Einzelkritik zum Finale Fünfmal "Gut" – aber zwei DFB-Stars stehen völlig neben sich
Deutschland verliert das Endspiel gegen England in der Verlängerung mit 1:2. Während vorne die Effizienz fehlte, konnte die Abwehrkette nicht alles verhindern. Die Einzelkritik.
Merle Frohms: Strahlte von Anfang an Ruhe aus. Parierte das, was sie parieren musste. Hatte beim ersten Gegentor in der 62. Minute keine Chance, als sie überlupft wurde. Leitete einen Schuss von Ella Toone locker mit einer Hand über das Tor. Auch bei weiteren Aktionen der Engländerinnen einfach abgeklärt. Wehrte den Ball zum 1:2 aber unglücklich vor die Füße von Chloe Kelly ab. Note 2
Giulia Gwinn: Startete schwierig in die Partie. Leistete sich immer wieder Patzer in der eigenen Hälfte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich offensiver orientiert, flankte den Ball immer öfter in den gegnerischen Strafraum. Fand jedoch keine deutsche Abnehmerin. Wurde in der Nachspielzeit wieder bissiger. Note 4
Kathrin Hendrich: War mit Abwehrchefin Hegering die deutsche Wand. Konnte mehrere Konter der Engländerinnen stark unterbinden. So auch vor dem zwischenzeitlichen 1:1, als sie den Ball eroberte, den langen Ball nach vorne spielte und somit das Tor einleitete. Sah aber schlecht aus bei dem Treffer zum 1:2 (110.). Note 2
Marina Hegering (bis 103. Minute): War überraschend auffällig in der Offensive, blieb aber zu harmlos. Warf alles in die Defensivarbeit. Vereitelte mehrere Chancen in einer Druckphase der Engländerinnen kurz vor der Pause. Note 2
Felicitas Rauch (bis 113.): War mehrmals auf ihrer linken Seite gefordert. Insgesamt eher unauffällig, vielleicht mal übermotiviert. Sah in der 40. Minute Gelb, nachdem sie Beth Mead von hinten in den Rücken gesprungen war. Ihre Ecken und Freistöße aus dem Halbfeld fanden keine Abnehmer. Note 4
Lina Magull (bis 90.): Brauchte einige Minuten, um in die Partie reinzukommen. Suchte oft den Abschluss wie in der 33. Minute, als sie erst zu lange brauchte und dann am Tor vorbeischoss. Fiel durch weitere Versuche in der 50. und 66. auf, scheiterte aber am Pfosten. Dann traf sie in der 80. Minute nach Vorlage von Waßmuth und machte den DFB-Damen nochmal Hoffnung. Note 3
Lena Oberdorf: Wurde als beste junge Turnierspielerin ausgezeichnet – zu Recht. Gewann wichtige Bälle im Mittelfeld. Strahlte Ruhe aus. War sich nicht zu schade, den härteren Zweikampf mit den Engländerinnen zu suchen, die Gelbe Karte (57.) taugt als Nachweis. Wichtigste deutsche Mittelfeldfrau. Note 2
Sara Däbritz (bis 73.): Wagte in der ersten Hälfte öfter per Schuss aufs Tor, brauchte jedoch immer zu lang, sodass ihre Versuche Mal um Mal von den Engländerinnen abgewehrt wurden. Kreierte aber insgesamt zu wenige Chancen. Fiel im Vergleich mit Magull und Oberdorf im Mittelfeld deutlich ab. Note 4
Svenja Huth: Übernahm die Kapitänsbinde, nachdem Alexandra Popp kurz vor Beginn des Endspiels passen musste. Bot sich zu Beginn viel auf ihrer rechten Seite an, konnte sich jedoch nur wenig durchsetzen. Ab der 70. Minute auf der linken Seite. Kaum zu sehen, wenige Ballaktionen. Note 4
Lea Schüller (bis 67.): Musste spontan für Toptorschützin und Kapitänin Popp einspringen. Kam nur schwer an den Ball. Köpfte zu oft ins Leere. War eindeutig nicht in Topform, war in einigen Szenen zu langsam, ließ Frische vermissen. Schlechter Auftritt. Note 5
Jule Brand (bis 45.): War kaum ins Spiel eingebunden. Holte in der 25. Minute mal eine Ecke von links raus. Konnte wenig über ihre Seite einleiten, daher auch in der Halbzeit ausgewechselt. Note 5
Tabea Waßmuth (ab 45.): Sollte auf der linken Seite für Offensivpower sorgen. Kam nach ihrer Einwechslung mehrmals mit Zug zum Tor, wie in der 48. Minute, als sie alleine auf England-Keeperin Earps zulief. Verzog dann aber völlig. Setzte Schüller per Traumpass in Aktion (57.). Gab die Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 auf Magull (80.). Note 2
Nicole Anyomi (ab 67.): Kam in einer hitzigen Phase auf das Spielfeld. Sollte anstelle von Schüller in der Offensive für eine Verstärkung sorgen. Fand jedoch wenig Anschluss und fiel demnach kaum auf. Der Ball versprang ihr des Öfteren. Arbeitete aber auch nach hinten. Note 4
Sydney Lohmann (ab 73.): Sorgte zuletzt im Halbfinale gegen Frankreich für ordentlichen Wirbel. Ackerte auch im Endspiel in der Mitte viel. Wirkte beim Treffer für Deutschland mit, indem sie den Pass auf Vorlagengeberin Waßmuth spielte (80.). Wurde aber mit zunehmender Spieldauer unkonzentrierter und konnte nicht mehr viel bewirken. Note 3
Linda Dallmann (ab 90.): Ersetzte Magull im Mittelfeld. Hätte mehrere Chancen kreieren können, kam jedoch kaum zum Zug. Körperlich gegen die Engländerinnen oftmals unterlegen. Note 4
Sara Doorsoun (ab 103.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note
Lena Lattwein (ab 113.): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note