Pleite gegen Kolumbien DFB-Frauen ideenlos – eine Spielerin bekommt die 5
Gegen Kolumbien tat sich das deutsche Team lange schwer, kam zum Ausgleich – und verlor am Ende doch. Die Einzelkritik.
Merle Frohms: Lange Zeit beschäftigungslos und erst in der 28. Minute gefordert, als ein Schüsschen auf ihr Tor kullerte. Machtlos beim ersten Gegentreffer, der genau rechts oben im Winkel einschlug. Auch der Gegentreffer in der Nachspielzeit ging nicht auf ihre Kappe. Note 3
Svenja Huth: Agierte defensiver als noch beim Auftakt gegen Marokko. Hielt ihre Seite dicht, fehlte aber dann bei Angriffen, sodass das deutsche Spiel weitestgehend über links lief. Schlampiges Zweikampfverhalten, als sie leichtfertig den Ball verlor (50. Minute). Verteidigte schwach beim Gegentreffer (53.). Note 4
Kathrin Hendrich: Trieb den Ball immer wieder nach vorne, von ihren gefürchteten Seitenverlagerungen war aber wenig zu sehen – trotz insgesamt acht Pässen ins Angriffsdrittel. Klärte Sekunden vor Abpfiff wichtig gegen Ramirez. Die Wolfsburgerin konnte sich wenig vorwerfen. Beim späten 1:2 stimmte allerdings die Zuteilung nicht. Note 3
Sara Doorsoun (bis 45. Minute): Der Hegering-Ersatz mit einem ordentlichen Auftritt. Aufmerksam gegen Ramirez (19. Minute). Gutes Attackieren im Mittelfeld, bekam nach einer halben Stunde den linken Oberschenkel bandagiert. Musste zur Pause mit einer Muskelverhärtung angeschlagen raus. Note 2
Chantal Hagel: Der Rauch-Ersatz war auf links immer wieder gegen die schnellen kolumbianischen Außenspielerinnen gefordert, hatte dabei immer wieder ihre Probleme. Offensiv kaum in Erscheinung. Note 4
Lena Oberdorf: Das "Herzstück" der DFB-Frauen spielte von Beginn an seine Stärken aus. Passsicher im Ballspiel, konsequent in den Zweikämpfen und beim Vorchecking. Ihre Präsenz war gegen das harte Spiel der Kolumbianerinnen unabdingbar. Sah dann selbst für einen zu harten Einsatz die Gelbe Karte (56. Minute). Verzog kurz darauf knapp (64.). Traute sich offensiv wenig. Note 3
Sara Däbritz: Die Frankreich-Legionärin hatte zwar mehr Spielanteile als noch gegen Marokko und agierte auf der Sechs einen Tick offensiver als Nebenfrau Oberdorf. Im Spielaufbau präsentiert sie sich jedoch ideenlos. Zu passiv im Zweikampf beim Gegentor von Caicedo (53. Minute). Spielte den starken vorletzten Pass vor dem 1:1. Note 4
Jule Brand: Die Wolfsburgerin war viel mit Defensivarbeit beschäftigt. Offensiv nur wenig in Erscheinung, da der Gegner kaum Räume bot. Fand dann in der zweiten Halbzeit ein wenig besser ins Spiel, ohne aber in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. Note 4
Lina Magull (bis 67. Minute): Die 1,66 Meter große Mittelfeldspielerin bekam früh die harte Gangart der Kolumbianerinnen zu spüren (4. Minute). Hatte das 1:0 auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht (22.). Wirkt bislang bei diesem Turnier überspielt und trifft oft die falschen Entscheidungen, egal ob bei Pässen oder Laufwegen. Note 5
Klara Bühl (bis 76. Minute): Die Münchnerin fand nur schwer ins Spiel. Stark, wie sie nach Ballverlust zurück sprintete und sich die Kugel wieder eroberte (33. Minute). Manchmal einen Tick zu verspielt und ungenau (36.). Konnte ihre Stärken kaum ausspielen. Note 3
Alexandra Popp: Deutschlands Top-Torjägerin hatte ihre erste Aktion in der Defensive, als sie einen kolumbianischen Freistoß klärte (2. Minute) – natürlich per Kopf. Bekam von Arias einen bösen Schlag in die Rippen (15.), konnte nach kurzer Behandlung aber weitermachen. Lieferte sich während der kompletten Partie eine Privatfehde mit Arias. Vergab die Chance zur Führung (42.) sowie zum Ausgleich (61.). Sinnbildlich ihr Freistoß, der meterweit über das Tor ging (71.). Dann kam der Elfmeter – den sie eiskalt verwandelte. Note 3
Sjoeke Nüsken (ab 46. Minute): Ersetzte zu Beginn der zweiten Halbzeit Doorsoun in der Innenverteidigung. Ließ sich zum Start von Caicedo überlaufen (52.), traf keine Schuld beim Gegentreffer. Tolles Tackling gegen Ramirez (72.), ließ sich nichts zuschulden kommen. Note 3
Lea Schüller (ab 67. Minute): Orientierte sich in der Sturmspitze, während Popp die Magull-Position auf der Zehn übernahm. Kam nicht mehr zum Torabschluss, eine Flanke von ihr verpuffte (82.). Wenig Bindung zum Spiel. Zog in der Nachspielzeit nochmal zu einem beeindruckenden Sprint an. Note 4
Nicole Anyomi (ab 76. Minute): Die Frankfurterin sollte auf der linken Seite für mehr Schwung sorgen. Starker Einsatz auf außen, mit dem sie in der Nachspielzeit nochmal einen Freistoß herausholte (90.+1). Ohne Note