Deutschland gegen Russland: Die Einzelkritik
Manuel Neuer: Der Kapitän blieb weitgehend beschäftigungslos, in den wenigen Aktionen war ihm die Verunsicherung nach einigen unglücklichen Szenen beim FC Bayern aber anzumerken. Pässe und Abschläge gelingen ihm derzeit nicht so präzise wie zu besten Zeiten. Auch sein wildes Herauslaufen (84.) wirkte nicht souverän. Entscheidend waren diese Kleinigkeiten aber nicht. Note 3
Matthias Ginter: Nach einigen kleinen Fehlpässen zu Beginn fand Ginter schnell zu seiner gewohnten Souveränität. Verteidigte anschließend ohne Fehler. Note 2-
Antonio Rüdiger (bis 60.): Ein paar kleine Wackler - wie beispielsweise in der 18. Minute, als er im eigenen Strafraum zum Flugkopfball ansetzte und vorbeiflog. Meistens aber solide und zweikampfstark. Mit seiner Kopfball-Verlängerung vor dem 2:0 konnte er sogar eine seltene Torvorlage sammeln. Note 3
Niklas Süle: Durfte nach einer Ecke unbedrängt zum 2:0 einschießen. Ansonsten war er als zentraler Spieler in der Abwehrkette nur selten wirklich gefordert. Dafür überzeugte er immer wieder mit guter Spieleröffnung. Note 2
Jonas Hector (bis 65.): Der Kölner Linksverteidiger spielte unauffällig und fehlerfrei auf der linken Seite. Der solide Auftritt endete nach einem bösen Foul seines Gegenspielers Erokhin mit einer Auswechslung. Hector verletzte sich dabei aber laut einer ersten Einschätzung nicht schlimmer. Note 3
Thilo Kehrer: Der Paris-Profi begann auf der rechten Seite ganz stark. Nur logisch, dass er das 1:0 mit einem klugen Pass einleitete. In Führung ließ er es dann etwas ruhiger angehen und blieb defensiv fehlerfrei. Note 2
Joshua Kimmich: Der neue Abräumer der Nationalelf beging zwar keine gravierenden Fehler, konnte aber auch nicht so glänzen wie bei seinen vorherigen Spielen auf der neuen Position. Das lag aber auch daran, dass es kaum russische Angriffe zum abräumen gab. Note 3
Serge Gnabry (bis 73.): Der wichtigste Mann in der Offensive knüpfte an seine starken Leistungen beim FC Bayern an – nicht nur wegen seiner Vorlage zum 1:0 und dem Treffer zum 3:0. Auch wenn Gnabry nicht selbst am Ball war, schuf er mit seinen Sprints in die Tiefe immer wieder Räume für seine Mitspieler. Note 1
Leroy Sané (bis 77.): Erzielte in der 8. Minute endlich sein erstes Tor in einem Länderspiel. Auch danach mit einigen guten Einzelaktionen – und engagiert in den Zweikämpfen. Insgesamt einer seiner besseren Auftritte im DFB-Trikot. Note 2
Timo Werner (bis 65.): In der Anfangsphase mit einigen guten Aktionen. Vor heimischer Kulisse in Leipzig tauchte der RB-Stürmer gefährlich hinter der gegnerischen Abwehrkette auf. Aber: Der letzte entscheidende Pass oder Abschluss will ihm in Länderspielen aktuell nicht gelingen. Seine Durststrecke geht weiter. Note 3-
Kai Havertz (bis 65.): Der 19 Jahre alte Leverkusener bot seinen Nebenleuten die Anspielstation im offensiven Mittelfeld, die seit dem Rücktritt von Mesut Özil gefehlt hatte. Er verknüpfte Abwehr und Angriff mit klugen Pässen – und legte Gnabry dann auch noch direkt das 3:0 auf. Note 2
Julian Brandt (ab 65.): Löws Top-Joker brachte ein wenig neuen Schwung in die schon entschiedene Partie. Einige gute Chancen vergab er aber mit ungenauen Pässen (76. und 90.). Note 3
Jonathan Tah (ab 60.): Der Innenverteidiger war nach seiner Einwechslung aufmerksam und sofort im Spiel. Große Gefahr strahlten die Russen aber ohnehin nicht aus. Note 3
Sebastian Rudy (ab 65.): Der Schalker war sofort als Ballmagnet im Mittelfeld unterwegs und spielte viele Pässe. Chancen kamen dabei aber nicht mehr heraus. Note 3
Nico Schulz (ab 70.), Thomas Müller (ab 73.) und Leon Goretzka (77.): Aus dem anfangs munteren Testspiel war bei ihrer Einwechslung längst ein völlig bedeutungsloser Trainingskick geworden. Daran konnten auch Schulz, Müller und Goretzka nichts mehr ändern. Ohne Note