Nachspielzeit. Sein neunter Treffer im zehnten Länderspiel. Und ein weiterer Beweis, warum Gnabry in der Offensive derzeit unumstrittener Stammspieler ist. Note 2
Jonathan Tah (ab 40.): Musste sofort nach seiner Einwechslung auf der Linie retten. Danach schien sein Eigentor im Spiel zuvor gegen die Niederlande vergessen. Eine souveräne Leistung. Note 3
Kai Havertz (ab 68.): Der Leverkusener spielte zwar wieder einige ungenaue Pässe, deutete sein riesiges Potenzial aber diesmal deutlich an. Scheiterte erst ganz knapp per Kopf (69.) – und bereitete dann das 2:0 vor. Ohne Note
Emre Can (ab 85.): Kam spät ins Spiel, um den Sieg zu sichern. Ohne Note