Deutsche Legionäre in der italienischen Liga
Horst Szymaniak wechselt 1961 als erster deutscher Nationalspieler in die Serie A. Für seinen Transfer vom Karlsruher SC zum CC Catania erhält der Offensivspieler stolze 100.000 DM. Nach seinem einjährigen Engagement läuft Szymaniak auch für Inter Mailand und den FC Varese auf.
Der Nächste in der Serie A ist Nationalspieler Albert Brülls (re.), der 1962 zum FC Modena wechselt und später auch für Brescia Calcio aufläuft. Mit Brescia trifft er so auch auf Jürgen Schütz, den ehemaligen Sturmpartner von Timo Konietzka in Dortmund. Schütz und Brülls spielen in der Saison 1967/68 sogar zusammen für Brescia.
Mit der deutschen Nationalmannschaft nimmt Karl-Heinz Schnellinger an vier Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966, 1970) teil, der Titel bleibt immer aber verwehrt. In Italien ist der Abwehrspieler deutlich erfolgreicher: Mit dem AC Mailand gewinnt er die Coppa Italia, den Scudetto und den Europapokal der Pokalsieger. Zudem steht Schnellinger beim AC Mantova und dem AS Rom unter Vertrag.
Auch Helmut Haller wagt das Abenteuer Italien. Für ein Handgeld von 300.000 DM wechselt der Stürmer 1962 vom FC Augsburg zum FC Bologna und wird prompt italienischer Meister. Auch mit Juventus Turin (1972 und 1973) gewinnt er den Scudetto.
Für die bis dato zweithöchste Ablösesumme weltweit wechselt Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München zu Inter Mailand. Der Traditionsklub blättert sagenhafte elf Millionen Mark Ablöse für den Stürmer hin. Nur der Wechsel von Diego Maradona vom FC Barcelona zum SSC Neapel (24 Millionen Mark) toppt diesen Transfer.
Hans-Peter Briegel (re.) wechselte 1984 vom 1. FC Kaiserslautern zu Hellas Verona. Bereits ein Jahr später holte die "Walz' aus der Pfalz" sensationell den Meistertitel mit seinem Klub.
Inter Mailand zahlt dem FC Bayern München in der Saison 1988/89 über acht Millionen DM Ablöse und sichert sich so die Dienste von Lothar Matthäus. Der Mittelfeldspieler reift unter Giovanni Trapattoni endgültig zum Superstar. Bereits in seiner ersten Spielzeit führt Matthäus die Lombarden zur Meisterschaft.
Auch Hansi Müller ist für Inter Mailand aktiv. Der Mittelfeldspieler erzielt in 48 Spielen 9 Tore, bevor er zu Calcio Como wechselt.
Auch Thomas Berthold (li.) und Jürgen Klinsmann brillieren in Italien. Berthold spielt von 1989 bis 91 für den AS Rom, Klinsmann steht von 1989 bis 92 bei Inter Mailand unter Vertrag. Fünf Jahre später kehrt der Stürmer erneut in die Serie A zurück und geht für ein halbes Jahr für Sampdoria Genua auf Torejagd.
1987 wechselt Rudi Völler vom beschaulichen Bremen in die Ewige Stadt. Auch beim AS Rom stellt er seine Torgefahr unter Beweis. In 142 Spielen trifft "Tante Käthe" stolze 44 Mal.
Matthias Sammers Gastspiel in Italien war nur ein kurzes Intermezzo. Lediglich elf Spiele (vier Tore) absolviert der Mittelfeldspieler für Inter Mailand, bevor er wieder in die Bundesliga wechselt und für Borussia Dortmund spielt.
Auch Stefan Reuter (re.) kehrt Italien schnell wieder den Rücken. Nach nur einem Jahr bei Juventus Turin wechselt der Mittelfeldspieler zu Borussia Dortmund.
Im Jahre 1990 wechselt Karl-Heinz Riedle zu Lazio Rom. 13 Millionen DM Ablöse überweisen die Italiener an Werder Bremen. Gut angelegtes Geld: "Air Riedle" erzielt in 84 Spielen 30 Treffer für den Hauptstadtklub.
Auch Thomas Doll zauberte in der Ewigen Stadt. Nach einer überragenden Saison 1990/91 beim Hamburger SV zahlte Lazio Rom satte 15 Millionen DM für den technisch versierten Mittelfeldspieler. Drei Jahre blieb Doll in Rom, bevor er zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga zurückkehrte.
Auch Andreas Brehme sammelt in Italien Auslandserfahrung. Der Außenverteidiger, der im WM-Finale gegen Argentinien den entscheidenden Treffer erzielt, ist von 1988 bis 1992 für Inter Mailand aktiv.
Thomas "Icke" Häßler stellt sein Können gleich für zwei italienischen Mannschaften unter Beweis: Nach einem Jahr bei Juventus Turinwechselt der quirlige Mittelfeldspieler für drei Jahre zum AS Rom.
Andreas Möller gewinnt mit Juventus Turin 1993 den UEFA-Pokal.
Jürgen Kohler spielt von 1991 bis 1995 in Italien. Neben dem UEFA-Pokal gewinnt der "Kokser" mit Juventus Turin in der Spielzeit 1994/95 auch die Meisterschaft.
Der Wechsel von Jens Lehmann vom FC Schalke 04 zum AC Mailand fällt wohl unter die Kategorie Missverständnis. Lediglich fünf Spiele absolviert der Keeper für die Rossoneri, ehe er zu Borussia Dortmund transferiert wird.
Oliver Bierhoff erzielt die Mehrzahl seiner Treffer in Italien. Für Ascoli Calcio, Udinese Calcio und den AC Mailand trifft der Stürmer in 294 Spielen insgesamt 143 Mal.
Auch Christian Ziege gelingt der Sprung zu einem italienischen Traditionsverein. Der Außenverteidiger ist zwei Jahre für den AC Mailand aktiv.
Thomas Hitzlsperger findet sein Glück in Italien hingegen nicht. Nach der Hinserie der Saison 2010/11 bei Lazio Rom flüchtet "the Hammer" auf die Insel zu West Ham United.
Auch Miroslav Klose spielt im Land der Pizza und Pasta. Der Stürmer läuft seit 2011 für Lazio Rom auf und verlängert seinen Vertrag nach der WM in Brasilien um ein weiteres Jahr.
Im Juli 2013 wechselt Mario Gomez vom FC Bayern München zum AC Florenz. Bei seinem ersten Auftritt wird er von den Fans gefeiert wie ein Popstar.