Einzelkritik gegen England Eine 1 und eine 5: Licht und Schatten bei DFB-Elf
Am Ende stand ein 3:3, aus dem die DFB-Elf wohl auch nicht so richtig schlau wird. Während der Schlussmann brillierte, enttäuschte ein Gladbacher auf ganzer Linie. Die Einzelkritik
Marc-André ter Stegen: Bewahrte seine Mannschaft mit einer sensationellen Parade vor dem Rückstand (25. Minute). Mit unsauberem Zuspiel auf Kehrer (41.), blieb kurz darauf ruhig gegen Sterling (44.). Bei allen drei Gegentreffern machtlos. Rettete gegen Saka mit einer Fabelparade das Remis (90.). Note 1
David Raum (bis 68. Minute): Durfte trotz seiner schwachen Leistung gegen Ungarn erneut in der Startelf ran. Starker Ballgewinn gegen Reece James (23. Minute), der zu einem aussichtsreichen Konter führte. Seine sonst gefürchteten Flanken verpufften aber im Nichts. Auch im zweiten Durchgang kein gewinnbringender Faktor im Spiel nach vorne. Für ihn kam Gosens. Note 4
Nico Schlotterbeck: Erstmals auffällig mit einem unsauberen Pass ins Aus (7.). Versuchte sich immer wieder ins Offensivspiel einzuschalten, konnte seine Qualitäten im Spielaufbau aber nur bedingt entfalten. Klärte in höchster Not zur Ecke (65.). Verursachte aber den Elfmeter, der zum 2:3 führte (82.). Note 4
Niklas Süle: Sah bei Sterlings 100-prozentiger Torchance etwas hüftsteif (25.) aus, der Fehler wurde aber vorher gemacht. Mit der ein oder anderen Rettungsaktion im Abwehrverbund. Immer mal wieder im Glück, dass England seine Konter zu unsauber zu Ende spielte. Wagte sich im zweiten Durchgang auch mal mit nach vorne (60.). Zu passiv bei den Gegentreffern. Note 4
Thilo Kehrer: Sollte als rechter Verteidiger für mehr Stabilität sorgen als Hofmann gegen Ungarn. Ließ sich einmal zu einfach überspielen, was zur ersten Topchance Englands führte (25.). Glück, dass sein Fehlpass am eigenen Sechzehner unbestraft blieb (42.). Unglücklich beim 1:2 (72.). Mit Luft nach oben. Note 4
Ilkay Gündogan: Begann die Partie mit einem schlampigen Pass auf Musiala (2.). Wichtig sein Block gegen Sterling (10.), der eine mögliche große Torchance verhinderte. Mit dem ersten Abschluss fürs DFB-Team, zeigte sich zudem immer anspielbereit und als kluger Ballverteiler. Belohnte sich mit dem Treffer vom Punkt zum 1:0 (53.) für eine ordentliche Leistung. Note 2.
Joshua Kimmich: Hatte auf dem Rasen wie auch andere Akteure mit dem Stand zu kämpfen, rutschte in der Anfangsphase immer wieder aus. Neben Gündogan der deutsche Spieler mit den meisten Ballaktionen der ersten Halbzeit (59). Versuchte es auch mal aus der zweiten Reihe (45.+2). Schaffte es nicht, dem deutschen Team Stabilität zu verleihen. Note 4
Leroy Sané (bis 68.): Erzwang mit seinem Anlaufen die erste deutsche Torchance (11.), sein Freistoß aus aussichtsreicher Situation verpuffte (17.). Nach vorne glücklos in seinen Aktionen, gut im Anlaufen gegen den Ball. Wie fast alle mit Steigerungspotenzial. Note 4
Jamal Musiala (bis 79.): Sorgte in den Anfangsminuten für viel Wirbel im zentralen offensiven Mittelfeld, ohne dabei aber zwingende Chancen zu kreieren. Wanderte im zweiten Durchgang auf die rechte Offensivseite und holte dort geschickt den Elfmeter raus (52.). Musste dann für Müller Platz machen (79.). Note 3
Jonas Hofmann (bis 45.): Blieb auf der rechten Außenbahn blass. Erstmals offensiv in Aktion, als er Kehrer mit einem geschickten Steckpass auf die Reise schickte (31.). Verschleppte sonst immer wieder das Tempo. Nach einer enttäuschenden Leistung zur Pause raus. Note 5
Kai Havertz (bis 90.+1): Der Chelsea-Angreifer agierte anstelle von Timo Werner im Sturmzentrum. Dort weitestgehend auf sich allein gestellt (21 Ballkontakte in Durchgang eins) und ohne einen einzigen Torabschluss. Nach der Pause etwas defensiver und mit mehr Bindung zum Spiel. Traumtor zum 2:0, stand später goldrichtig und schnürte den Doppelpack. Gelungener Ausflug in seine Wahlheimat London. Note 2
Timo Werner (ab 45.): Sollte das deutsche Angriffsspiel beleben, knüpfte aber dort an, wo er gegen Ungarn aufgehört hatte: bei schlechten Ballannahmen und schwachen Abschlüssen. Immerhin: Zeigte einige gute Laufwege und bereitete Havertz‘ Treffer zum 2:0 klug und mit Übersicht vor. Note 4
Robin Gosens (ab 68.): Beim englischen Anschlusstreffer zu weit aufgerückt. Wenig Input nach vorne. Konnte sich in der knappen halben Stunde nicht für einen Stammplatz empfehlen. Note 4
Serge Gnabry (ab 68.): Sein unangenehmer Aufsetzer war der Wegbereiter zu Havertz‘ 3:3. Couragierterer Auftritt als noch am Freitag. Note 3
Thomas Müller (ab 79.): Durfte nach seinem Fehlschuss beim EM-Aus vergangenes Jahr zumindest für 15 Minuten nochmal ran. Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note
Armel Bella-Kotchap (ab 90.+1): Feierte sein Debüt bei der A-Nationalmannschaft. Ohne Note