Das Zeugnis der DFB-Stars für die Saison 2018/19
Manuel Neuer (neun Einsätze): Nach einer auch im Nationalteam wackligen Hinrunde hat sich Neuer wieder stabilisiert, unter anderem den wichtigen 3:2-Sieg in Amsterdam gegen die Niederlande festgehalten – und ist als Nummer eins wieder unumstritten. Note 3
Niklas Süle (acht Einsätze): Nicht nur beim FC Bayern, auch in der Nationalelf hat er sich als stärkster Innenverteidiger etabliert. Note 2
Matthias Ginter (acht Einsätze): Seit Jahren ist er fester Bestandteil des DFB-Teams, doch erst das WM-Debakel hat ihn in die Stammelf gespült. Seitdem grundsolide. Note 3
Nico Schulz (acht Einsätze, zwei Tore): Einer der großen Gewinner. Vor allem offensiv ist der Neu-Dortmunder der überzeugendste deutsche Linksverteidiger seit langer Zeit. Note 2
Thilo Kehrer (sieben Einsätze): Hat sich nach der WM einen Stammplatz als Rechtsverteidiger erkämpft, auf höchstem Niveau war ihm die mangelnde Erfahrung aber noch anzumerken. Note 3
Antonio Rüdiger (fünf Einsätze): Der Chelsea-Verteidiger wirkt nach dem Umbruch auch in der Nationalelf deutlich stabiler und selbstsicherer. Verletzungen verhinderten weitere Einsätze. Note 3
Mats Hummels (vier Einsätze): Machte als zentraler Innenverteidiger in einer Fünferkette einige ordentliche Spiele in der Nations League. Nach dem Abstieg wurde er trotzdem aussortiert. Note 4
Jérome Boateng (drei Einsätze): Der Noch-Münchner wurde im Herbst von Löw nicht mehr nominiert, dann ganz aussortiert. Bei aller Qualität im Spielaufbau waren die defensiven Defizite in den Partien der Nations League zu groß. Note 5
Jonathan Tah (drei Einsätze): Gilt seit Jahren als Abwehr-Star der Zukunft – und dabei bleibt es vorerst. Auch ihm fehlt noch spürbar Erfahrung auf höchstem Niveau. Note 4
Joshua Kimmich (zehn Einsätze): Kimmich absolvierte als einziger alle Länderspiele der Saison – und zwar auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld. Seine Zweikampfstärke und Übersicht tut dem DFB-Team dort gut, sein Offensivdrang als Rechtsverteidiger wurde aber vereinzelt vermisst. Note 2
Toni Kroos (sechs Einsätze, ein Tor): Mit seinem Klub Real Madrid steckt er in der Krise – und konnte sich davon auch im Nationalteam nicht immer befreien. Kroos spielte nie schlecht, kann aber deutlich mehr als er diese Saison im DFB-Trikot gezeigt hat. Note 4
Leon Goretzka (sieben Einsätze, zwei Tore): Goretzka formulierte forsch den Anspruch, künftig eine Führungsrolle zu übernehmen – und untermauerte diesen immer wieder mit guten Leistungen. Einziges Problem: Eine feste Stammposition gibt es in Löws Systemen bislang nicht für ihn. Note 3
Ilkay Gündogan (sechs Einsätze, ein Tor): Nach der Debatte um sein Erdogan-Foto erlebte Gündogan auch sportlich furchtbare Monate im DFB-Team. Erst ab dem Test gegen Serbien im März wirkte er zum ersten Mal so richtig befreit und deutete seine riesige Qualität an. Davon muss jetzt mehr kommen. Note 3
Julian Draxler (fünf Einsätze): Schon bei der WM wollte er (vergeblich) Stammspieler sein, nach dem Umbruch im Winter erst recht. Doch auch das ist ihm nicht gelungen, weil er entweder verletzt fehlte oder unglücklich agierte. Note 4
Kai Havertz (drei Einsätze): Das Leverkusener Top-Talent verzauberte gleich bei seinen ersten Auftritten die deutschen Fans, sitzt in Pflichtspielen aber dennoch meist nur auf der Bank. Seine Zeit wird noch kommen. Note 3
Leroy Sané (neun Einsätze, fünf Tore): Auch ein großer Gewinner des Umbruchs. Der City-Star wirkt wie verwandelt im DFB-Team, arbeitet auch mit nach hinten und ist im Angriff der Top-Torschütze. Note 2
Timo Werner (acht Einsätze, zwei Tore): Im Nationaltrikot wirkte Werner häufig zu hektisch und verlor seinen Stammplatz im Sturm zuletzt sogar. Er muss sich nächste Saison neu beweisen – dann vielleicht als Bayern-Spieler? Note 4
Marco Reus (sieben Einsätze, drei Tore): Wenn er fit ist, ist er der neue Anführer in der Offensive – doch kleinere Blessuren verhinderten auch in dieser Saison noch mehr Auftritte. Note 3
Serge Gnabry (sechs Einsätze, vier Tore): Er war in der Nations League mit seiner unbekümmerten Art der erste Lichtblick bei Absteiger Deutschland – und ist jetzt in der Offensive zu Recht gesetzt. Note 1
Thomas Müller (sechs Einsätze): Der Münchner wirkte auch nach der WM wie ein Fremdkörper in der Nationalelf, wurde dann aussortiert. Note 5
Julian Brandt (sechs Einsätze, ein Tor): Der BVB-Neuzugang deutet sein riesiges Potenzial zwar immer wieder an – über die Jokerrolle kommt er aber noch nicht hinaus. Er kann bewiesenermaßen noch mehr, als er beim DFB zeigt. Note 4