Sieg gegen Italien Bestnote für zwei DFB-Stars – ein anderer bekommt die Fünf

2:1 im Klassiker gegen Italien: Deutschland feiert einen gelungenen Einstand ins Länderspieljahr. Beim Sieg in Mailand können zwei Nationalspieler besonders glänzen – und einer bewies, dass er "Comeback" kann. Die Einzelkritik.

Oliver Baumann: Julian Nagelsmann wird seine Entscheidung zu Gunsten Baumanns nicht bereut haben. Beim 0:1 war der Hoffenheimer chancenlos, in der 30. Minute bei Tonalis Schuss hellwach. Rettete mit starken Paraden gegen Kean (32.) und Raspadori (67.). Wurde dafür mit "Olli Baumann"-Rufen aus dem deutschen Fanblock belohnt. Auch als Italiens Ecke fast zu einem Kleindienst-Eigentor führte, war er zur Stelle (78.) Note 1

David Raum (bis 46.): Der Leipziger zeigte eine eher enttäuschende Leistung. Ließ sich beim 0:1 viel zu leicht überlaufen und erzeugte nach vorn nur selten Gefahr. Seine Standards blieben auch eher unpräzise. Note 5

Antonio Rüdiger: Ging hochmotiviert und emotional ins Spiel. Legte sich immer wieder mit Gegnern an, sei es Donnarumma oder Tonali. Verteidigte zudem sehr offensiv, ging immer wieder weit nach vorn, besonders auffällig war sein Ausflug in den gegnerischen Strafraum kurz nach der Pause. Gegen ihn kam Kean selten durch. Note 3

Jonathan Tah: Ein durchwachsener Abend für den Leverkusener. Statt den Ball ins Toraus zu klären, spielte Tah den Ball vor dem 1:0 der Italiener in die Mitte und legte so das Tor unfreiwillig auf. Hob zudem bei Keans Topchance das Abseits auf (32.). War in der zweiten Hälfte dann aber stabiler und verlässlich im Passspiel. Note 4

Joshua Kimmich: In einem eher unauffälligen deutschen Team der beste Feldspieler der ersten Hälfte. Im zweiten Durchgang dann mit einer perfekten Hereingabe auf Kleindienst zum 1:1-Ausgleich. Auch seine Flanke auf Goretzka (69.) war stark. Die Ecke zum Führungstor kam auch von ihm. Der Kapitän ging auch mit Leistung vorneweg und war der beste deutsche Feldspieler. Note 1

Pascal Groß (bis 90.): Der Dortmunder leistete sich einige ungewohnte Fehlpässe. Der in der 17. Minute führte fast zu einer gefährlichen Chance der Italiener. Ein sonst eher unauffälliges Spiel des defensiven Mittelfeldmanns. Note 4

Leon Goretzka: Der Mann kann Comeback. Ein guter Auftritt des Münchners, der im Mittelfeld immer wieder als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive auftrat. Strahlte zudem viel Gefahr aus. Hatte in der 20. Minute den ersten deutschen Abschluss und köpfte in der 69. Minute fast das 2:1-Führungstor. Das machte er dann in der 76. Minute besser. Note 2

Jamal Musiala: In Abwesenheit von Florian Wirtz und Kai Havertz blieb viel Spielerisches an ihm hängen, doch dem Münchner stand permanent ein Gegner auf dem Fuß. Italiens Innenverteidiger Bastoni folgte Musiala teilweise bis tief in die deutsche Hälfte. Hatte es so schwer, viele Chancen zu kreieren. Machte dennoch ein ordentliches Spiel. Note 3

Nadiem Amiri (bis 66.): Der Rückkehrer begann in der Rolle von Florian Wirtz neben Jamal Musiala im offensiven Zentrum. Doch Amiri fremdelte etwas, blieb relativ blass. Hatte nach einer guten halben Stunde nur 15 Ballkontakte und blieb bis auf seinen gefährlichen Freistoß kurz vor der Pause ungefährlich, leistete sich aber auch keinen groben Schnitzer. Note 4

Leroy Sané (bis 82.): In der Anfangsphase der beste deutsche Spieler, startete immer wieder gut in die Tiefe und öffnete so einige Räume. Im Anschluss aber etwas unauffälliger. Machte nach der Pause wieder Betrieb, wenn auch ohne Erfolg. Note 3

Jonathan Burkardt (bis 46.): Bekam im Sturm den Vorzug vor Kleindienst. Kam selten in die Tiefe, bei Flanken war er gegen die größer gewachsenen Innenverteidiger Italiens chancenlos. Beendete das Spiel nach einer Hälfte mit zehn Ballkontakten. Note 4

Nico Schlotterbeck (ab 46.): Kam für Raum in die Partie und stabilisierte die linke Abwehrseite, schaltete sich auch hier und da in das Offensivspiel ein. Eine ordentliche Leistung. Note 3

Tim Kleindienst (ab 46.): War sofort zur Stelle und köpfte zum wichtigen Ausgleich ein. Hatte es in den Folgeminuten aber auch ziemlich schwer mit den cleveren italienischen Verteidigern, konnte daher offensiv nicht mehr viel Gefahr erzeugen. Dafür aber defensiv bei seinem Fast-Eigentor in der Schlussviertelstunde. Note 3

Jamie Leweling (ab 66.): Ein recht unauffälliger Auftritt des Stuttgarters, der sein Tempo selten einbrachte und teilweise Konter eher verschleppte. Note 4

Karim Adeyemi (ab 82.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note

Robert Andrich (ab 90.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note