Frauen-WM 2019: Das deutsche Team in der Einzelkritik

Almuth Schult: Keine zehn Sekunden waren gespielt, schon musste die Torhüterin des VfL Wolfsburg außerhalb des Sechzehnmeterraums klären – und war hellwach. Wie schon im ersten WM-Spiel grundsätzlich eine sichere Bank, in der 14. Minute aber zu zögerlich beim Herauskommen, dazu einmal zu überhastet im Abwurf. Sonst wenig geprüft. Note 3

Kathrin Hendrich: Auch im zweiten WM-Gruppenspiel vertraute die Bundestrainerin auf die keine 200 Kilometer vom Spielort entfernt geborene Hendrich, die allerdings keinen guten Tag erwischte. Einige Fehlpässe und unsichere Aktionen in der eigenen Hälfte beendeten den zweiten WM-Auftritt der Bayern-Spielerin zur Pause. Für sie kam Bühl ins Spiel. Note 5

Marina Hegering: In ihrem erst zweiten WM- und fünften Länderspieleinsatz verlieh Hegering der Defensive zwar die nötige Stabilität, hatte in der 6. Minute allerdings Glück, dass Innenverteidiger-Kollegin Doorsoun ihren Querschläger ausbügelte. Sonst abgeklärt. Note 3

Sara Doorsoun: Im Auftaktmatch insbesondere in der ersten Halbzeit noch der größte Unsicherheitsfaktor im deutschen Spiel, knüpfte die Wolfsburgerin an ihre Form aus der zweiten Halbzeit gegen China an. Rettete in der 6. Minute in höchster Not und verhinderte so den deutschen Rückstand. Note 3.

Verena Schweers: Die Münchnerin startete etwas überraschend anstelle von Carolin Simon links hinten. Wirkte manchmal etwas verspielt, rettete in der 63. Minute allerdings in höchster Not kurz vor dem Strafraum und sah völlig zu Recht gelb. Note 4

Giulia Gwinn: Die 19-jährige Siegtorschützin aus dem China-Spiel wusste auch gegen Spanien zu gefallen, insbesondere was Zweikampfstärke, Laufbereitschaft und Einsatz anging. Gelegentlich zu schlampig im Passspiel. In der zweiten Hälfte übernahm sie die Rechtsverteidigerposition der ausgewechselten Hendrich. Note 3

Sara Däbritz: Ordentliche Partie von Däbritz. Die 24-jährige Olympiasiegerin von 2016 hatte zwar wenig Bindung zum Spiel, störte aber immer wieder mit ihrem aggressiven Anlaufen die spielerisch überlegenen Spanierinnen – und erzwang mit ihrem erfolgreichen Nachsetzen das 1:0. Im zweiten Durchgang tauschte sie mit Oberdorf die Position und war mehr links zu finden. Note 2

Lena Goeßling: Vielleicht eine der größten Überraschungen in der Startelf der Nationalmannschaft. Die erfahrenste Nationalspielerin im Kader war im zentralen Mittelfeld um Struktur im Spiel bemüht, was ihr im zerfahrenen deutschen Spiel in der ersten Halbzeit auch gelang. Leitete mit ihrem tollen Pass auf Huth den Führungstreffer mit ein. Für sie kam Leupolz kurz vor Schluss. Note 3

Lena Oberdorf: Die nach wie vor jüngste WM-Spielerin der Geschichte feierte gegen Spanien ihr Startelfdebüt in der Nationalmannschaft. War sie in der ersten Hälfte noch ohne große Spielbeteiligung, konnte sie im zweiten Durchgang ihre Spielpräsenz besser einbringen. Wurde allerdings früh durch Magull ersetzt. Note 3

Svenja Huth: Wie schon gegen China sehr bemüht und mit viel Offensivdrang, kam allerdings kaum zum Abschluss. Ihr Schuss in der 32. Minute war zu harmlos für die spanische Keeperin. Bereitete aber mit ihrer Flanke auf Popp den Führungstreffer mit vor. Note 3

Alexandra Popp: Es läuft bislang nicht für die deutsche Kapitänin bei dieser WM. Trotz Sturmpartnerin Huth lief das Spiel an der Wolfsburgerin weitestgehend vorbei. Bezeichnend, wie sie in der 22. Minute hilflos die Arme hob. Schöner Kopfball vor dem 1:0, dennoch ein insgesamt blasser Auftritt der 28-jährigen. Note 4

Klara Bühl: Und die nächste junge WM-Debütantin. Die 18-jährige Freiburgerin kam zur Pause für die überforderte Hendrichs (Gwinn rückte nach hinten auf die Rechtsverteidigerposition) und belebte mit ihren schnellen Läufen in die Spitze die Offensive. Zwei stramme Abschlüsse (61., 64.) rundeten ihr gelungenes Debüt ab. Note 2

Lina Magull: Kam in der 64. Minute für Oberdorf und reihte sich ordentlich ein. Mit einem harmlosen Abschluss in der 82. Minute, vergab kurz vor Schluss das 2:0. Sonst ohne große Spielbeteiligung. Note 3.

Melanie Leupolz: Kam in der 80. Für die ausgepumpte Goeßling. Ohne nennenswerte Ausschläge nach oben noch nach unten. Deshalb: Ohne Note.