Nationalelf in der Einzelkritik Drei Joker bringen die Wende – ein DFB-Star scheitert am Rasen
Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt das Prestigeduell mit den Niederlanden. Dabei zeigen sich die Einwechselspieler von ihrer besten Seite. Die Einzelkritik.
Marc-André ter Stegen: Beim Gegentor reagierte er etwas spät, bei Malens Torchance präsentierte er sich wacklig (19. Minute). In der Folge aber etwas sicherer und bei der besten niederländischen Chance im zweiten Durchgang ruhig (61.). Note 4
Joshua Kimmich: Hatte defensiv weniger zu tun als gegen Frankreich und Mbappé, war dadurch offensiv etwas präsenter. Spielte mehrfach lange Bälle in die Spitze, die zum Teil ankamen und zum Teil knapp verpasst wurden (57.). Tauchte im zweiten Durchgang aber etwas ab. Note 3
Antonio Rüdiger: Der Abwehrchef ging sowohl gegen als auch mit dem Ball voran. Schöner Diagonalball auf Wirtz (10.). Rettete bei einer niederländischen Hereingabe und rüttelte seine etwas unaufmerksamen Teamkollegen wach (49.). Konnte Memphis Depay aber in der ein oder anderen Aktion nicht stoppen. Note 2
Jonathan Tah: Rüdigers Nebenmann war mit dem Ball am Fuß unauffälliger und konnte das 0:1 nach Mittelstädts ungenauem Pass nicht mehr verhindern. Sonst aber mit einer soliden Defensivleistung. Note 3
Maximilian Mittelstädt: Erlebte eine turbulente Anfangsphase. Sein Fehlpass führte zum frühen Rückstand, sein Traumtor zum Ausgleich. Auch im zweiten Durchgang flog ihm fast ein etwas zu kurzer Pass um die Ohren (61.), bevor er dann fast die 2:1-Führung erzielte (65.). Insgesamt absolut in Ordnung. Note 3
Robert Andrich: Der kampfbetonte Sechser machte wieder das, wofür er da war. Er gewann seine Zweikämpfe (80 Prozent), nahm seinen Gegnern einige Bälle ab und arbeitete Toni Kroos und Co. zu. Ein solider Auftritt. Note 3
Toni Kroos: Der Mittelfeldchef dirigierte wieder gewohnt ballsicher und setzte seine Vorderleute mit präzisen Pässen in Szene. Die Ecke zum 2:1 war der Höhepunkt einer guten Leistung. Note 2
İlkay Gündoğan (bis 59.): War zunächst auffälliger als gegen Frankreich. Kam in der 18. Minute zu einer richtig guten Chance, die er jedoch vergab. War eine Viertelstunde später sehr aufmerksam bei einem defensiven Standard, als er eine Kopfball-Hereingabe von de Ligt gerade so klärte. In der zweiten Hälfte musste er als Vorsichtsmaßnahme früh runter. Note 3
Jamal Musiala: Es war nicht der Tag des Jamal Musiala. Immer wieder verdribbelte er sich oder rutschte auf dem seifigen Rasen aus, verlor so zu viele Bälle. Kurz vor Schluss lieferte er noch eine Slapstick-Einlage nach tollem Müller-Pass (81.) Sein toller Steckpass auf Gündoğan soll aber nicht unerwähnt bleiben (18.). Mit einem anderen Rasen wäre das womöglich eine Topleistung geworden. Note 4
Florian Wirtz: Dem dritten "Zauberer" gelang etwas mehr als seinen beiden Kreativ-Teamkollegen. An seine Leistung aus dem Frankreich-Spiel konnte er aber nicht anknüpfen. Note 3
Kai Havertz: Der Stürmer vom FC Arsenal begann gut, war immer wieder Teil der gelungenen Passstafetten und bot sich mehrfach mit guten Tiefenläufen an. Als das Spiel der DFB-Elf zwischen der 30. und 60. Minute etwas einschlief, hing auch Havertz in der Luft. Note 3
Pascal Groß (ab 59.): Der Mittelfeldmann von Brighton blieb ziemlich unauffällig nach seiner Einwechslung, leistete sich aber auch kaum Fehler. Note 3
Chris Führich (ab 59.): Der Joker vom VfB Stuttgart belebte das eingeschlafene deutsche Spiel mit seinen mutigen Tempodribblings und gefährlichen Pässen. Ein starker Auftritt des Flügelspielers. Note 2
Thomas Müller (ab 73.): Der Routinier des FC Bayern brachte mit seinen Aktionen die Offensivgefahr über das Zentrum zurück. So ist Müller auch bei der EM der Super-Joker. Note 2
Niclas Füllkrug (ab 73.): Der Stürmer des BVB stand da, wo er zu stehen hatte. Sein Kopfball besorgte den wichtigen Sieg. Note 2
Benjamin Henrichs (ab 79.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note
David Raum (ab 79,): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note