Deutschland in der Einzelkritik Ein Nationalspieler sieht die Bestnote – ein anderer die Fünf
Gegen Ungarn muss Deutschland einen späten Ausgleich hinnehmen. Insgesamt zeigt das Team eine mittelmäßige Leistung, kann sich einzeln aber auszeichnen. Die Einzelkritik.
Alexander Nübel: Der beste Deutsche am Dienstag stand im Tor. Rettete die DFB-Auswahl mit einer Glanztat in der zweiten Hälfte (67. Minute ) und zeichnete sich auch mit kleineren Paraden (24. und 39.) auf. Dazu suchte er bei abgefangenen Bällen schnell den Weg nach vorn (68.). An der starken Leistung änderte auch der verwandelte Strafstoß der Ungarn am Ende nichts. Note 1
Benjamin Henrichs: War in einer schwachen ersten Hälfte der beste deutsche Feldspieler mit wichtigen Balleroberungen (6.) und dynamischen Sprints nach vorne. Auch im zweiten Durchgang auf der rechten Seite immer wieder aufmerksam in der Defensivarbeit (56.). Eine gute Leistung. Note 2
Nico Schlotterbeck: Seine Stärken in der Spieleröffnung konnte er in einer zunächst harmlosen deutschen Offensive nur selten zeigen. Gute Balleroberung vor Gnabrys Torchance (53.). Sein Kopfball wurde zur indirekten Vorlage für das einzige Tor des Spiels (76.). Note 2
Robin Koch: Ein solider Auftritt des Frankfurters, der aber teilweise Lücken beim riskanten Defensivspiel der Nationalelf offenbarte. Im Passspiel aber zuverlässig (95 Prozent Passquote). Den Elfmeter verursache er ohne Absicht. Note 3
Joshua Kimmich (bis 46.): An die Leistung vom Samstag konnte der Kapitän nur bedingt anknüpfen. Für eine seiner präzisen Flanken fehlte in der Abwesenheit von Tim Kleindienst und Kopfballungeheuer Musiala ein Abnehmer. Defensiv bis auf einen Wackler gegen Nagy (39.) aber verlässlich. Note 3
Robert Andrich: Mal extrem aufmerksam (72.) bei ungarischen Kontern, mal überraschend fahrlässig in der Ballbehandlung (67.). Die herausragende Leistung gegen Bosnien-Herzegowina konnte er nicht wiederholen, war dafür auch offensiv zu blass. Note 3
Felix Nmecha: Leistete sich direkt zum Start einen gefährlichen Fehlpass (1.). Konnte auch in einer oft unkreativen deutschen Mannschaft zunächst mit dem Ball wenig Impulse setzen. Seine physische Präsenz tat gegen den Ball aber gegen die aggressiven Ungarn gut. Beim deutschen Tor hellwach. Note 3
Chris Führich: Ein enttäuschender Auftritt des Flügelspielers. Der Stuttgarter blieb weitestgehend blass, war in der Entscheidungsfindung fehlerhaft und im Passspiel zu ungenau. Note 5
Julian Brandt: Der Dortmunder Rückkehrer konnte seine Chance nicht nutzen. Auf das gute Zusammenspiel mit Gnabry bei Deutschlands erstem Abschluss (12.) folgten Fehlpässe (wie in der 19.) und Ballverluste (wie in der 24.), die gefährlich wurden. Sein gutes Raumgefühl ermöglichte ihm oft gute Aktionen, doch nur selten konnte er diese nutzen. Die gute Konterchance kurz nach der Pause endete auch mit einem Fehlpass von ihm (48.). Note 4
Leroy Sané (bis 80.): War zu Beginn sofort präsent, riss das Spiel in den ersten Minuten an sich. Mit zunehmender Zeit wurde er aber ungefährlicher und konnte seine Dynamik nur noch selten zeigen. Note 3
Serge Gnabry (bis 61.): Musste auf ungewohnter Position im Sturmzentrum ran und fühlte sich dort auch sichtbar unwohl. Bereitete Gosens‘ Chance technisch stark vor, bei eigenen Abschlüssen aber oft glücklos. Note 4
Robin Gosens (ab 46.): War nach seiner Einwechslung gleich zur Stelle (47.) Kam früh zu einer guten Chance (50.), blieb sonst aber unauffällig. Note 3
Jamal Musiala (ab 61.): Seine Dribblings, sein Aufdrehen und seine Dynamik belebte die deutsche Offensive, aber wirklich knacken konnte er den ungarischen Defensivriegel auch nicht. Note 3
Florian Wirtz (ab 61.): War ähnlich wie Musiala ein belebendes Element im deutschen Team. Holte sich aber leider eine Gelbsperre ab, ist im Viertelfinale nicht dabei. Note 3
Kai Havertz (ab 61.): Erzielte fast die deutsche Führung, traf aber nur den Pfosten. Ein insgesamt ordentlicher Auftritt als Joker. Note 3
Tim Kleindienst (ab 80.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note